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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ein.
    »Nadine, wer hat dir das alles eingeredet … diese Geschichte mit der Hochzeit?«
    Das Feuer war aus ihr heraus. »Eine Mystikerin mit Namen Shota.«
    Kahlan versteifte sich, als sie den Namen hörte. Shota war die eigentliche Bedrohung. Egal, was Nadine sagte oder wollte, es war die Hexe, die die Macht besaß, ihnen Ärger zu bereiten.
    »Shota!« Richard fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Shota. Das hätte ich mir denken können.«
    Und dann tat er etwas, das Kahlan überhaupt nicht erwartet hatte: Er lachte leise in sich hinein. Da stand er, vor ihrer aller Augen, warf den Kopf in den Nacken und lachte los.
    Irgendwie schmolzen dadurch Kahlans Befürchtungen wie durch Magie dahin. Wie Richard Shotas Plan einfach mit einem Lachen abtat, verlieh der Bedrohung etwas Belangloses. Plötzlich faßte sie wieder Mut. Er hatte gesagt, daß die Schlammenschen sie trauen würden, und daß Shota etwas dagegen hatte, war nicht mehr wert als ein Lachen. Richard drückte sie liebevoll noch fester an sich. Sie spürte, wie ihre Wangen sich spannten und sie selbst lachen mußte.
    Richard machte eine entschuldigende Handbewegung. »Tut mir leid, Nadine, ich lache nicht über dich. Es ist nur so, Shota spielt uns schon seit langem ihre kleinen Streiche. Es ist nicht schön, daß sie dich für ihre Intrigen ausnutzt, doch das ist auch nur wieder einer ihrer jämmerlichen Streiche. Sie ist eine Hexe!«
    »Eine Hexe?« flüsterte Nadine entgeistert.
    Richard nickte. »In der Vergangenheit ist es ihr ein paar Mal gelungen, uns mit ihren kleinen Dramen hinters Licht zu führen, diesmal allerdings nicht. Was Shota sagt, interessiert mich nicht. Ich bin nicht mehr bereit, ihre Spielchen mitzuspielen.«
    Nadine wirkte völlig verwirrt. »Eine Hexe? Magie? Ich wurde von Magie beeinflußt? Aber sie sagte doch, der Himmel habe zu ihr gesprochen.«
    »Hat sie das? Also, von mir aus kann der Schöpfer persönlich zu ihr gesprochen haben.«
    »Sie meinte, der Wind mache Jagd auf dich. Da habe ich mich um dich gesorgt. Ich wollte dir helfen.«
    »Der Wind macht Jagd auf mich? Also, irgend etwas fällt ihr immer ein.«
    Nadine wich seinem Blick aus. »Und was wird jetzt aus uns …?«
    »Nadine, es gibt kein ›uns‹.« Sein Ton nahm wieder seine alte Schärfe an. »Ausgerechnet du solltest das eigentlich wissen.«
    Sie reckte empört ihr Kinn nach vorn. »Ich weiß gar nicht, wovon du sprichst.«
    Er betrachtete sie lange, so als überlege er, ob er ihr noch mehr erklären sollte, was er aber dann nicht tat. »Ganz wie du willst, Nadine.«
    Zum ersten Mal empfand Kahlan so etwas wie Verlegenheit. Was immer dieser Wortwechsel zu bedeuten hatte, sie kam sich wie ein Eindringling vor, weil sie dabei zuhörte. Auch Richard wirkte betreten. »Tut mir leid, Nadine, doch ich muß mich um andere Angelegenheiten kümmern. Wenn du für deine Heimkehr Hilfe brauchst, werde ich sehen, was ich tun kann. Was immer du brauchst – Pferde oder Proviant, was auch immer. Erzähle allen in Kernland, daß es mir gut geht, und bestelle allen meine besten Grüße.«
    Er wandte sich an den wartenden Ulic. »Ist General Kerson hier?«
    »Jawohl, Lord Rahl.«
    Richard trat einen Schritt auf die Tür zu. »Dann werde ich ihn wohl am besten mal fragen, was er auf dem Herzen hat.«
    General Kerson trat sofort ein, als er seinen Namen hörte. Er hatte unmittelbar vor der Tür gewartet. Ergrauend, doch muskulös und austrainiert und einen Kopf kleiner als Richard, bot er in seiner Uniform aus gewienertem Leder eine beeindruckende Erscheinung. Auf seinen Oberarmen befanden sich die Narben seines Ranges, deren leuchtend weiße Furchen durch die kurzen Ärmel seines Kettenhemdes schimmerten.
    Er schlug sich zum Salut die Faust vor die Brust. »Lord Rahl, ich muß Euch sprechen.«
    »Also gut, bitte.«
    Der General zögerte. »Ich meine, unter vier Augen, Lord Rahl.«
    Richard war offensichtlich nicht bei Laune, die Zeit mit diesem Mann zu vertrödeln. »Hier gibt es keine Spione. Sprecht.«
    »Es geht um die Männer, Lord Rahl. Viele von ihnen sind krank.« »Krank? Was fehlt ihnen?«
    »Nun ja, Lord Rahl, sie … das heißt…«
    Richards Stirn legte sich in Falten. »Redet schon.«
    »Lord Rahl,« – General Kerson ließ den Blick über die Frauen wandern, dann räusperte er sich – »über die Hälfte meiner Armee ist, nun, dienstuntauglich. Die Männer sind aufgrund von Durchfall völlig entkräftet.«
    Richards Stirn entspannte sich. »Oh. Das tut mir leid.

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