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Der Stern des Untergangs

Titel: Der Stern des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Und wenn wir siegen – und wir werden siegen, selbst wenn einige von euch fallen –, findet ihr genug Gold und anderen Reichtum, dass ihr euer Leben lang nichts mehr zu tun braucht, oder ihr könnt euch einen eigenen Söldnertrupp aufbauen, oder eben tun, was euch beliebt. Dafür, dass ihr gegen das Unirdische kämpft, verspreche ich euch irdische Belohnung!«
    Bei diesen Worten hob er goldene Kelche oder Händevoll Münzen. Und manchmal las er in den Augen einiger und rief sie zu sich, damit sie das Gold und Silber berührten, und ihre sichtliche Befriedigung überzeugte so manchen Zweifler in der Menge.
    »Es interessiert mich nicht, wer ihr seid, oder weshalb ihr euch uns angeschlossen habt, auch nicht, was ihr gutmachen wollt oder mit welcher Schlechtigkeit in eurem Herzen ihr leben müsst«, sagte Ban-Itos zu ihnen. »Ich habe euch angeworben – ich, dieser Mann Daron und diese Frau Sonja –, und ihr werdet unsere Befehle ausführen. Wenn ihr dazu nicht bereit seid, dann geht jetzt. Täuscht ihr uns etwas vor, wird meine Magie es entlarven und euch dafür zerschmettern. So ist unsere Gerechtigkeit hier. Ich bin ein Zauberer. Eure Schwerter sind tödlich, doch sie können mir nichts anhaben. Euer Ärger mag brennen, doch ist er nicht imstande, mich zu versengen. Eure Arme mögen stark sein, doch gegen mich sind sie schwach. Denkt daran! Doch wenn ihr wirklich mit uns kämpfen wollt, so werden unsere vereinten Kräfte Thotas und seinen Tempel der Ungeheuer schlagen. Danach könnt ihr alle eures eigenes Weges ziehen, und ihr seid reich, weil ihr mit uns gefochten habt. Doch solange ihr mir untersteht, werdet ihr tun, was ich befehle – oder ich töte euch! Vielleicht seht ihr in mir einen schwachen Greis, doch ihr dürft mir glauben, ich verfüge über die Macht eines Dämons, und meine Rache gegenüber Verrätern ist tödlich!«
    Sonja und Daron wussten, dass vieles, was Ban-Itos behauptete, nicht der Wahrheit entsprach. Er war kein Dämon, und er würde nur im äußersten Notfall töten. Doch seine gebieterischen Worte und die Proben seiner Zauberkünste dienten als Warnung für die Aufrührerischen unter der Menge, und das würde ihnen unterwegs viel Zeit und Schwierigkeiten ersparen.
    Zu den letzten, die sich ihnen zugesellten, gehörten Ostor und seine wilde Schar. Sonja und Daron machten Ban-Itos darauf aufmerksam, dass diese Bande Unruhestifter sein mochten, doch der alte Zauberer war entschlossen, einen jeden aufzunehmen, der keine regelrechte Blutfehde mit irgendeinem anderen hier hatte. »Wenn es Unstimmigkeiten zwischen Ostors und Bo-ugans Männern gibt«, antwortete er auf ihre Einwände, »dann werden sie zur richtigen Zeit behoben, und zwar durch mich, nicht durch die Männer selbst. Ich habe vor, mich zu einem gegebenen Augenblick immer nur mit einer Sache zu beschäftigen!«
    Während der Wochen der Anwerbung in Ikrahad lernten Sonja und Daron Ban-Itos besser kennen, und die Achtung beider vor ihm wuchs. Sonja nickte so manchesmal zu sich selbst, über Dinge, die Ban-Itos sagte, andeutete oder vorführte. Daron folgte ihm wie ein Schüler dem weisen Lehrer und bekam von dem alten Magier die ersten Unterrichtsstunden in Zauberei; eine Begabung dazu hatte seit seiner Geburt in ihm geschlummert. Und Ban-Itos war mit seines Schülers Geschicklichkeit und Entschlossenheit sehr zufrieden. Beide hatten dasselbe Ziel im Auge, doch Sonja fragte sich manchmal, ob es wahrhaftig die Vernichtung Thotas’ war. Denn während so mancher früheren Abenteuer hatte sie festgestellt, dass die angeblichen Ziele von Zauberern häufig nur Tarnung für ihre wahren Absichten waren.
    Gegen Ende des Monats verließen Ban-Itos, Daron, Sonja und ihre buntgewürfelte Armee Ikrahad. Die Stadtältesten waren keineswegs traurig, sie zu verlieren, im Gegenteil, für sie war damit ein Gebet erhört worden. Als die letzte Staubwolke der forttrabenden Pferde sich über der Straße auflöste, zündeten die Priester von Ikrahad dankbar Räucherschalen an und hofften, dass nie wieder eine so raue und gefährliche Meute sich in der Gegend sammeln, ihre Stadt beschmutzen und ihre Töchter belästigen würde.
    Doch Sonja, die den Aufbruch dieser Armee von ihrem Lager östlich des Stadttors aus beobachtete, verspürte ein Prickeln, ja sogar etwas wie Stolz. Dreitausend Mann stark war sie, zwar keine große Armee, aber doch die größte Kriegertruppe, bei deren Zusammenstellung sie je mitgewirkt hatte. Auf der Straße gen Osten zog sie

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