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Der sterbende Stern

Der sterbende Stern

Titel: Der sterbende Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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denn, ein Eindringling zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Man sagte, daß sie sich telepathisch verständigten.
    »Sie jagen im Rudel«, sagte der Alte. »Das Leittier heißt Flay. So war es jedenfalls. Vielleicht heißt es immer Flay. Oder vielleicht leben die Nordhunde ewig.«
    Wie die Schutzherren, dachte sich Stark.
    Er spürte, wie sich der Atem des alten Mannes veränderte. Der Körper schien sich anzuspannen.
    Sie befanden sich in einem breiten Durchgang, der nicht sehr gut beleuchtet war und der offenbar nicht oft benutzt wurde. Nach rechts zweigte ein weiterer Gang ab. Der alte Mann sagte: »Dort geht es zum Nordtor. Es wird jetzt wenig benutzt. Früher kamen öfter Stabträger von der Zitadelle, aber jetzt kommen sie ans westliche Tor, wenn sie überhaupt kommen.« Er streckte die Hände nach seinem Instrument aus.
    Stark lächelte. »Warte hier, Alter. Keinen Laut!« Er ging mit dem Instrument zu dem abzweigenden Gang und blickte hinein. An seinem Ende weitete er sich, und dort war eine große Steinplatte. Er sah ein halbes Dutzend junger, männlicher Kinder, die Waffen trugen und sich recht langweilten. Vier von ihnen beschäftigten sich an einem Tisch mit einem Spiel. Die beiden anderen sahen zu.
    Der alte Mann fing an zu rennen. Er wollte nicht einmal sehen, was aus seinem kostbaren Instrument wurde. Stark stellte es vorsichtig auf den Boden.
    Er nahm das Messer aus seinem Gürtel und lief rasch den Gang hinunter, die Augen fest auf die Steinplatte gerichtet, hinter der die Freiheit lag.
    Die Kinder der Mutter Skaith hatten sich vermutlich seit den Wanderungen nicht mehr verteidigen müssen. Er war schon mitten unter ihnen, bevor sie noch begriffen, was vor sich ging. Sie sprangen mit großen, erschrockenen Augen auf, zogen ihre Waffen. Sie hatten nicht wirklich mit seinem Kommen gerechnet. Schließlich waren sie zu sechst …
    Sie hatten nicht einmal begriffen, daß es um Leben und Tod ging. Stark schnitt einem die Kehle durch. Er fiel über den Tisch, riß einen Teil seiner Kameraden mit und stieß gräßliche Laute aus. Die anderen starrten auf das Blut. Stark schlug einen mit der Faust nieder und schleuderte den Körper auf die anderen. Dann war er an ihnen vorbei, drückte mit aller Kraft gegen die Steinplatte. Sie bewegte sich. Zwei griffen ihn an, und er wehrte ihre Klingen mit dem Messer ab. Ihre Degen waren leicht wie ihre Körper, waren eher hübsch als gefährlich. Er preßte weiter die Schulter gegen die Platte, und dann trafen die beiden nur noch Stein. Er war durch die Öffnung und schlug die Felsplatte vor ihren Nasen zu. Dann rannte er los.
    In Kell à Margs großem Haus würde sich herumsprechen, daß er entkommen war, aber er glaubte nicht, daß man sich an eine Verfolgung machen werde.
    Schließlich lauerten in der Ebene des Herzens der Welt die Nordhunde.
     

 
25.
     
    Die Sonne war hinter den Gipfeln, und die Nordseite der Hexenfeuer war grau und häßlich. Die Berge warfen lange, dunkle Schatten über die Ebene. Der Wind war wie ein Messer, wie ein wahnsinniger Schrei, der den ewigen Winter beklagte.
    Das Gebiet der tanzenden Nebel, hinter denen sich die Zitadelle versteckte, war als kleiner, heller Fleck vor den Rauhen Bergen zu sehen, die das letzte, schwindende Licht auffingen.
    Die Zitadelle.
    Er wußte nicht genau, wie lange er das Haus der Mutter durchwandert hatte, und der Alte hatte Worte gebraucht, die er nicht verstehen konnte. Die in den dunklen Katakomben hatten ihre eigene Auffassung von Zeit. Inzwischen hatte jedoch sicher einiges geschehen können.
    Es war sinnlos, sich mit Fragen zu quälen, die eine Antwort finden würden, sobald er die Zitadelle erreicht hatte. Wenn er sie erreichen sollte.
    Stark ging in nordöstlicher Richtung auf den hellen Nebelfleck zu.
    Die Schatten der Hexenfeuer wurden länger und tiefer. So rasch wie sie konnte er sich nicht bewegen. Bald würde die Nacht hereinbrechen, und die Kinder blieben, wie er es sich gedacht hatte, sicher in ihrem Haus. Warum das Leben aufs Spiel setzen, wenn sich die Nordhunde bestimmt mit ihm befassen würden?
    Stark verlor die Nebel der Zitadelle aus den Augen und orientierte sich mit Hilfe eines Sternes. Die ganze Landschaft nahm das typische Graublau einer Schneewüste im Dämmerlicht an, in dem alle Konturen verschwimmen. Der Himmel wurde schwarz. Die Leuchte des Nordens ging auf, eine große, grüne Laterne. Die Ebene wurde wieder weiß, ein gedämpftes Weiß, daß aber die Dinge wieder klar erkennen

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