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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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der anderen in breitere, mit einem welligen Kamm verzierte Schalen hinabzustürzen und schließlich aus in gleichmäßigen Abständen angeordneten Öffnungen im Boden in perfekt aufeinander abgestimmten Bögen in das untere Becken zu fließen. Eine Ummauerung aus scheckig weißem Marmor war so breit, daß sie als Bank dienen mochte.
    Berdine stieg eine der fünf Stufen hinunter, die um den ganzen Raum herumliefen. »Er ist wunderschön«, flüsterte sie staunend.
    Cara betrachtete die roten Marmorsäulen, die die Bögen unter der Empore rings um den gesamten ovalen Raum stützten. Sie lächelte fröhlich.
    »Das ist ein ganz anderer Ort als der, an den uns Lord Rahl geschleppt hat«, sagte Cara stirnrunzelnd. »Die Lampen. Das war Magie. Hier gibt es Magie. Ihr habt gesagt, Ihr würdet uns von Magie fernhalten.«
    »Ich sagte, ich würde Euch von gefährlicher Magie fernhalten. Die Lampen sind auch eine Art Schild, nur umgekehrt. Statt die Menschen fernzuhalten, heißen sie sie willkommen und helfen ihnen einzutreten. Sie sind ein Willkommensschild. Es handelt sich um eine freundliche Form der Magie, Cara.«
    »Freundlich. Na klar.«
    »Kommt, wir sind nicht zum Vergnügen hier. Wir haben eine Aufgabe zu erledigen.«
    Kahlan führte sie durch die eleganten, warmen Korridore in die Bibliotheken, und zwar nicht auf dem furchteinflößenden Weg, den sie mit Richard gegangen waren. Sie stießen nur auf drei Schilde. Kahlans Magie erlaubte ihr, sie zu passieren, und indem sie Caras und Berdines Hand ergriff, war es möglich, auch sie hindurchzubringen, wenn sich die beiden auch über ein unangenehmes Kribbeln beklagten.
    Diese Schilde schützten keine gefährlichen Bereiche und waren daher schwächer als andere in der Burg. Es gab Schilde, die Kahlan nicht passieren konnte, zum Beispiel jene, durch die Richard sie auf dem Weg hinunter zur Sliph geführt hatte. Kahlan war allerdings überzeugt, daß es auch andere Wege nach unten geben müsse. Richard hatte Schilde passiert, die ihres Wissens nach noch kein Zauberer passiert hatte.
    Sie kamen an eine Kreuzung, wo ein Gang aus hellrosa Stein nach beiden Richtungen abzweigte. An bestimmten Stellen weitete sich der Gang zu großzügigen Räumen, wo gepolsterte Bänke standen, auf denen man sich unterhalten oder lesen konnte. In jedem dieser großen Vorzimmer gab es eine Doppeltür, hinter der sich eine Bibliothek verbarg.
    »Hier war ich schon einmal«, äußerte sich Berdine. »Ich erinnere mich genau.«
    »Ja, Richard hat Euch hergebracht, allerdings auf einem anderen Weg.«
    Kahlan ging weiter bis zum achten Lesesaal und trat durch die Doppeltür in die dortige Bibliothek. Mit Hilfe ihrer Laterne zündete sie die Hauptlampe an, und wie zuvor flammten alle anderen auf, rissen den Raum aus seiner völligen Dunkelheit und erweckten ihn zum Leben. Die Böden bestanden aus poliertem Eichenholz, die Wände waren mit dem gleichen honigfarbenen Holz getäfelt. Tagsüber tauchten verglaste Fenster an der gegenüberliegenden Wand den Raum in helles Licht und gewährten einen herrlichen Blick auf Aydindril. Jetzt sah Kahlan wegen des Schneefalls nur die Lichter der Stadt unten.
    Sie schlenderte durch den Mittelgang zwischen den Lesetischen und Reihen über Reihen mit Büchern hindurch und suchte nach dem einen Buch, an das sie sich erinnerte. Allein in diesem Raum befanden sich einhundertfünfundvierzig Reihen mit Büchern. Es gab bequeme Sessel, in die man sich zum Lesen setzen konnte, heute abend jedoch würden sie Tische brauchen, um die Bücher auszubreiten.
    »Das ist also die Bibliothek«, meinte Cara. »In D’Hara, im Palast des Volkes, gibt es viel größere Bibliotheken als diese hier.«
    »Dies ist nur einer von sechsundzwanzig ebensolchen Sälen. Ich kann bestenfalls ahnen, wie viele tausend Bücher sich hier in der Burg der Zauberer befinden«, sagte Kahlan.
    »Wie sollen wir dann die finden, die wir suchen?« fragte Berdine.
    »Das dürfte nicht so schwer sein, wie es klingt. Die Bibliotheken können ein verwirrender Irrgarten sein, wenn man etwas Bestimmtes sucht. Ich kannte einen Zauberer, der sein ganzes Leben lang immer wieder nach einer bestimmten Information suchte, die sich seines Wissens in dieser Bibliothek befand. Er hat sie nie gefunden.«
    »Und wie sollen wir sie finden?«
    »Es gibt Bücher, die sich so sehr auf ein bestimmtes Gebiet beschränken, daß sie zusammen aufbewahrt werden. Bücher über Sprachen zum Beispiel. Ich kann Euch zu sämtlichen

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