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Der Strahlenpirat

Der Strahlenpirat

Titel: Der Strahlenpirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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übernimmt.«
    »Hören Sie, Kingman, die Relaisstation Venus verfügt über die Möglichkeiten, zumindest genausogute Röhren anzufertigen wie Ihre Firma; ich würde sagen, sogar bessere, da die Verwendung, Instandhaltung und Entwicklung von Radioröhren zu unserem Job gehört. Ihre Röhren unterscheiden sich nicht allzusehr von unseren. Dazu kommt die Tatsache, daß wir sechs an einem Tag herstellen können, während allein der Transport von der Erde – nachdem sie lieferbar sind – dreiundsiebzig Stunden dauert.«
    »Tut mir leid, aber nach dem Patentrecht steht uns die alleinige Herstellung zu. Wo ist Ihre Rechtsabteilung?«
    »Wir haben drei. Eine auf jedem der inneren Planeten.«
    »Ich wünsche, daß ein Rechtssachverständiger auf die Station kommt, damit ich mit ihm verhandeln kann. Einer mit der Vollmacht, Entscheidungen für Sie zu treffen.«
    »Ich würde nicht zulassen, daß irgendein Anwalt ohne meine Anwesenheit Entscheidungen in meinem Namen trifft.«
    »Eine sehr rückständige Einstellung«, sagte Kingman. »Ich bestehe jedenfalls darauf, mit einem Anwalt zu verhandeln.«
    »Gut. Wir werden Peterman von der Erde kommen lassen. Aber ohne mein Okay wird er keine Entscheidung treffen.«
    »Wie Sie wollen. Es bleibt mir immer noch vorbehalten, Ihnen die Röhre zu entziehen.«
    »Könnte sein, daß Ihnen das schwerfallen wird«, sagte Channing.
    »Das ist ungesetzlich!«
    »O nein, durchaus nicht. Sie dürfen jederzeit das Labor betreten und die Röhren entfernen. Da Sie allerdings ohne technische Ausbildung sind, könnte es leicht sein, daß Sie dabei mit ein paar tausend Volt in Berührung kommen.«
    »Wollen Sie mir drohen?«
    »Wie käme ich dazu? Ich möchte Sie nur darauf hinweisen, daß die Schilder VORSICHT! HOCHSPANNUNG! aus gutem Grund angebracht sind.«
    »Ich halte es trotzdem für eine Drohung!«
    »Es müßte Ihnen doch eher beweisen, daß ich auf Ihr Wohlergehen bedacht bin. Wenn Sie es als Drohung ansehen, dann doch wohl nur aufgrund Ihres Mißtrauens gegenüber der Relaisstation Venus und ihrem Personal.«
    Kingman schwieg. Er ging die Liste durch und strich hier und da ein paar Punkte ab. Inzwischen kritzelte Channing einen Schaltkreis und machte eine Aufstellung der benötigten Teile, dann gab er Kingman das Blatt.
    »Ist das Ihr Stromkreis?« fragte der Anwalt skeptisch. »Ich brauche eine Erklärung für die Symbole.«
    »Ich lasse Ihnen ein Handbuch über elementare Radiotechnik bringen. Sie werden daraus viel Nützliches erfahren. Genügt Ihnen das?«
    »Ich denke ja. Ich verstehe jedoch nicht, wie Sie plötzlich den Stromkreis Ihres beabsichtigten Experiments zeichnen konnten, wenn Sie sich vor ein paar Minuten nicht sicher darüber waren.«
    »Er ist, natürlich, rein symbolisch. Wir werden im Lauf des Tages noch viele der Konstanten ändern müssen – ja vielleicht sogar den ganzen Schaltkreis.«
    »Ich verlange, daß Sie mich vor jeder Änderung informieren, damit ich mich der rechtlichen Seite annehmen kann.«
    »Walt«, sagte Don. »Kommst du mit zu einem Glasexperiment im neunten Stock?«
    »Mit Vergnügen!«
    Noch ehe sie Joes Bar erreicht hatten, wurde Channing über das Interkom gerufen. Barney Carroll war angekommen. Also begaben sie sich statt zu einem kühlen Bier zur Landeplattform, um den Besucher willkommen zu heißen.
    »Barney, warum haben Sie sich bei so vielen Firmen, die zur Auswahl standen, ausgerechnet für die Terran Electric entschieden?« fragte Don.
    »Weil sie uns das beste Angebot machte«, antwortete der kräftige Mann grinsend.
    »Und mir raubt sie den letzten Nerv«, brummte Don.
    »Jim und ich konnten etwas so Gewaltiges wie dieses Energieübertragungssystem nicht selbst in die Hand nehmen. Außerdem sind wir ja hauptsächlich an marsianischen Artefakten interessiert.«
    »Ich frage mich, ob die alten Marsianer schon Anwälte hatten«, brummte Walt.
    »Vermutlich. Und zweifellos sind sie nicht ganz unschuldig am Untergang ihrer Zivilisation«, sagte Don trocken. »Kommen Sie, Barney. Wir können uns zumindest unterhalten, auch wenn Bruder Kingman uns quasi den Lötkolben aus der Hand nimmt.«
    Als sie um einen Zeichentisch saßen, kritzelte Don eine Skizze. »Wir sind nicht an der Energieübertragung interessiert, aber Ihr Gerät macht auch eine Spannungsverstärkung möglich, weil ihm das übliche Problem der Leistungsanpassung egal ist. Wir können eine Übertragungsröhre nehmen und zum Beispiel zehn Watt an zehntausend Ohm anlegen. Das

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