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Der sterbende Stern

Der sterbende Stern

Titel: Der sterbende Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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ist Überleben. Das Ende der Angst ist der Tod.
    Der kalte Tiergeist sagte: Ich bin N’Chaka.
    Das Blut pulst in heißem Haß, der dem Mund einen salzigen Geschmack gibt.
    Ich bin N’Chaka.
    Ich sterbe nicht.
    Ich töte.
    Flay blieb mit erhobener Vorderpfote stehen. Er ließ den Kopf verwirrt hin und her pendeln.
    Das Menschenwesen hätte jetzt unbeweglich und hilflos sein müssen. Statt dessen sprach es ihn an. Es tastete mit den Händen über den Boden, kam schwankend auf die Knie und sah ihn an.
    Ich bin N’Chaka.
    Das Rudel brach das Herumtollen ab. Es formte knurrend hinter Flay einen Halbkreis.
    Angst, sagte Flays Geist. Angst.
    Sie schickten Angst, mörderische, tödliche Angst.
    Der kalte Tiergeist ließ sie von sich abgleiten. Kalte Tieraugen richteten sich auf Flay, der mit dichtem Fell unter dem glühenden Nachthimmel stand.
    Ich habe die große Felseneidechse gesehen, die ihren Rachen aufsperrte, um mich zu verschlingen, und sie hat mich nicht bekommen. Warum sollte ich vor dir Angst haben?
    Das Rudel knurrte und blickte Flay schräg an. Flay, Flay! Das ist kein menschliches Wesen!
    Das N’Chaka-Wesen erhob sich auf seine Hinterbeine, beschrieb mit geducktem Oberkörper einen Kreis und stieß tierische Laute aus. Es sprang Flay an.
    Flay schlug es mit einem Prankenhieb zu Boden.
    Das Wesen überschlug sich zweimal. Die Risse in seinem Fell füllten sich mit Blut. Es sprang auf und riß das Messer aus seinem Gürtel. Es ging wieder auf Flay los.
    Das Rudel begriff nichts. Menschliche Opfer setzten sich nicht zur Wehr. Sie forderten den Leithund nicht heraus. Das tat nur ein Angehöriger des Rudels. Das Wesen gehörte nicht zum Rudel und war aber auch kein Mensch. Sie wußten nicht, was es war.
    Sie setzten sich hin und sahen zu, während N’Chaka mit dem Leithund um sein Leben kämpfte.
    Sie sandten keine Angst mehr aus. Das war jetzt Flays Sache.
    Flay hatte eingesehen, daß Angst sinnlos war, und er konnte es nicht glauben. Er versuchte es noch einmal, aber das N’Chaka-Wesen kam unaufhaltsam auf ihn zu, stieß nach ihm, wich aus, umkreiste ihn, schoß vor und zurück und paßte gut auf die Pranken auf. Es kämpfte, und sein Geist war nichts als kämpfen, kämpfen und töten.
    Das Kämpfen machte ihm Spaß. Es wollte töten.
    Jetzt war es an Flay, Angst zu haben.
    Sein ganzes langes Leben lang war ihm die Beute immer ohne Schwierigkeiten zum Opfer gefallen. Kein einziges Wesen hatte sich je zur Wehr gesetzt wie jetzt dieser N’Chaka.
    Und das Rudel sah zu, und er hatte keine anderen Waffen als seine Krallen und Zähne.
    Und er war es nicht gewohnt, sie zu benutzen. Er hatte nur mit ihnen gespielt. Keiner der jungen Hunde hatte es je gewagt, ihn herauszufordern.
    Angst! rief er dem Rudel zu. Schickt Angst.
    Sie sahen nur zu, bewegten sich unruhig, und der Wind zerzauste ihnen das Fell.
    Wütend schlug Flay mit den Pranken nach dem N’Chaka-Wesen.
    Diesmal war es auf der Hut. Es sprang zurück und schwang das Messer. Flay heulte auf und zog ein Vorderbein ein.
    Das Rudel roch sein Blut und wimmerte.
    Ein Stück Menschlichkeit drang wieder in Starks Geist ein, da er die Angst jetzt überwunden hatte. Mit ihr kam Siegesgewißheit.
    Die Nordhunde waren nicht unbesiegbar.
    Vielleicht war auch die Zitadelle nicht unbesiegbar.
    Jetzt wußte er, daß er sie erreichen würde.
    Er wußte, daß er Flay töten würde.
    Flay wußte es auch.
    Die verwundete Pfote zwang den Nordhund, langsamer anzugreifen. Er war noch immer gewaltig. Er entblößte die Reißzähne und sprang vor. Seine Kiefer schlugen in der Luft zusammen. Sie konnten den Oberschenkelknochen eines Menschen wie einen dürren Ast zerknicken. Stark umkreiste ihn so, daß er sich um die verwundete Pfote drehen mußte, und zweimal drang er auf ihn ein und ging auf den Kopf los. Er blickte Flay in die Augen, die höllischen Augen, die Furcht erzeugen sollten, und er dachte: Wie nah das Messer kommt, Flay! Wie es blitzt! Bald …
    Der schwere Kopf sank tiefer. Die schrecklichen Augen wollten zur Seite sehen. Die Pfote blutete, und das Rudel heulte mit heraushängenden roten Zungen.
    Stark machte einen Scheinangriff, ließ die Augen Flays los, und der große Kopf wandte sich zur Seite. Stark sprang auf Flays hohen, knochigen Rücken.
    Er konnte sich nur ein, zwei Sekunden halten, dann war er abgeschüttelt, aber das genügte, um das Messer eindringen zu lassen. Flay wirbelte herum, schnappte nach dem Griff, der hinter seiner Schulter aus dem Fell ragte,

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