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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Materials. Bildschirmfenster präsentierten Statusberichte und Zeitpläne für zukünftige Projekte.
    »Du bescherst allen deinen Arbeitern Magengeschwüre, Vater«, sagte Zhett und gab dem Alten einen Kuss auf die bärtige Wange. »Wie kommt die Arbeit an den geborgenen Kompis voran?«
    Kellum drehte sich um und sah zum offenen Verladebereich; Geräusche und helles Licht kamen von dort. »Wir sind fast damit fertig, sie neu zu programmieren. Bald können sie uns bei der Arbeit helfen.« Er lächelte schief. »Sie werden nicht über eine zu lange Arbeitszeit klagen.«
    Zhetts Blick glitt über die kleinen Roboter, die kompetenten computerisierten Helfer – sie hatten das Chaos der Schlacht überstanden, dem so viele TVF-Soldaten zum Opfer gefallen waren. »Es scheinen fünf verschiedene Modelle zu sein.« Einige waren verbeult und zerkratzt, andere repariert und poliert. »Die militärischen Kompis sehe ich jetzt zum ersten Mal.«
    »Soldaten-Kompis, für schwere Arbeit gut geeignet, wenn du mich fragst. Die mechanische Anpassung sollte recht leicht sein. Vielleicht müssen wir einige Teile ersetzen und den einen oder anderen Kompi zerlegen, damit wir voll funktionsfähige Roboter bekommen. Bei der Herstellung dieser Dinge scheint die Große Gans besser zu sein als wir.«
    »Wir können lernen, Vater.« Zhett hatte mit Kompis in den Werften gearbeitet, aber nie einen besessen.
    »Ihre alten Programme müssen natürlich gelöscht werden«, sagte Kellum. »Das gilt im besonderen Maße für die Soldaten-Kompis. Wer weiß, mit welchen Anweisungen die Tiwis diese Maschinen ausgestattet haben. Selbst die Freundlich- und Zuhörer-Modelle könnten spezielle Notprogramme enthalten. Wir müssen auf der Hut sein.«
    »Das sind wir immer, Vater. Ein bisschen Herumbasteln, ein bisschen Liebe – damit verwandeln wir die Kompis in loyale Verbündete.«
    Del Kellum schnitt eine Grimasse. »Bei unseren anderen Gefangenen dürfte das weitaus schwerer sein. Wie programmieren wir die zweiunddreißig Tiwi-Soldaten in der medizinischen Abteilung um?«
    Zhett lächelte. »Vielleicht können wir bei ihnen die gleiche Taktik verwenden.« Sie ging beschwingt fort.
    In seinem kleinen Zimmer hatte sich Patrick Fitzpatrick III. bereits so weit erholt, dass er das Bett verlassen konnte. Mit gedankenverlorener Neugier sah er zum Aquarium an der Innenwand, in dem Meerengel hin und her schwammen, endlos ihre begrenzte Welt erforschten. Als er Schritte hörte, drehte er sich wachsam um, doch dann erkannte er Zhett und entspannte sich.
    »Sie sind auf den Beinen, wie ich sehe.« Sie lächelte, aber Fitzpatrick versuchte nicht, freundlich zu sein.
    »In meiner kleinen Zelle«, sagte er.
    »Sie bietet mehr Platz als die Rettungskapsel. Ich hätte Sie im All lassen können, obwohl die Lebenserhaltungssysteme versagten.«
    »Ja, das hätten Sie. Immerhin sind Sie Kakerlaken.«
    Zhett runzelte verärgert die Stirn. »Ich habe immer wieder gehört, wie unfreundlich die Tiwis sein können, und Sie sind ein hervorragendes Beispiel. Jemand mit Manieren würde mir für die Rettung danken.«
    »Kommt darauf an, was Sie mit mir vorhaben.«
    »Eines nach dem anderen. Sprechen Sie mir nach: ›Danke, dass Sie mir das Leben gerettet haben, Zhett.‹«
    »So lautet Ihr Name? Zhett?«
    Sie stützte die Hände in die Hüften und versuchte, nicht amüsiert zu wirken. »Für einen militärischen Offizier scheinen Sie mit Befehlen nicht sonderlich gut zurechtzukommen. Ich wiederhole: ›Danke, dass Sie mir das Leben gerettet haben, Zhett.‹«
    »Danke«, sagte Fitzpatrick.
    »Und erzählen Sie mir jetzt, wie sehr Sie unsere Gastfreundschaft zu schätzen wissen.«
    »Treiben Sie es nicht zu weit.«
    »Geben Sie Ihre negative Einstellung uns gegenüber auf. Sie haben einiges hinter sich und das halte ich Ihnen zugute. Ich weiß, dass Sie verwirrt und desorientiert sind.«
    »Das bin ich nicht.«
    »Na schön. Dann sind Sie ein Trottel und können nicht anders.«
    Fitzpatrick sah die junge Frau verdutzt an. »Hören Sie, die Droger haben meinen Manta zerstört. Ich weiß nicht, wie viele Schiffe und Soldaten wir verloren haben, aber eines steht fest: Die verdammten Droger haben uns eine ordentliche Abreibung verpasst. Ich muss so schnell wie möglich zur Erde zurück und berichten, was hier geschehen ist.«
    »Glauben Sie mir, auf der Erde weiß man bereits Bescheid«, sagte Zhett. »Ein wesentlicher Teil der Kampfflotte entkam. Die Überlebenden machten sich auf und

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