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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Büchern über jede einzelne Sprache führen, weil es darin nicht um Magie geht. Deswegen stehen sie alle am selben Ort. Wie die Bücher über Magie und Prophezeiungen angeordnet sind – wenn überhaupt –, weiß ich nicht.
    Jedenfalls ist diese Bibliothek der Ort, an dem bestimmte Aufzeichnungen, wie zum Beispiel die Aufzeichnungen über die hier abgehaltenen Gerichtsverhandlungen, aufbewahrt werden. Ich habe sie nicht gelesen, aber man hat mich darin unterrichtet.«
    Kahlan machte kehrt und führte sie zwischen zwei Regalreihen hindurch. Kurz vor der Mitte des nahezu fünfzig Fuß langen Mittelganges blieb sie stehen.
    »Hier sind sie. An der Schrift auf den Buchrücken kann ich erkennen, daß sie in verschiedenen Sprachen abgefaßt sind. Da ich außer HochD’Haran alle Sprachen kenne, werde ich mir die in den anderen Sprachen vornehmen. Cara, Ihr untersucht die in Eurer Sprache, und Berdine, Ihr übernehmt die auf Hoch-D’Haran.«
    Die drei begannen, Bücher aus den Regalen auszuwählen, sie zu den Tischen hinüberzutragen und auf drei Stapel aufzuteilen. Es waren nicht so viele, wie Kahlan befürchtet hatte. Berdine hatte nur sieben Bücher, Cara fünfzehn und Kahlan elf in unterschiedlichen Sprachen. Für Berdine würde es recht mühselig werden, das Hoch-D’Haran zu übersetzen, aber Kahlan beherrschte die anderen Sprachen fließend und würde Cara mit ihrem Stapel helfen können, sobald sie mit ihrem eigenen fertig war.
    Während Kahlan mit der Arbeit begann, stellte sie rasch fest, daß es einfacher werden würde, als sie anfangs gedacht hatte. Jede Gerichtsverhandlung begann mit einer Erklärung über die Art des Verbrechens, was es erleichterte, diejenigen auszusondern, die mit dem Tempel der Winde nichts zu tun hatten.
    Die Anschuldigungen reichten von Entwenden eines Andenkens von geringem Wert bis hin zu Mord. Eine Magierin wurde beschuldigt, einen Betörungsbann ausgesprochen zu haben, wurde jedoch freigesprochen. Ein Junge von zwölf Jahren wurde beschuldigt, einen Streit vom Zaun gebrochen zu haben, in dessen Verlauf ein anderer Junge sich den Arm gebrochen hatte. Weil der Angreifer Magie eingesetzt hatte, um die Verletzung herbeizuführen, bestand die Strafe in der Aussetzung seiner Ausbildung für die Dauer eines Jahres. Ein Zauberer wurde zum dritten Mal wegen Trunkenheit angeklagt, nachdem die vorhergegangenen Strafen nicht zur Besserung seines aggressiven Verhaltens geführt hatten. Er wurde für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Die Strafe wurde zwei Tage darauf vollstreckt, als er wieder nüchtern war.
    Es war üblich, daß man betrunkenen Zauberern keine Gnade entgegenbrachte, sondern sie als die Gefahr betrachtete, die sie tatsächlich darstellten, denn im berauschten Zustand waren sie imstande, vielfältig Verletzungen und Tod herbeizuführen. Kahlan selbst hatte nur ein einziges Mal erlebt, wie Zauberer sich bis zum Vollrausch betrunken hatten.
    Die Aufzeichnungen über die Verhandlungen waren faszinierend, doch der ernste Zweck ihres Hierseins zwang Kahlan, die Bücher bei der Suche nach Hinweisen auf den Tempel der Winde oder einer Mannschaft, die eines Verbrechens beschuldigt wurde, lediglich zu überfliegen. Die anderen beiden kamen ebenfalls gut voran. Eine Stunde später hatte Kahlan alle elf Bücher in den anderen Sprachen durchgesehen, Berdine hatte nur noch drei übrig und Cara sechs.
    »Irgendwas gefunden?« fragte Kahlan.
    Cara zog eine Augenbraue hoch. »Ich habe gerade einen Bericht über einen Zauberer gefunden, der auf dem Markt in der Stentorstraße gerne sein Gewand vor Frauen hochhob und ihnen befahl, ›die Schlange zu küssen‹. Ich wußte gar nicht, daß Zauberer in solche Schwierigkeiten geraten können.«
    »Es sind Menschen, genau wie wir anderen.«
    »Nein, das sind sie nicht. Sie besitzen Magie«, widersprach Cara.
    »Die besitze ich auch. Habt Ihr etwas gefunden, Berdine?«
    »Nein, nichts, wonach ich gesucht hätte. Nur ganz gewöhnliche Verbrechen.«
    Kahlan wollte schon nach einem der Bücher greifen, die Cara noch nicht durchgearbeitet hatte, aber dann zögerte sie.
    »Berdine, Ihr wart doch unten in dem Raum mit der Sliph.«
    Berdine tat, als fröstele ihr, und grunzte angewidert. »Erinnert mich nicht daran.«
    Kahlan schloß die Augen und versuchte, sich den Raum ins Gedächtnis zu rufen, konnte sich allerdings nur undeutlich erinnern, was sich sonst noch dort unten befand.
    »Wißt Ihr, ob es da weitere Bücher gab, Berdine?«
    Berdine kaute

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