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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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hatte.
    »In meinen Augen auch, denn Richard hat ihn mir geschenkt. Ich bin seine Beschützerin, genau wie Ihr. In dieser Hinsicht sind wir Schwestern des Strafers.«
    Cara bekundete mit einem Lächeln, daß sie das auch so empfand.
    »Heißt das, Ihr werdet zur Abwechslung mal unsere Befehle befolgen?« fragte Kahlan.
    »Wir befolgen Eure Befehle immer.«
    Kahlan schüttelte schief lächelnd den Kopf.
    Cara deutete mit einem Nicken auf den Mann am Boden. »Er wird Eure Fragen beantworten, wie ich es Euch versprochen habe, Mutter Konfessor. Ich werde meine Fähigkeiten an ihm nicht länger anwenden als nötig.«
    Kahlan drückte Caras Arm voller Kummer und Mitgefühl für die verquere Rolle, zu der andere das Leben dieser Frau verbogen hatten. »Danke, Cara.«
    Sie wandte sich Marlin zu. »Versuchen wir es noch einmal. Welcher Plan hat dich hergeführt.«
    Er funkelte wütend zu ihr hoch. Cara stieß ihn mit dem Fuß an.
    »Du antwortest wahrheitsgemäß, oder ich suche mir ein paar schön empfindliche Stellen für meinen Strafer. Kapiert?«
    »Ja.«
    Cara ging in die Hocke und hielt ihm den Strafer drohend vors Gesicht. »Ja, Herrin Cara.« Die plötzliche Bedrohlichkeit in ihrem Tonfall schien allem zu widersprechen, was sie gerade gesagt hatte. Selbst Kahlan bekam es mit der Angst zu tun.
    Er riß die Augen auf und schluckte. »Ja, Herrin Cara.«
    »Schon besser. Und jetzt beantworte die Fragen der Mutter Konfessor.«
    »Mein Plan war, wie ich es Euch gesagt habe: Ich wollte Richard Rahl und Euch töten.«
    »Wann hat Jagang dir diesen Befehl erteilt?«
    »Vor fast zwei Wochen.«
    Nun, das wäre das. Gut möglich, daß Jagang im Palast der Propheten getötet worden war, als Richard ihn zerstört hatte. Das jedenfalls hatten sie gehofft. Vielleicht hatte er den Befehl vor seinem Tod gegeben.
    »Und weiter?« fragte Kahlan.
    »Nichts weiter. Ich sollte mir meine Begabung zunutze machen, um in diesen Palast zu gelangen und Euch beide zu töten, das ist alles.«
    Cara verpaßte ihm einen Fußtritt auf die gebrochene Rippe. »Lüg uns nicht an!«
    Kahlan schob Cara sachte zurück und kniete neben dem nach Luft ringenden, keuchenden jungen Mann nieder.
    »Marlin, deute meine Abneigung gegen Folter nicht als Mangel an Entschlossenheit. Wenn du mir nicht sofort erzählst, was ich wissen will«, meinte sie leise, »werde ich erst einen langen Spaziergang machen und dann zu Abend essen und dich währenddessen hier mit Cara ganz alleine lassen. So verrückt sie ist, ich werde dich mit ihr alleine lassen. Und wenn ich dann zurückkomme und du immer noch glaubst, mir etwas verschweigen zu können, dann werde ich meine Kraft bei dir einsetzen, und du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wieviel schlimmer das ist. Cara kommt dem, zu was ich fähig bin, nicht einmal nahe. Sie kann deine Magie und deinen Verstand benutzen. Ich kann beides zerstören. Willst du das?«
    Er schüttelte den Kopf und hielt seine Rippen umklammert. »Bitte«, flehte er, als ihm wieder die Tränen kamen, »tut das nicht. Ich werde Eure Fragen beantworten … aber eigentlich weiß ich gar nichts. Kaiser Jagang besucht mich in meinen Träumen und trägt mir auf, was ich tun soll. Ich kenne den Preis, den er verlangt, wenn man versagt. Ich tue, was man mir aufträgt.« Er hielt inne und schluchzte keuchend. »Ich sollte … hierherkommen und Euch beide töten. Er benutzt Zauberer und Hexenmeisterinnen, die tun müssen, was er verlangt.«
    Kahlan stand auf. Marlins Worte hatten sie stutzig gemacht. Er schien fast wieder in seine Rolle als kleiner Junge zurückgefallen zu sein. Irgend etwas fehlte, aber sie kam nicht darauf, was. Oberflächlich ergab die Geschichte einen Sinn – Jagang schickt einen Meuchelmörder los – trotzdem, etwas paßte nicht ins Bild. Sie ging zu dem Tisch mit der Lampe und lehnte sich dagegen. Den Rücken Marlin zugekehrt, rieb sie sich die pochenden Schläfen.
    Cara kam vorsichtig näher. »Alles in Ordnung?«
    Kahlan nickte. »Der ganze Ärger macht mir nur Kopfschmerzen, das ist alles.«
    »Vielleicht könntet Ihr Euch von Lord Rahl einen Kuß geben und sie heilen lassen.«
    Kahlan lachte lautlos in sich hinein, als sie Caras besorgtes Stirnrunzeln sah. »Das würde sicher helfen.« Sie fuchtelte mit den Händen, als wollte sie eine Mücke verscheuchen, und versuchte die Zweifel zu vertreiben. »Es ergibt keinen Sinn.«
    »Der Traumwandler, der versucht, seinen Feind zu töten, ergibt keinen Sinn?«
    »Denkt doch einmal

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