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Der Stern des Untergangs

Titel: Der Stern des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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und Ban-Itos zu, dann drehte er sich um und überquerte den Platz.
    Sonja und Daron saßen ab und übergaben ihre Tiere den Soldaten vor dem Tor. Als sie das eigentliche Dorf betraten, flüsterte Ban-Itos Daron leise zu: »Das Böse ist entfesselt und hat mit der Vernichtung des Landes begonnen. Wir müssen uns beeilen. Vielleicht sind wir bereits zu spät gekommen …«
    Bo-ugan war in seinem Haus, in der Ratskammer – aber er lag in der Rüstung auf einem Bett, das Gesicht fiebergerötet. Die Arme hingen schwach und schlaff an seinen Seiten, und Schweiß perlte auf seiner Stirn.
    Es war dämmrig in der Kammer, die paar Öllampen brannten gedämpft und verbreiteten eine Grabesstimmung, was Sonja an kleine verfallene Tempel erinnerte – wie sie sie während ihres Umherstreifens gesehen hatte –, in denen alte Weiber den ganzen Tag zu tauben Göttern beteten oder um geliebte Verstorbene trauerten. Von Bo-ugans altem Stab waren nur noch wenige hier, so fehlte zum Beispiel der alte Agthor, aber Iatos war da.
    Als sie die Ratskammer betraten, erhob sich Iatos und ging ihnen sichtlich erfreut entgegen. Er nahm Sonjas Hände in seine und drückte sie fest. Sonja erschrak insgeheim, als sie sah, dass auch Iatos krankhaft bleich und hager war.
    »Was ist passiert?« erkundigte sie sich besorgt. »Ist Bo-ugan sehr krank?«
    »Er liegt im Sterbe«, antwortete Iatos flüsternd. »Wir alle … sterben.« Er blickte ihr in die Augen, nickte Daron zu und verbeugte sich knapp vor Ban-Itos. Sonja machte Iatos und den greisen Zauberer miteinander bekannt und fragte erneut: »Was ist hier passiert? Ist das Thotas’ Werk?«
    Iatos seufzte schwer. »Etwa ein bis zwei Wochen nach Eurem Aufbruch änderte sich die allgemeine Stimmung im Dorf. Die Männer wurden aufsässig und verlangten einen Sturmangriff auf die Stufenpyramide. Bo-ugan verlor die Befehlsgewalt über sie, und gegen seinen Willen zogen sie zum Angriff aus, mit Agthor als Führer. Nur wenige von uns blieben aus Pflichtgefühl gegenüber Bo-ugan hier. Die Belagerung dauerte lediglich drei Tage, dann lagen unsere Toten nur so vor der Zikkurat herum. Viele Zauberer der Roten Sonne hatten auch den Tod gefunden – behauptete man jedenfalls. Wie auch immer, die Verluste der unsrigen waren zu groß, und die Überlebenden zogen sich zurück. In jener Nacht erhob sich der Wind – ein glühender Wind! Er brachte den Kranken im Dorf den Tod. Keiner wagte sich mehr aus dem Lager. Schiffe, die Nachschub hätten bringen sollen, kamen nie an, aber Leichen trieben flussabwärts. Panik setzte ein, und viele flohen. Dann griff der Wahnsinn um sich, und unsere Leute fingen an, sich gegenseitig umzubringen. Dann packte auch noch das Fieber einen nach dem anderen. Bo-ugan war einer der letzten, den es befiel – sein Stolz und Grimm hielten ihn länger als die meisten aufrecht, doch nun ist er ebenfalls krank, und die Erkenntnis, dass er versagt hat, führt sein Ende noch schneller herbei, denn er wünscht sich nichts anderes mehr, als zu sterben und sich am Busen der Götter zu verbergen.«
    Sonja blickte auf den alten Hetman. Er schien zu schlafen, doch nun hob er die Lider und bemühte sich, den Kopf zu heben.
    »Stimmen …?« Seine eigene klang spröde und kraftlos.
    Ein Soldat beugte sich über ihn und flüsterte ihm ins Ohr: »Die Rote Sonja, die Hyrkanierin, und Daron sind zurückgekehrt und haben einen Seher mitgebracht.«
    »Sonja? Die Rote Sonja?« krächzte Bo-ugan und versuchte sich aufzusetzen.
    Sonja trat neben sein Bett, während ihm ein Mann Kissen in den Rücken schob.
    »Seid Ihr es, Rote Sonja?« wisperte der Hetman.
    »Ich bin es, Lord Bo-ugan. Daron ist bei mir, und Ban-Itos – ein Zauberer, der weiß, wie wir Thotas besiegen können.«
    »Besiegen – Thotas?«
    »Und eine Armee«, versicherte sie ihm. »Lord Bo-ugan, wir haben eine Armee von über dreitausend Mann mitgebracht, die alle den Eid geleistet haben, den Tempel anzugreifen und Euch Thotas’ Schädel zu bringen!«
    »Eine – Armee …«
    Sonja brach es fast das Herz, als sie diesen ehemaligen Löwen von einem Mann zu solcher Hilflosigkeit verdammt sah. Welche Schändlichkeit hatte dies verursacht? Thotas würde dafür zu bezahlen haben! Der Zorn, der in ihr aufquoll, machte sich in einem plötzlichen Befehl Luft.
    »Tragt ihn hinaus!« wies sie seine Pfleger an. »Hebt ihn hoch und tragt ihn ins Freie!«
    Sie gestikulierten abwehrend. »Das dürfen wir nicht, Rote Sonja. Er ist zu krank, zu …«
    »Hebt

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