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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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wollt?« Sogar erwirkte angespannt.
    Glockmann und Johanna lächelten einander an und antworteten wie mit einer Stimme: »Ja!« Wahrscheinlich konnten weder sie noch er glauben, dass dies tatsächlich geschah.
    Ein Wachmann öffnete den Verschlag. Der unbekannte Schwertkämpfer, der als erstes ausstieg, sorgte für einige Überraschung. Dann folgte Fürst Volpe, den man seit Wochen nicht mehr im Palast gesehen hatte. Er drehte sich um und reichte Seiner Königlichen Hoheit eine Hand. Der Kapellmeister hob den Taktstock an … und ließ ihn verdutzt fallen. Ein allgemeiner Aufschrei der Verblüffung ließ die Tauben von den Dächern aufflattern, als der Großherzog wiederum der verstorbenen Großherzogin aus der Kutsche half. Unsicher sah er sich auf dem Hof um, dann nickte er der Kapelle zu. Falscher war die krupinesische Nationalhymne nie gespielt worden.
    Die herzogliche Gesellschaft begab sich in den Palast and lächelte auf ihrem Weg den aschfahlen, sich verneigenden oder knienden Umstehenden königlich zu.
    »Endlich ein wenig Bewunderung«, flüsterte Glockmann auf chivialisch. »Daran könnte man sich gewöhnen.« Johanna erwiderte nichts. Zitterte ihre Hand an seinem Arm oder sein Arm unter ihrer Hand? Wahrscheinlich beides. Hinter ihnen gingen Fürst Volpe und Sir Ringwald – und Trudy, die hoffnungslos verloren wäre, sollte sie von der herzoglichen Gesellschaft getrennt werden. Dahinter wiederum folgte ein Sturm von allerlei Getuschel. Die Neuigkeit von Johannas Wiederauferstehung würde sich in Windeseile überallhin verbreitet haben.
    Zum Glück musste der Schwindler sich weder nach der Richtung erkundigen, noch von Volpe angewiesen werden, denn jede mögliche falsche Abzweigung war von gaffenden Zuschauern versperrt, sodass nur der Weg zu den herzoglichen Gemächern frei blieb. Zwei Wachen an der Tür glotzten das herannahende Paar mit offenen Mündern an.
    »Ich m-m-muss los und m-m-mich vorbereiten, Liebster«, sagte Johanna. »Du überbringst doch Fürstin Wieauchimmer die Kunde, oder?«
    »So sanft ich kann«, antwortete Glockmann und hob ihre Hand an die Lippen.
»Nicht allzu sanft!«, gab Ihre Hoheit frostig zurück.
    Überraschenderweise waren die Gemächer der Großherzogin nicht einmal abgeschlossen – ein Sicherheitsmangel, der Alarmglocken in Ringwalds Kopf schrillen ließ. Er befahl seinem Mündel, sich in eine Ecke zu stellen, während er die Räumlichkeiten nach Eindringlingen durchsuchte. Doch mittlerweile war Johanna viel zu aufgeregt, um auf ihn zu hören. Vergnügt riss sie Vorhänge, Schubladen und Schranktüren auf.
    »Was für ein Tag der Wunder!«, rief sie aus. »All meine Kleider! Immer noch da! Trudy, Liebste, hilf mir beim Aussuchen! Was soll ich zur Thronbesteigung tragen? Zieht an der Glockenschnur dort, Sir Ringwald, ich brauche Hilfe.«
    Wie konnte man bloß wegen lächerlicher fünfzig Kleider so aus dem Häuschen geraten? Ringwald läutete die Glocke und schritt davon, um den Rest der Zimmerflucht zu durchsuchen.
    Bei einer eilends einberufenen Audienz teilten Großherzog Rubin und Probst Volpe dem Markgrafen Ladislas mit Bedauern mit, dass seine Tochter an diesem Abend doch nicht vermählt werden könnte. Wie Glockmann später berichtete, weinte der alte Mann vor Freude, während seine Tochter höchst unschicklich aufschrie und sich in die Arme ihres atemberaubend gutaussehenden Kammerherrn, Prinz Nikolaus von Microsia, warf.
    Die Schwester und der Schwager der Großherzogin trafen zwischen ein und zwei Stunden später ein, und zwar in Begleitung einer älteren Dame und eines Kleinkinds mit lockigem Haar. Beim Anblick des Knaben wurde Johanna schneeweiß. Ringwald stand dicht neben ihr und war bereit, sie aufzufangen, sollte sie in Ohnmacht fallen. Dabei hätte er sie inzwischen wirklich besser kennen müssen.
    »Er wird vielleicht ein paar Tage brauchen«, warnte Voica. »Es war zu lange für ihn, um sich zu erinnern. Weißt du, wer das ist, Freddie?«
    Der kleine, aber echte Großherzog überlegte kurz, dann antwortete er »Mami«, und alle Frauen brachen in Tränen der Rührung aus. Das verängstigte ihn, also weinte auch er. Sogar der Hüne von einem Köhler stimmte darin mit ein. Der ehemalige Köhler – denn mittlerweile war er zum Forstaufseher befördert worden. Klingen war es nicht gestattet zu weinen, daher ließ Ringwald es bleiben. Seine Gemahlin vergoss ohnehin genug Tränen für sie beide.
    Der Höhepunkt des Tages sollte die Thronbesteigung werden.

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