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Der Tanz Der Klingen

Der Tanz Der Klingen

Titel: Der Tanz Der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Duncan
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aufgefordert worden, die Beschwörungen auszuhändigen. Einen Großherzog jedoch galt es mit Samthandschuhen anzufassen. Deshalb wurde die Hilfe der Weißen Schwestern benötigt, und Schwester Gertrude war die jüngstgediente Schwester am Hof. In jene Nacht sollte Mutter Schöllkraut sie beaufsichtigen und unterweisen. Danach würden Trudy die nächtlichen Ehren allein zustehen.
    Es war lediglich eine Formsache.
Zwei Lichter gerieten in Sicht und entpuppten sich alsbald als Fackeln in Halterungen zu beiden Seiten eines beeindruckenden Tores, das den Eingang zum QuamastHaus darstellte. Der Großherzog war ein gutes Stück vom Hauptpalast entfernt untergebracht worden, und Sir Bernard hatte Trudy versichert, dass dies das Werk der Klingen gewesen sei. Den meisten Gästen wurden Gemächer im Westflügel zugewiesen, aber wenn unerkannte Geistigkeit im Spiel war, gingen die Klingen nie ein Wagnis ein.
Unter jeder Fackelhalterung stand ein Pikenstreiter mit glänzender Brustplatte und kegelförmigem Stahlhelm. Derjenige auf der rechten Seite stampfte mit den Stiefeln, trat mit einem Bein einen Schritt vor, senkte die Hellebarde und rief: »Wer da?«
Was eine überaus dumme Frage schien, zumal er die Antwort bereits kannte. Bernard hatte Trudy verraten, dass die Königliche Garde Unfug wie Losungswörter verschmähte, weil untereinander ohnehin jeder den anderen kannte und man versuchte, nichts zu tun, was die Hoffreisassen taten – oder zumindest nicht so wie die Hoffreisassen.
»Die Nachtigall singt ein übles Lied!«, verkündete Unteroffizier Bates hinter Trudy. Was nicht stimmte, denn die Nachtigallen sangen bereits seit dem Fünftmond nicht mehr, und er hatte es so laut gesprochen, dass es etwaige Eindringlinge, die ihnen versteckt folgten, ohne weiteres hätten hören können.
Der Soldat am Tor nahm seine ursprüngliche Haltung wieder ein und ließ den Schaft der Hellebarde auf den Boden niedersausen. »Geh durch, Freund.«
Einer der Lakaien öffnete die rechte Hälfte des Doppeltors. Als Trudy Mutter Schöllkraut hindurchfolgte, erhaschte sie einen beunruhigenden Hauch von … sie war nicht sicher wovon. Und sie blieb nicht stehen, um dem Eindruck auf den Grund zu gehen.
Sie betrat einen Saal voller Säulen, der einen Großteil des Erdgeschosses des Bauwerks einnehmen musste. Zwei riesige Kerzenständer aus Bronze sorgten für gänzlich unzureichendes Licht. Sie standen am Fuß einer protzigen Marmortreppe, die in die Mitte des Saals ragte, was eine ziemliche Platzverschwendung schien. In den Schatten entlang der Wände waren zahlreiche Skulpturen schemenhaft auszumachen. Den Marmorboden übersäten willkürlich verlegte Läufer. Ein paar hässliche Sofas und Stühle standen lieblos angeordnet herum.
Eine Stimme dicht hinter Trudy sprach: »Sei gegrüßt, Trudy.«
Sie zuckte zusammen und drehte sich zu einem grinsenden Gesicht um. »Bernard!« Er hatte ihr nicht gesagt, dass er hier sein würde.
Er kicherte. »Eine Dienstplanänderung im letzten Augenblick.«
Offenbar hatte er dies eingefädelt, um sie zu überraschen – und bloßzustellen! Mutter Schöllkraut runzelte die Stirn, und drei weitere Klingen hatten sich mit anzüglichen Blicken aus der Dunkelheit gelöst. Alle Klingen ähnelten einander – schlanke, athletische Männer mittlerer Größe, zumeist unter dreißig Jahren. Die Beschwörung, die sie zu bedingungsloser Treue dem König gegenüber verpflichtete, nahm Trudy als sanften metallischen Schimmer wahr, den sie überaus ansprechend fand.
»Er arbeitet wirklich schnell, unser Bernie«, meinte einer der Männer.
»Diese Rapier-Fechter muss man wahrlich im Auge behalten.«
Ungeheuer! Trudys Gesicht brannte lichterloh.
»Das reicht!« Die vierte Klinge war ein wenig älter und trug eine rote Schärpe, die darauf hinwies, dass dieser Mann den Befehl hatte. Er klopfte auf den Katzenaugenknauf seines Schwertes. »Guten Abend, Mutter Schöllkraut.«
»Euch auch, Sir Kühn.«
»Kennt Ihr Sir Richey? Sir Aragon? Und unseren Herzensbrecher vom Dienst, Sir Bernard?« Die Männer salutierten nacheinander.
Mutter Schöllkraut bedachte jeden Gruß mit einem knappen Nicken. »Diese errötete Maid ist Schwester Gertrude.«
Neidische alte Hexe!
»Ihren Freunden auch als Trudy bekannt«, ließ Aragon eine hörbare Randbemerkung fallen.
»Wir haben doch Weiße Schwestern angefordert, keine roten«, witzelte Richey.
Zutiefst verlegen suchte Trudy Bernies Blick. Er zwinkerte ihr zu. Da wurde ihr klar, dass er mit ihr

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