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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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ihre Grundprinzipien untersucht? Verstehen Sie alle Einzelheiten der kopierten Technik, mit der die neuen Kompis ausgestattet werden?«
    »Nicht… ganz, Euer Majestät.« Der Direktor wirkte verwirrt. »Worauf… äh… wollen Sie hinaus?«
    »Auf dies: Verstehen Sie, was hier produziert wird? Oder duplizieren Sie einfach nur ganze Klikiss-Systemmodule, ohne zu wissen, wie sie funktionieren?«
    »Wir… äh… verwenden die Technik des demontierten Klikiss-Roboters als Beispiel. Die Kompi-Systeme basieren auf den Dingen, die bei unseren Roboter-Freunden ganz offensichtlich funktionieren.« Der Direktor deutete auf den nächsten Klikiss-Roboter, der dem König und seinen Worten großes Interesse entgegenzubringen schien. »Da wir im Krieg sind, hat es niemand von uns für nötig gehalten, das Rad neu zu erfinden, Euer Majestät.«
    Peter kniff die Augen zusammen. »Direktor, ich glaube, ich spreche für uns alle, selbst für die Beamten, wenn ich sage: Uns ist durchaus klar, wie ein Rad funktioniert.« Einige Zuhörer lachten leise. »Aber hier entstehen überaus komplexe Komponenten und sie stammen letztendlich von intelligenten Robotern, die von einer geheimnisvollen fremden Spezies entwickelt wurden, die unter mysteriösen Umständen verschwand.
    Inzwischen sind die neuen Soldaten-Kompis an Bord fast aller TVF-Schiffe und bedienen unsere wirkungsvollsten Waffen. Viele Remoras und Mantas sind so modifiziert worden, dass sie allein von Kompis geflogen werden können. Und Sie sagen mir, dass wir nicht wissen, wie sie funktionieren, dass niemand darüber Bescheid weiß?«
    »Sie stellen das Problem zu einfach dar, Euer Majestät.« Der Direktor sah sich verzweifelt nach Hilfe um. »Unsere Kybernetiker kennen alle grundlegenden Algorithmen, aber um der Zweckdienlichkeit willen haben wir einige existierende Komponenten und Programme der Klikiss-Roboter angepasst und verwenden sie bei unbedeutenden Systemen. Der Vorsitzende Wenzeslas war damit einverstanden.«
    Peter runzelte die Stirn. »Der Vorsitzende Wenzeslas hat im Verlauf dieses Krieges einige… übereilte und verhängnisvolle Entscheidungen getroffen. Wissen Sie, dass von Soldaten-Kompis bemannte Erkundungsschiffe bei Golgen spurlos verschwanden?«
    »Ja, ja, Euer Majestät. Eine Tragödie. Aber bei der Schlacht von Osquivel haben die Kompis hervorragende Arbeit geleistet. Dadurch wurden bestimmt viele Leben gerettet.«
    »Dem widerspreche ich nicht. Aber es bereitet mir Unbehagen, so viel Vertrauen in etwas zu setzen, das uns rätselhaft bleibt. Die Klikiss-Roboter können uns nicht einmal den Grund für das Aussterben ihrer Schöpfer nennen.«
    »Euer Majestät, Sie wollen doch nicht etwa andeuten…«
    »Ich rate nur zu Vorsicht. Die Techniker und Kybernetiker der Hanse sollten eigentlich imstande sein, alle Klikiss-Module zu analysieren, bevor wir sie in den neuen Soldaten-Kompis verwenden. Ich meine, wir sollten alles überdenken.«
    »Wir müssen die von der TVF bestimmten Quoten erfüllen, Euer Majestät. Was Sie vorschlagen, kostet viel Zeit und…«
    »Aber es wäre die Mühe sicher wert«, sagte der König und hob die Stimme. »Zum Wohle des Königreichs ordne ich hiermit die Einstellung der Produktion an, bis wir die fremde Technik völlig verstehen. Stellen Sie weiterhin Komponenten her und bereiten Sie Kompis vor, aber liefern Sie keine aktivierten Roboter aus, bis diese wichtigen Fragen beantwortet sind.«
    Die Arbeiter wechselten erstaunte und besorgte Blicke. Aber sie hatten gehört, wie der König seine Zweifel zum Ausdruck brachte, und dadurch kamen ihnen selbst Bedenken.
    Einer der gut gekleideten Hanse-Repräsentanten trat vor. »Ich fürchte, das ist nicht möglich, Euer Majestät.«
    Peter sah den blonden Funktionär so an wie ein Insekt – den entsprechenden Gesichtsausdruck hatte er Basil abgeschaut. »Bitte? Wie lautet Ihr Name?«
    »Pellidor, Euer Majestät. Franz Pellidor, Sonderbeauftragter des Vorsitzenden Wenzeslas. Es tut mir Leid, aber Sie können die Produktion nicht unterbrechen. Dies ist eine autonome Fabrik.«
    Peter wahrte sein wohlwollendes Gebaren, doch alle spürten, dass er kühler wurde. »Mr. Pellidor, ich habe berechtigte Zweifel geäußert. Die Sicherheit der Hanse hat für mich oberste Priorität.« Die Blicke der königlichen Wächter wechselten zwischen Peter und dem Hanse-Repräsentanten hin und her. Sie wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten.
    »Derartige Entscheidungen müssen von den Experten getroffen

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