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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Burg war beinahe unvorstellbar weitläufig. Nicht nur, daß der Teil, den man von außen sehen konnte, ungeheuer groß war, ein sehr viel größerer Teil lag verborgen im Inneren des Berges. Die Außenmauern waren nur die Spitze, der sichtbare Teil eines Zahns, dessen sehr viel größere Wurzel darunter verborgen war.
    Kahlan durchquerte den leeren, aus dem Gestein geschlagenen Raum und gelangte zu einem Durchgang auf der anderen Seite. In der Burg der Zauberer gab es zahlreiche ungenutzte Räume. Einige davon, wie der, den sie gerade durchquert hatte, schienen nicht mehr zu sein als Knotenpunkte, an denen sich verschiedene Gänge trafen und die man vielleicht vergrößert hatte, um Orientierungspunkte zu erhalten.
    Der rechteckige Durchgang durch den Fels vorne sah aus, als hätte man ihn sorgfältig aus dem Gestein geschlagen. Das Licht ihrer Laterne fiel auf Streifen mit Symbolen, die man in den Granit geritzt hatte, dazu auf runde Flächen im Bereich der verschlungenen Schnitzereien, die man auf Hochglanz poliert hatte. Jeder der umlaufenden Streifen markierte die Position eines sanften Schildes, der beim Passieren ein Kribbeln auf ihrer Haut auslöste.
    Vorne sah sie, daß der Gang sich in drei gabelte. Sie hatte die Kreuzung noch nicht erreicht, als die Luft rings um sie plötzlich zu summen begann. Sie brauchte zwei Schritte, um ihren Vorwärtsschwung zu bremsen. Mit jedem dieser Schritte wurde der unangenehme Summton höher. Ihr langes Haar hob sich von Schultern und Rücken und stand in alle Richtungen ab. Das vorne in den Fels geritzte Band begann augenblicklich rot zu glühen.
    Kahlan trat mehrere Schritte zurück. Der Summton wurde tiefer. Ihr Haar legte sich wieder.
    Sie stieß einen leisen Fluch aus. Ein Summen war eine dringende Warnung, sich fernzuhalten, weil man einen gefährlichen Schild vor sich hatte. Das rote Glühen zeigte den Bereich des Schildes selbst an.
    Manche dieser harten Schilde hinderten Personen, die nicht über die erforderliche Magie verfügten, sogar daran, ihnen zu nahe zu kommen, indem sie die Luft so dicht wie Schlamm und schließlich wie Fels machten. Andere verhinderten nicht nur den Zutritt, sondern sengten einem glatt Haut und Muskeln von den Knochen. Die weniger starken Schilde hatten den Zweck, Menschen, die keine Magie besaßen und somit keine Ahnung hatten, daran zu hindern, sich der Gefahr zu nähern.
    Kahlan machte kehrt, hielt die Laterne in die Höhe und ging rasch auf demselben Weg in den Raum zurück, aus dem sie gekommen war. Sie entschied sich für einen anderen Gang, der ungefähr in ihre Richtung führte. Dieser wirkte weitaus freundlicher, da Wände und Decke weiß getüncht waren, wodurch ihr die Laterne besser den Weg leuchten konnte.
    In dem weißen Gang stieß sie auf überhaupt keine Schilde. Eine Treppe führte sie tiefer in die Burg hinab. Ein weiterer Felsgang an deren unterem Ende ermöglichte ihr ein rasches Vorankommen ganz ohne Schilde. In Gedanken ging sie alle Gänge, Räume, Treppenhäuser und engen Tunnel noch einmal durch. Sie war ziemlich sicher, daß es einen Weg in den Turm hinein und wieder hinaus gab, ohne auf Schilde zu stoßen.
    Kahlan stieß die Tür am Ende des Felsganges auf und trat hinaus auf einen Laufsteg mit einem eisernen Geländer. Sie hielt die Laterne vor sich in die Höhe.
    Sie befand sich im untersten Stockwerk des Turms.
    Der Laufsteg führte um den Innenraum herum. Treppen führten an der Innenseite des gewaltigen Turmes hinauf, und auf dem Weg nach oben gab es Absätze und weitere Türen. In der Mitte, auf dem Grund des Turmes, lauerte ein Becken mit schwarzem Wasser. Felsen durchbrachen da und dort die Wasseroberfläche, Käfer flitzten hastig darüber. Auf den Felsen hockten reglos Salamander, die die Augen verdrehten und sie beobachteten.
    Hier hatte Richard gegen die Königin der Mriswiths gekämpft. Ihre stinkenden, zerplatzten Eier lagen immer noch überall auf den Felsen verteilt.
    Noch immer trieben kleine Stücke der aus Kolos Raum herausgesprengten Tür auf dem Becken und bildeten Inseln, auf denen fette Käfer mit einem Zischen auf die Störung reagierten.
    Auf der anderen Seite des Wassers, an der gegenüberliegenden Wand des runden Turmsaales, befand sich das Loch, durch das man in Kolos Raum gelangte.
    Kahlan begab sich schnell um den Laufsteg herum zu der breiten Plattform davor. Die Türöffnung war aufgesprengt worden, wodurch geschwärzte, schartige Ränder entstanden waren. An einigen Stellen war das

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