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Der Sternenkavalier

Titel: Der Sternenkavalier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Branstner
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eine Frau, dem Dreierrat an.“
    „Dieser Dreierrat“, wollte Eto wissen, „stellt wohl die Spitze der hiesigen Regierung dar?“

    „Eine Regierung im alten Sinne haben wir schon lange nicht mehr“, erklärte der Großvater. „Der Dreierrat koordiniert und empfiehlt. Da er aber aus den auf ihrem Gebiet fähigsten Personen besteht, genießen seine Empfehlungen die höchste Achtung und werden gemeinhin genauer befolgt als früher ein Regierungsedikt.“
    „Und weshalb“, fragte As, „läuft ein Mitglied dieses hohen Rates wie ein Wanderbursche herum und nimmt sich auch noch die Zeit, uns ganz unnötigerweise den Weg zu zeigen?“
    Das Ratsmitglied und der Großvater brachen in ein herzliches Gelächter aus.
    „Wie könnte ich einem anderen etwas empfehlen“, sagte das Ratsmitglied noch immer erheitert, „wenn ich nicht wie die anderen lebte. Hier aber hat jeder Zeit, und jeder hat ein Vergnügen daran, die eigenen Beine zu benutzen. Also laufe auch ich wie jeder andere umher.“
    „Und wozu baut ihr dann Fluggeräte?“ fragte As weiter.
    „Das werdet ihr besser begreifen“, meinte der Großvater, „wenn ihr euch diese Fluggeräte einmal anschaut.“
    Damit waren die Geomanen einverstanden, und da sie, wie ihnen das Ratsmitglied versicherte, in dem Großvater den dafür geeigneten Führer hatten, konnten sie auf ihren bisherigen verzichten und bedankten sich bei ihm.
    Nachdem das Ratsmitglied sich verabschiedet hatte und seiner Wege gegangen war, führte der Großvater die Geomanen zunächst durch einige Abteilungen des Werkes, um ihnen den einen oder anderen Arbeitsvorgang zu zeigen.
    „Dieses Werk“, erklärte er, „unterscheidet sich in seinem Äußeren kaum von irgendeinem anderen Werk, da sowohl die Architektur des Gebäudes als auch der Arbeitsprozeß selbst auf das Wohlbefinden der Menschen abgestimmt sind.“
    „Wenn jedes Werk wie dieses aussieht“, meinte As, „sehen alle wie Märchenschlösser aus, in denen Gymnastik getrieben wird. Hier jedenfalls laufen alle in einer Art Sportkleidung herum, und wenn einer einen Hebel oder dergleichen bedient, macht es den Eindruck, als ob er einen Heimtrainer betätigt.“
    „Ebenso ist es“, bestätigte der Großvater, „hier gehen alle Arbeitsvorgänge nach medizinischen Gesichtspunkten vor sich.

    Jeder Handgriff ist in Rhythmus, Kraftanstrengung und Bewegungsform so eingerichtet, daß er der körperlichen Gesundheit dient. Während wir früher der Heilgymnastik bedurften, um die durch die Arbeit erlittenen Schäden zu beheben, fühlen wir uns heute nach der Arbeit gerade so, als ob wir einige Stunden Heilgymnastik hinter uns hätten. Die physische Arbeit ist so strukturiert, daß sie von uns genau das verlangt, was der harmonischen Entwicklung unseres Körpers dient. Und auch in unserer geistigen Arbeit folgen wir weitgehend den medizinischen Erkenntnissen, wenn auch weniger streng, da diese Art von Arbeit in Inhalt und Umfang grundsätzlich dem Belieben des einzelnen überlassen ist.“
    „Das ist ja reizend“, rief As, „da kann also jeder tun, was und soviel er will!“ „Selbstverständlich“, sagte der Großvater. „Da jeder tun kann, was er will, tut er es gern und jedenfalls nicht zuwenig. Und was er tut, entspricht auch fast immer den gesellschaftlichen Erfordernissen, da er nur einen Knopf zu drücken braucht, um vom Amt für zentrale Koordination zu erfahren, welche Stelle seine Arbeit im geistigen Gesamtprozeß einnimmt.“

    „Und welche Stelle nimmt deine Arbeit ein?“ fragte As.
    „Als Testflieger?“
    „Beispielsweise.“
    Der Großvater zündete sich ein Pfeifchen an und bat die Geomanen, ihm zu folgen. Sie gelangten zunächst in einen runden Saal, der von einer Glaskuppel überdacht war und in dessen Mitte eine Wasserfontäne aufsprang und in ein großes Becken zurückfiel. Um das Becken standen Bänke, dahinter eine um den ganzen Saal führende Hecke, aus der lustiges Vogelgezwitscher erklang. „Hier fühlt man sich tatsächlich wie in einem Märchenschloß“, meinte As.
    Der Großvater deutete mit dem Pfeifenstil auf die Fontäne.
    „Die gibt es in keinem Märchen“, sagte er, „mit ihr wird Ozon in den Raum gepumpt und noch einiges mehr, unter anderem Blütenduft.“
    Der Großvater führte die beiden aus dem Saal und in eine Art von Gerätekammer, nahm aus einem der Regale drei gepackte Rucksäcke, hockte einen auf und bat Eto und As, seinem Beispiel zu folgen.
    „Der ist aber leicht“, meinte As, „was

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