Der sueße Kuss der Luege
Worte. Sie waren beide ganz erfüllt von dem, was sie gehört hatten. Keine Worte wollten ihnen über die Lippen kommen.
»Heute Nacht«, fuhr jene fort, die sie als ihre Tochter angesehen hatten, »werden wir Vollmond haben. Geht ihr morgen wie gewohnt in die Stadt. Verkauft eure Bambuswaren. Aber wenn ihr zurückkehrt, werde ich nicht mehr hier sein.«
Die beiden Alten taten, wie die Bambusprinzessin ihnen geheißen hatte. Sie wussten genau, dass dies die einzige Möglichkeit war, sie wirklich zu erfreuen.
Als sie von der Stadt heimkehrten und den Strom hinaufkamen nach dem Ort, wo die Bambusse wachsen, war sie verschwunden.
Es wird erzählt, dass ein Wagen aus Mondenstrahlen vorbeifuhr, sie zu holen. Aber kein Sterblicher weiß, ob das wahr ist.
Der Erbe des kaiserlichen Thrones nahm die Papierrolle, die die Bambusprinzessin ihm gegeben hatte, mit in den kaiserlichen Palast. Aber niemals hat er jemandem erzählt, dass er die Papierrolle verbrannte, wie die Prinzessin es sich von ihm erbeten hatte, dass er das aber oben auf dem Gipfel des Fudschi-Berges getan hat. Es wird weiter erzählt, dass die Rauchsäule, die bis zu jenem Tag zuweilen zu sehen ist, von der Verbrennung dieser Schriftrolle herrührt.
Aber es wird auch gesagt, und das ist bestimmt wahr, dass die beiden Alten sich weiterhin durch schwere Arbeit ernährten, wie sie das immer getan hatten. Und dass sie für den Rest ihres Lebens die Erinnerung an die Tochter genossen haben, die einst ihre gewesen ist und durch welche sie dem Monde anempfohlen wurden um der Liebe willen, die sie seiner Tochter erwiesen haben.
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