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Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04

Titel: Der Sternenhuter - Unter dem Weltenbaum 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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durchaus einen Sinn. Und warf auch ein neues Licht auf die
seltsame Begegnung im Narrenturm.
»Ich habe meinen Vater letzte Nacht getroffen«, entfuhr es ihr dann.
»Was?« rief der Krieger und wurde dann von der lauten Erregung aller Anwesenden im Raum übertönt.
»Ich wußte nicht, wer er war, aber wenn ich es recht
bedenke, kann es sich nur um Wolfstern gehandelt haben.« Sie berichtete den Anwesenden nun, wie ein Fremder auf sie zugetreten sei und wie er sie geküßt habe, um
gleich darauf zu bemerken, daß das eigentlich unziemlich
sei. »So wie bei den Sonnenfliegern Intimitäten zwischen
Eltern und Kind oder zwischen Bruder und Schwester.«
Ein verträumter Zug trat in ihren Blick. »Er sah wunderbar aus, und ungeheure Macht strahlte von ihm aus.
Wenn er sich so meiner Mutter Niah gezeigt hat, kann
ich mir sehr gut vorstellen, daß sie sich ihm hingab und
ihn für einen der Götter hielt.«
Sternenströmer sah Aschure ungnädig an, weil sie ihren Vater so offenkundig bewunderte. »Aber er hat auch
Morgenstern ermordet. Und Gorgrael ausgebildet.«
Die junge Frau drehte sich zu ihm um: »Und doch hat
er mich und Caelum sehr freundlich behandelt. Ich will
seine Verbrechen gar nicht beschönigen, aber ich glaube,
er ist ein Mann, der in vielerlei Gestalt aufzutreten vermag.«
»Genug jetzt damit, Onkel«, sagte Freierfall und erhob
sich von seinem Platz. »Uns stehen noch viele Tage zur
Verfügung, in denen wir dieses Rätsel zu lösen versuchen können. Jetzt erwartet uns eine wichtigere Aufgabe.« Er schob sich durch die Menge, stieg über die
Alaunt hinweg, die zu Füßen der jungen Frau lagen, und
küßte sie auf die Wange. »Aschure, willkommen im
Hause Sonnenflieger. Ich bin Freierfall, Euer Vetter.
Singt wohl und fliegt hoch, und mögen alle Jahre Eures
Lebens Euch nur noch Freude und Glück bescheren, als
Wiedergutmachung für all die Finsternis, die Eure Jugend umgab.«
Tränen schossen ihr in die Augen.
Abendlied stand schon hinter ihrem Liebsten und küßte jetzt das neue Familienmitglied. »Willkommen im
Hause Sonnenflieger, Aschure. Ich bin Abendlied, Eure
Base. Möge Euch immer Wind im Rücken wehen, und
mögen Eure Pfeile weit und treffsicher fliegen.«
Nun war Sternenströmer an der Reihe, und die junge
Frau errötete ein wenig, als sie den Blick in seinen Augen sah.
»Auch ich heiße Euch willkommen im Hause Sonnenflieger. Ich bin Sternenströmer und Euer, ach, als was
immer Ihr mich haben wollt.« Grinsend fügte er hinzu:
»Aber ich bin weder Euer Vater noch Euer Bruder.« Und
kann deswegen nichts Unziemliches tun, hörte sie ihn in
Gedanken sagen. »Möget Ihr Eure Schönheit und Eure
Anziehungskraft der Tochter weitervererben, die in Euch
heranwächst.«
Willkommen im Hause Sonnenflieger, Aschure. Ich bin
Caelum Sonnenflieger und Euer Sohn. Ihr sollt wissen,
daß ich Euch liebe, und wenn ich ein Kind der Sonne bin,
dann habe ich das vor allem Euch zu verdanken.
Ich danke Euch, Caelum, aus ganzem Herzen für Eure
Liebe.
Als nächste trat Rivkah vor und küßte die junge Frau
auf die Stirn. »Willkommen, Aschure, im mitunter turbulenten und manchmal zerstrittenen Hause Sonnenflieger.
Möge Euer Mitgefühl und Euer Mut diese Familie in
Notzeiten immer an ihre eigenen Fehler erinnern.«
»Danke«, sagte sie, als Rivkah sich wieder neben Magariz setzte. Dann sah die junge Frau zu Axis hinüber
und erwartete, daß er nun ebenfalls vor sie träte und sie
im Hause Sonnenflieger willkommen heiße. Aber er
lächelte ihr nur kurz zu.
»Meine Freunde«, wandte der Krieger sich nun an alle. »Ein ganz besonderer Grund hat mich dazu veranlaßt,
Euch heute in großer Zahl hierher zu bitten! Ich möchte
etwas tun, und bedarf dafür der Zeugen.«
Nun beugte er vor Aschure die Knie, nahm eine ihrer
Hände zwischen die seinen, verschränkte die Finger ineinander und blickte ihr so entschlossen wie verzagt in
die Augen.
»Ich, Axis, Sternenmann von Tencendor, Sohn Sternenströmers, Zauberer aus dem Hause Sonnenflieger,
und der Rivkah, Prinzessin des Königshauses von Achar,
bitte Euch, Aschure, Tochter der Niah von Nor und
Wolfstern Sonnenfliegers, um Eure Hand. Im Angesicht
aller Anwesenden und aus freiem Willen will ich Euch
zu meiner Frau nehmen und verspreche Euch stets einen
geehrten Platz an meiner Seite und in meinem Nest. Vor
diesen Zeugen schwöre ich, Euch zu achten und Euch
treu zu sein. Ich biete Euch meine Wertschätzung, all
meinen Besitz und meinen Leib für

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