Der Suender und die Lady
nichts wird uns jemals wieder trennen, das verspreche ich dir.“
Sie schmiegte ihre Wange an seine Brust und lauschte innig dem regelmäßigen Schlag seines Herzens. „Du warst so mutig. Nicht jeder hätte es mit dem Fluss aufgenommen, um eine Frau zu retten, die er nicht einmal kennt.“
„Stimmt. Das Wasser war sehr kalt und verdammt dreckig obendrein. Und dann war da die Sache mit meinen Stiefeln. Ich hatte gehofft, wenigstens einen Fisch in einem von ihnen zu finden, als Gaston sie mir endlich von den Füßen zerren konnte, aber Pech gehabt. Und die Stiefel sind natürlich hinüber. Daraus habe ich, zu deiner Beruhigung, die Konsequenz gezogen, nie wieder etwas so Tollkühnes zu tun.“
Sie hob den Kopf und blickte in sein lächelndes Gesicht. Er wollte, dass auch sie lächelte, und deshalb tat sie es. Für einen Augenblick sollten sie leichten Herzens sein. „Glaubst du, dass eine ähnliche Situation noch einmal eintreten könnte? Oder sprichst du von Heldentaten im Allgemeinen?“
Er strich ihr eine Locke aus der Stirn. „Konsequente Feigheit hat ihre Vorteile, weißt du? Oder wäre es dir lieber, wenn ich wie Jack wäre?“
Sie umschlang ihn noch inniger. „Ich finde deinen Bruder sehr mutig und engagiert in dem, was immer er tut, was er und seine Freunde tun … Und solltest du es jemals wagen, dich ihm bei einer seiner Unternehmungen anzuschließen, würde ich dich wahrscheinlich im Keller einsperren, bis du zur Vernunft kommst. Werden wir einen Keller haben?“
„Ich weiß es nicht“, antwortete er, und das Lächeln blitzte wieder auf in seinen Augen. Er sah so jung und schön aus, dass es ihr fast das Herz brach. „Ich verfüge übrigens über einen Landbesitz. Ich glaube, mit Schafen und ein paar Kühen und Unmengen an Feldern und Bäumen. Ach ja, und einem Haus. Vielleicht sogar mit einem Keller. Du magst ja einen Bastard heiraten, Miss Hackett, aber es geht immerhin um einen ziemlich gut betuchten Bastard.“
„Heiraten“, sagte sie mit einem Seufzer. „Ist es falsch, an eine Zukunft zu denken, wenn alles noch so unsicher ist? Ich schätze, deine Pläne für Miranda sind unumgänglich. Aber mein Vater ist nicht dumm und in einer ziemlich hoffnungslosen Situation, was er dir zu verdanken hat. Wenn er nun nicht so agiert, wie du es erwartest?“
Puck legte einen Finger an ihre Lippen. „Schsch. Nicht jetzt. Wenn uns nur dieser kurze Augenblick bleibt, wollen wir ihn nicht mit Gedanken an deinen Vater verschwenden. Nicht, wenn ich dich doch viel lieber küssen würde.“
„Ja, aber woher willst du wissen, dass er uns nicht auf den Ball folgt und versucht, Miranda etwas anzutun? Ich weiß, du hast gesagt, das würde er nicht tun, und deine Erklärungen sind plausibel. Aber woher willst du es wissen?“
Er nahm ihre Hand, führte Regina zu einer staubigen steinernen Bank und breitete sein Taschentuch darauf aus, bevor sie sich setzte. „Du hast meine Begründung gehört, als ich sie dem Viscount und Lady Claire darlegte.“
„Ja“, sagte Regina gedehnt. „Und mir. Du hast sie auch mir dargelegt. Wir sind von unserem Landaufenthalt zurückgekehrt, man hat uns vielleicht gesehen, als wir aus der Kutsche stiegen. Wir besuchen heute Abend Lady Seftons Ball, sind dort in Sicherheit und aus dem Weg und gleichzeitig gut sichtbar für alle, die wissen sollen, dass wir gesund und munter sind und … glücklich und unbeschwert. Himmel, wie soll Miranda das fertigbringen? Wie sollen wir alle das fertigbringen?“
Puck drückte ihre Hand. „Ihr werdet es schaffen, denn ihr habt keine andere Wahl. Mirandas Zukunft hängt davon ab. Ich würde euch gern begleiten, das weißt du ja, aber anscheinend hat Lady Sefton es versäumt, dem Bastard des Marquess eine Einladung zu schicken. Wie auch immer, dein Vater wird inzwischen wissen, wo du dich aufhältst, denn ich bin überzeugt, dass er die Residenz am Grosvenor Square Tag und Nacht bewachen lässt. Bis vor einer Stunde hat jemand auch dieses Haus überwacht, zusammen mit Dickie Carstairs, der sich da draußen recht auffällig gebärdete, während jemand, der besser getarnt war, seinerseits den Wachtposten überwachte. Doch selbst der Wachtposten ist jetzt fort.“
„Ich würde dich gern bitten, mir das alles zu erklären, aber ich lasse es sein, weil es dich offenbar glücklich machen würde. Erzähl weiter.“
„Danke. Dein Vater wird mittlerweile ganz richtig zu der Einsicht gekommen sein, dass Miranda keine Bedrohung mehr für ihn
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