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Der Tag der zuckersueßen Rache

Der Tag der zuckersueßen Rache

Titel: Der Tag der zuckersueßen Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Moriarty
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stehen.
    Beispiel: Ich könnte Dir befehlen, ein Eisbärenschild vor einer Tierhandlung aufzustellen. Ich muss echt sagen, dass es, moralisch gesehen, ein unglaublich erhebendes Gefühl war, dieses Schild für Dich durch die Gegend zu tragen. Vor allem in dem Wissen, was ich der Menschheit damit Gutes tue. Du solltest nur eines wissen: Ich würde nie so tief sinken, mich mithilfe von Geheimaufträgen vor einer Klassenarbeit zu drücken, und Du solltest Dich für Deine Zweifel schämen. Vertraue mir, Lyd, es gibt einen wichtigen Grund, warum ich Dich darum gebeten habe, den Feueralarm auszulösen, und warum ich Dich nun bitte, die Sprinkleranlage u. Ä. zu aktivieren. Eines Tages wirst Du vielleicht sogar herausfinden, was für ein Grund das war. Ich überlege gerade, Dir eine weitere gelbe Karte zu geben, wegen Deines Misstrauens. Du weißt sicher, was eine zweite gelbe Karte bedeutet: eine rote Karte. Wir sollten Folgendes tun: Du solltest mich auf einen Kaffee einladen, als Wiedergutmachung, weil Du meine Ehre verletzt hast.
    Seb
     
     
    Hallo Seb,
halt die Klappe, Du Klassenarbeitsdrückeberger .
    Lyd
     
     
An:
Seb Mantegna
Geheimer Sondereinsatzbericht
Agentin:
Lydia Jaackson-Oberman
Alias:
Lydia
Geheimnummer:
1776
Geheimpasswort:
Heißt das, Du lässt Dir von Deiner Mutti
das Frühstück machen? Mach es selbst!
Erfahrungen:
GEHEIMSACHE
Herausragende Leistungen:
GEHEIMSACHE
Vorzüge:
exzellent auf allen Gebieten
Schwäche:
keine
    Operation Sprinkleranlage Erteilt von Agent Alias Ergebnis: erfolgreich
    EINSATZPROTOKOLL: Zu einfach
     
     
    Liebe Lydia,
Du bist so wunderschön wie der irische Ausgleichstreffer von Robbie Keane in der Nachspielzeit im Spiel Irland gegen Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2002 in Korea. Von dem Sprinklerwasser, das auf meinen Kopf regnete, habe ich eine fiese Erkältung bekommen. Das ist meine einzige Be schwerde. Du hättest die Anlage aktivieren sollen, bevor ich ins Klassenzimmer kam. Aber ich schwöre Dir, es ist die schönste Erkältung, die ich je hatte. Warum können wir uns nicht mal treffen, damit Du mir meinen nächsten Geheimauftrag persönlich geben kannst? Wir könnten ins Kino gehen und während der Werbung könntest Du mich in meine neue Aufgabe einweihen.
    Seb
     
     
    Lieber Seb,
warum sollte ich mich mit Dir treffen wollen, wenn Du erkältet bist? Du könntest mich anstecken. Ich kann mich gerade gar nicht konzentrieren, weil ich zwischen Cass und Em sitze, die sich lautstark darüber streiten, wie Wale klingen, wenn sie singen. Um ihre Argumente zu untermauern, geben sie die ganze Zeit falsche Walgesänge von sich, sodass die Leute uns schon anstarren. Ich werde sie mal unterbrechen und fragen, wodurch Erkältun gen verursacht werden. (Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nichts mit Sprinkleranlagen zu tun hat.) Es war schwierig, sie zum Schweigen zu bringen, aber sobald ich meine Frage gestellt hatte, wusste Em eine Antwort. Sie sagte, Erkältungen würden sich über Rattenfell verbreiten und dass früher auf diese Weise auch die Pest übertragen wurde und dass es sie nicht überrascht, dass die Schüler von der Brookfield High unter Erkältungen leiden, weil es dort von Ratten nur so wimmelt. Cass sagte, man bekommt eine Erkältung, wenn man mit offenem Mund herumläuft. Also mach die Klappe zu, Seb, dann geht’s Dir auch wieder besser. Wie interessant, dass Du vorschlägst, ich soll Dir während der Kinowerbung einen Auftrag übergeben. Bitte etwas mehr Respekt für die Kinowerbung! Wir finden, die Werbung ist das Beste am ganzen Film. Bei der Vorschau für ein trauriges Melodram muss Em immer weinen, weil sie sich die schrecklichen Sachen vorstellt, die in dem Film passieren werden. Und Cass packt stets ihre Sachen zusammen, wenn die Werbung vorbei ist, so als ob sie heimgehen will. Um auf humorvolle Weise anzudeuten, dass sie den Rest eigentlich nicht mehr zu sehen braucht. Gut, ich habe mir einen Auftrag für Dich ausgedacht.
    Also, wir gehen jeden Donnerstag nach der Mittagspause ins Kino. Dazu schleichen wir über einen Trampelpfad durch das Wäldchen hinter unserer Schule zum Bahnhof. Kennst Du das Wäldchen? In der Pause verstecken sich da die Schüler, um zu kiffen oder mit Drogen zu handeln, deshalb kennst Du es bestimmt. Außerdem joggen immer viele Leute dort herum. Jedes Mal, wenn jemand hinter uns läuft, habe ich Angst, irgendwer könnte hinter uns her sein. Ein Lehrer zum Beispiel. Der uns zum Nachsitzen verdonnert. Obwohl ich eigentlich

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