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Der Sternenwald

Der Sternenwald

Titel: Der Sternenwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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»Das wäre diesmal nicht ratsam, König Peter.«
    »Warum nicht?«, fragte Estarra freundlich. »Sie könnten eine Art Ehren-Trauzeuge sein. Es wäre eine gute Möglichkeit, die Verbindung zwischen dem Vorsitzenden der Hanse und dem König zu demonstrieren.«
    Sarein sah, wie es in Basils Augenwinkel zuckte. »Nein, ich glaube nicht«, sagte er. »Das Programm steht fest und in den vergangenen Wochen haben Sie den Protokollministern genug Probleme bereitet, Peter.«
    Peter lachte. »Ach, sie kommen schon darüber hinweg, Basil. Begleiten Sie uns. Was haben Sie schon zu verlieren?«
    »Bitte, Vorsitzender«, fügte Estarra hinzu.
    Es wunderte Sarein, warum sich Basil so sehr sträubte. Die neue kooperative Einstellung des Königs war doch genau das, was er sich erhofft hatte. »Es ist ein durchaus vernünftiger Vorschlag, Basil«, sagte sie leise. »Warum gehst du nicht darauf ein?«
    »Ich habe Nein gesagt.« Basil versteifte sich. »Gehen Sie jetzt und bereiten Sie sich auf die Fahrt vor.«
    »Komm, Estarra. Basil verabscheut Änderungen des Zeitplans.« Peter wirkte enttäuscht – zu enttäuscht, fand Sarein –, als er Estarras Arm nahm und mit ihr fortging. In Basils Gesicht bemerkte Sarein einen sehr sonderbaren Ausdruck…
    Gekleidet in ihr Botschaftergewand aus grün gefärbten theronischen Fasern stand Sarein neben Basil, während sich ihnen andere Repräsentanten der Hanse auf dem Beobachtungspodium hinzugesellten.
    Die königliche Jacht und ihre Eskorte fuhren langsam durch den Kanal. Die Zuschauer jubelten und machten Aufnahmen vom winkenden königlichen Paar. Soweit Sarein es feststellen konnte, lief alles bestens.
    Trotzdem war Basil sehr angespannt.
    Weiter hinten bahnten sich einige Palastwächter einen Weg durch die Menge und geleiteten den grünen Priester Nahton zum Podium. Einer der Wächter half ihm beim Tragen seines Schösslings. Nahton rannte, und Entsetzen zeigte sich in seinem Gesicht.
    Die Repräsentanten der Hanse wichen beiseite, damit der grüne Priester das Podium betreten konnte. Seine Stimme klang rau und dünn, nicht weil er vom Laufen außer Atem war, sondern wegen der Nachrichten, die er brachte. »Die Hydroger greifen Theroc an! In diesem Augenblick! Sie wollen den Weltwald vernichten!«
    Sarein hob die Hand zum Mund und konnte kaum glauben, was sie hörte. Ihr Zuhause! Theroc!
    Basil überwand die Verblüffung und bat um eine genaue Erklärung. Nahton erzählte ihm rasch, dass Kugelschiffe damit begonnen hatten, den Weltwald mit Kältewellen und blauen Energieblitzen anzugreifen. Mehrere große theronische Siedlungen waren bereits zerstört.
    »Die Bewohner haben sich in den Wald zurückgezogen, aber auch dort gibt es keinen Schutz für sie. Die Weltbäume versuchen, sich zur Wehr zu setzen, bisher ohne Erfolg. Vater Reynald bittet alle um Hilfe. Können wir die TVF schicken?«
    Basil musterte den grünen Priester geistesabwesend und schien sich zu fragen, was es zu unternehmen galt. Sarein griff nach seinem Arm. »Wie viele Schiffe kannst du entsenden, Basil? Warum zögerst du?«
    Er runzelte die Stirn und schien sich darüber zu ärgern, dass sie ihn bei seinen Überlegungen störte. »Sarein, wenn wir wüssten, wie man sich wirkungsvoll vor einem Angriff der Hydroger schützen kann, so hätten wir von einer solchen Methode längst Gebrauch gemacht. Was hat es für einen Sinn, unsere Streitmacht einzusetzen, wenn sie überhaupt nichts ausrichten kann?«
    Zorn regte sich in Sarein. »Du hast meinem Volk Schutz und Partnerschaft mit der Erde angeboten. Neunzehn grüne Priester haben sich zum Dienst in der TVF verpflichtet. Meine Schwester hat den König geheiratet.« Dann spielte sie den Trumpf aus, von dem sie wusste, dass er den Vorsitzenden handeln lassen würde. »Basil, wenn der Weltwald ausgelöscht wird, hast du keinen Telkontakt mehr.«
    Wenzeslas nickte. »Nun gut, Nahton. Setzen Sie sich mit den grünen Priestern an Bord der TVF-Schiffe in Verbindung. Die Kriegsschiffe, die Theroc am nächsten sind, sollen sich sofort mit Höchstgeschwindigkeit auf den Weg machen.« Er sah Sarein an. »Selbst wenn sie rechtzeitig eintreffen, was ich bezweifle: Du weißt, dass unsere Waffen im Kampf gegen die Hydroger kaum etwas nützen.«
    »Clydia meldet, dass ihre Schiffe nur einen Tag von Theroc entfernt sind«, sagte Nahton. »Es sind die nächsten.«
    »Ein Tag?«, stöhnte Sarein. »Dann kommen sie viel zu spät! Du weißt, wie schnell die Hydroger die Kolonie auf Corvus Landing

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