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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Projektile ein. Ein klebriger, zähflüssiger Saft bedeckte sie. Die Geschosse jagten empor, wie ein von unten nach oben fallender Regen.
    Die Samenkugeln wirkten wie Sandkörner, die jemand in einen Sturm geworfen hatte. Mit lautem Klacken trafen sie die Außenhülle eines Kugelschiffs und blieben daran haften. Und dann… fraßen sie sich durch den kristallenen Rumpf des riesigen Raumschiffs.
    »Wie können Samenkugeln eine solche Panzerung durchdringen?«, fragte Reynald.
    »Die Wurzeln eines Baums können Berge bersten lassen, wenn man ihnen genug Zeit gibt«, erwiderte ein grüner Priester.
    »So viel Zeit haben wir nicht.«
    Reynald beobachtete, wie sich das Innere des getroffenen Hydroger-Schiffs veränderte. Es wurde dunkler, schien plötzlich voller Schatten zu sein… grüner Schatten. Pflanzliches Leben breitete sich aus, wuchs rasend schnell. Wurzeln tasteten umher, wurden immer länger. Blätter entfalteten sich. Eine grüne Explosion fand statt. Das große Schiff schlingerte, schien außer Kontrolle zu geraten.
    Und dann platzte es auseinander. Eine sich hin und her windende Vegetationsmasse zerriss die Außenhülle und weißer Dunst entwich aus dem Inneren des Schiffes. Es stürzte ab, fiel in einen bereits verheerten Teil des Waldes. Die neu entstandenen Pflanzen sprangen regelrecht in den verödeten Bereich, bohrten dort ihre Wurzeln in den Boden und breiteten sich aus. Teile der Außenhülle des gewaltigen Kugelschiffs blieben um sie herum liegen.
    Unweit des Horizonts stürzte ein zweites Schiff der Hydroger ab, heimgesucht von wuchernden Pflanzen. Die anderen Kugelschiffe reagierten, indem sie höher stiegen, sodass sie von den schwarzen Projektilen nicht mehr erreicht werden konnten. Aus sicherer Entfernung setzten sie ihr Vernichtungswerk fort.
    Als sich die Hydroger außer Reichweite befanden, wurden die Weltbäume auf eine Weise aktiv, die zeigte, dass sie die Hoffnung auf ihr eigenes Überleben aufgaben. Erneut öffneten sich die schuppigen Stämme und setzten weitere Samenkugeln frei, aber diesmal fielen sie einfach zu Boden – sie sollten dafür sorgen, dass nach der Zerstörung des Weltwaldes neue Weltenbäume wachsen konnten.
    Doch das schützte die Theronen nicht vor dem Tod.
    Als sich das Selbst des Weltwaldes zu dieser Maßnahme entschloss, begriffen die Menschen unter dem hohen Blätterdach, dass es sich um die letzte Hoffnung des Waldes handelte. Und wenn die Bäume starben, gab es für die Siedler auf Theroc absolut keine Überlebenschance.
    Die meisten Theronen hatten inzwischen die Wipfel verlassen und auf dem Waldboden Zuflucht gesucht, doch die Hydroger würden sie auch dort finden. Reynald verfluchte die Angreifer laut. Gab es überhaupt keine Möglichkeit, die Bäume und sein Volk zu retten?
    Plötzlich raste ein Feuerball wie ein orangefarbener Komet über den Himmel. Das eiförmige, brennende Etwas änderte mehrmals den Kurs und jagte den kristallenen Kugeln der Hydroger entgegen. Es bewegte sich wie ein Schiff – oder wie ein Lebewesen. Dutzende von weiteren Feuerbällen folgten dem ersten, wie ein flammender Hornissenschwarm. Jeder von ihnen flog in eine andere Richtung und nahm sich ein Kugelschiff vor.
    »Was bedeutet das?«, fragte Reynald. »Wer sind diese Fremden?«
    Flammen gingen vom ersten Feuerball aus und trafen ein Kugelschiff, dessen Außenhülle sich schwärzte. Die Hydroger antworteten mit blauen Energieblitzen, doch der Angreifer attackierte die Kugel mit weiteren Flammen, bis es schließlich zu einer gleißenden Explosion kam und das kristallene Schiff platzte.
    Die unter hohem Druck stehende Atmosphäre entwich und weitere Risse bildeten sich in der Außenhülle. Der ellipsenförmige Feuerball nahm das Kugelschiff weiterhin unter Beschuss, bis es schließlich zerbarst und die Trümmer in den Weltwald fielen.
    »Die Faeros sind gekommen«, sagte einer der grünen Priester mit einer Mischung aus Begeisterung und Furcht.
    Weitere Feuerbälle rasten über den Himmel und richteten bei den Hydrogern erheblichen Schaden an. Die Kugelschiffe gerieten in Bedrängnis und brachen ihren Angriff auf den Weltwald ab.
    Der grüne Priester an Reynalds Seite griff nach der Rinde eines Weltbaums und rief: »Die Faeros greifen überall auf dem Planeten an. Sie treiben die Hydroger zurück!«
    Die ovoiden Neuankömmlinge spuckten den Kugelschiffen Feuer entgegen, doch in vielen Fällen zerstob es an den kristallenen Außenhüllen und tropfte wie Lava auf den hilflosen

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