Der Sternengott
Schwester Delta Vier, nicht Julie Martinet! Ich ...«
Aber er schüttelte nur den Kopf. »Nicht mehr«, sagte er leise.
Die Kapuze fiel zurück und enthüllte ihr dunkles, kurzgeschnittenes Haar und die schimmernde Metallplatte auf ihrer Stirn. Zitternd berührte sie das kostbare Metall. »Ich ... ich verstehe nicht«, flüsterte sie. »Ich ... spüre die Maschine nicht mehr ...«
Er nickte. »Nicht mehr«, sagte er, »und niemals wieder.« Auch er berührte seine Stirnplatte. »Wenn wir zur Erde zurückkehren«, sagte er, »werden wir dieses Mal entfernen lassen und auch die Elektroden in unserem Gehirn. Wir brauchen sie nicht. Kein Mensch wird sie jemals wieder brauchen. Und dann«, sagte er nach kurzem Schweigen, während Schwester Delta Vier zu schluchzen begann, »dann werden wir wieder dort beginnen, wo wir aufgehört haben. Du und ich ... und die ganze Menschheit.«
Und er ließ sie stehen und trat an das alte Schaltpult, um den Notruf der toten Creeria auszulösen.
18.
So begann es also – die Sterne ließen der Menschheit eine flackernde Warnung zukommen, während die Maschine ihre Kontakter und Helfer im Sonnensystem verstreute und nach einem Instrument für ihre Rettung suchte.
Es begann mit einem Schatten, der über die Welten des Systems fiel, und es endete damit, daß der neue Weg der Menschheit von den Sternen bereitet wurde.
Die Maschine hatte ein Spiel mit sich selbst gespielt, von dem Wunsche beseelt, einen anderen Gegner als den Menschen zu haben; und mit jenem donnernden Dialog zwischen den Sternen und der Maschine ging dieses Spiel für immer zu Ende.
Die Maschine war zu ihrem Spiel zu spät gekommen und fand das Spielbrett besetzt.
Auf diese Weise begann es ... und so endete es. Mit der Legende vom Luzifer und der ewigen Hoffnung auf das Gute.
Die Maschine setzte sich zu spät an den Spieltisch und fand alle Plätze besetzt, die Sterne auf der einen Seite und ihr Gegner auf der anderen Seite.
Befreit von den Fesseln der Kindheit, aus der Sklaverei der Maschine entlassen, der Furcht vor den Fusoriaten ledig, war dieser neue Gegner jetzt zur Teilnahme bereit.
Vor langer, langer Zeit hatten die Sterne selbst ihn geboren, aber jetzt erst hatte er das richtige Alter erreicht. Er war bereit, seine ihm gemäße Stellung und seinen wahren Rang einzunehmen.
Seine Stellung – Gegner der Sterne selbst.
Sein Rang – dem ganzen Universum gleichgestellt.
Sein Name – Mensch.
ENDE
Als nächstes TERRA-TASCHENBUCH erscheint:
Dominic Flandry –
Spion im All
(ENSIGN FLANDRY)
von Poul Anderson
Dominic Flandry, ein Fähnrich im Dienst der terranischen Flotte, wird zur Schlüsselfigur im Ringen der beiden kosmischen Großmächte Terra und Merseia.
Der junge Flandry erhält eine Information aus dem Geheimarchiv Merseias zugespielt. Er enträtselt die Botschaft und erfährt, daß ein Planet, auf dem zwei verschiedenartige Völker beheimatet sind, von der Vernichtung bedroht ist – und daß die terranische Flotte in eine tödliche Falle gelockt werden soll.
Während Freund und Feind Flandry durch das All hetzen, handelt der Fähnrich auf eigene Faust, um das Unheil abzuwenden.
Poul Anderson hat bereits mehrere Flandry-Romane geschrieben – sie erschienen in TERRA oder in der Reihe der TERRA-Sonderbände – hier legt der bekannte SF-Autor aus den USA sein neuestes Werk vor, das den Beginn der Karriere des »Spions im All« zum Inhalt hat.
TERRA-TASCHENBUCH Nr. 126 erhalten Sie in Kürze im Buch- und Bahnhofsbuchhandel und im Zeitschriftenhandel. Preis DM 2,40.
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