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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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werden, Euer Majestät«, beharrte Pellidor. »Wir werden dieses Problem mit gründlichen Analysen und sorgfältigen Untersuchungen lösen.«
    »Das hoffe ich«, erwiderte Peter. »Aber bis dahin werden keine weiteren Soldaten-Kompis aktiviert. Das ist mein königlicher Befehl.«
    »Eine solche Anweisung dürfen Sie nicht geben, Euer Majestät.«
    Peter ließ sich seine Empörung anmerken und winkte den Arbeitern zu. »Glaubt jemand unter Ihnen, dass ein – wie war noch Ihr Titel? – Sonderbeauftragter des Vorsitzendem im Rang höher steht als der König?« Er lachte, um auf die Absurdität dieser Vorstellung hinzuweisen. Die meisten Arbeiter lachten ebenfalls. Die Beamten wurden unruhig und wichen zurück.
    Peter wandte sich an die Arbeiter. »In dieser Fabrik haben alle hart gearbeitet und können stolz auf das Erreichte sein. Es dürfte Ihnen kaum etwas ausmachen, sich während der nächsten Wochen weniger anstrengen zu müssen. Natürlich bekommen Sie vollen Lohnausgleich.«
    Die Arbeiter jubelten und Pellidors Gesicht wirkte starr wie eine Maske. Plötzlich erkannte Peter ihn wieder. Pellidor war einer jener Männer gewesen, die den jungen Raymond Aguerra entführt hatten. Zorn entflammte hinter Peters blauen Augen, doch er hielt ihn unter Kontrolle.
    »Sie gehen zu weit, Peter«, sagte Pellidor gerade laut genug, damit er ihn hörte.
    »Wie könnte das möglich sein?« Peter hob spöttisch die Brauen. »Fragen Sie diese Leute: Bin ich nicht der König?«

112 BASIL WENZESLAS
    Der Vorsitzende war mit Peter nicht zufrieden. Ganz und gar nicht.
    Die dreiste und dumme Aktion des Königs hatte Basil gezwungen, seine Gespräche in der TVF-Mondbasis vorzeitig zu beenden und zur Erde zurückzukehren, in der Hoffnung, den angerichteten Schaden in Grenzen zu halten.
    Peter hatte ein heilloses Durcheinander angerichtet, und nicht zum ersten Mal.
    »Wir müssen etwas unternehmen, Pellidor.« Der Vorsitzende kochte, als er in seinem Hanse-Büro hin und her ging, dabei die jüngsten Berichte las. »Vielleicht sind drastische Maßnahmen erforderlich.«
    Basil hatte immer gewusst, dass der intelligente junge König Peter kein so leicht zu manipulierender Narr war wie Frederick, und unglücklicherweise führte das jetzt zu Problemen. Peters Handeln lag bewusste Absicht zugrunde und die Konsequenzen mussten ihm klar gewesen sein.
    Die Frage lautete: Würde Peter die notwendige Lektion aus seinen Fehlern lernen oder mussten Schritte gegen ihn eingeleitet werden?
    »Ich habe ihn ausdrücklich angewiesen, sich von den Kompi-Fabriken fern zu halten. Meine Warnung war unmissverständlich! Der vom König angeordnete Produktionsstopp hat uns weiter zurückgeworfen, als er ahnt.« Basil nippte an seinem Kardamomkaffee, der diesmal bitterer als sonst zu schmecken schien.
    »Inzwischen laufen die Fließbänder wieder, Vorsitzender.« Pellidor stand in der Tür, wirkte nervös und betroffen. »Die Arbeiter machen Überstunden, um den Produktionsausfall wettzumachen.«
    »Es ist gar nicht möglich, ihn auszugleichen«, sagte Basil. »Wir haben nicht nur Bewegungsmoment verloren, sondern auch Vertrauen. Peter hat die Saat des Zweifels ausgebracht. Nach der Niederlage bei Osquivel und dem Verlust der Erkundungsschiffe bei Golgen brauchen wir dringend neue Hoffnung. Und was stellt Peter an? Er verbreitet die Furcht, dass sich die neuen Soldaten-Kompis gegen uns wenden könnten.«
    »Eine völlig absurde Vorstellung«, erwiderte Pellidor voller Mitgefühl.
    Basil sah ihn an und runzelte die Stirn. »Nein, sie ist nicht absurd und das sollten Sie eigentlich wissen. Wenn Peter keine berechtigten Zweifel zum Ausdruck gebracht hätte, wäre die Wirkung seiner Worte wohl kaum so groß gewesen.« Er schlug mit der Faust auf den Schreibtisch mit den integrierten Displays, die ihm alles andere als erfreuliche Daten zeigten. »Wir wissen tatsächlich nicht, wie die Klikiss-Subsysteme bis ins letzte Detail funktionieren. Und wir wissen auch nicht, was damals mit den Klikiss geschah. Peter ist nicht der Einzige, der sich in dieser Hinsicht Gedanken macht.«
    »Aber wenn Sie ähnliche Zweifel hegen, Vorsitzender…«, sagte Pellidor verwirrt. »Warum haben Sie dann darauf bestanden, die Produktion wieder aufzunehmen?«
    Basil ging zum Spülbecken, leerte seine Tasse darin und füllte sie dann wieder mit dunkelbrauner Flüssigkeit. Schon den Duft empfand er als erfrischend. »Weil die Benutzung der Klikiss-Technik das kleinere Übel ist. Wir müssen dem

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