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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Boden liegen sehen konnte.
    In die Patina des Horns waren zwei Kreise geritzt. Durch beide Kreise hindurch lief eine waagerechte Linie. Es war das richtige: Hundspfeffer.
    Nadine hatte sie gewarnt, den hölzernen Stöpsel herauszuziehen, hatte sie davor gewarnt, das Pulver ins Gesicht oder in die Augen zu bekommen. Es werde einen Menschen für eine Weile handlungsunfähig machen, hatte sie ihr erklärt. Hilflos.
    Kahlan bekam das Horn wieder mit den Fingern zu fassen. Sie ruckelte an dem hölzernen Stöpsel, um ihn zu lockern. Er saß sehr fest, damit die gefährliche Substanz nicht verlorenging. Sie wollte ihn nicht ganz herausziehen, mußte aber sicher sein, ihn jederzeit öffnen zu können.
    Solange ihr die Hände auf den Rücken gebunden waren, konnte sie mit ihnen nicht werfen. Verzweifelt überlegte sie, was sie tun sollte. Irgend etwas mußte sie tun. Unternahm sie nichts, wäre Cara in Kürze tot. Und dann würde Drefan über seine geliebte Gattin herfallen.
    Cara winselte vor Schmerzen.
    »Bitte, Mama, nimm doch die Ratten von Cara runter. Bitte, Mama, bitte. Hilf mir, so hilf mir doch bitte.«
    Die flehenden, entsetzten Schreie zerrissen Kahlan das Herz. Sie durfte nicht länger warten. Sie mußte sich eben überlegen, was sie tun sollte. Sie mußte handeln.
    »Drefan!«
    Sein Kopf fuhr herum. »Willst du mir jetzt endlich verraten, wo Richard steckt?«
    Kahlan fiel eine Bemerkung Nathans ein. Wenn du Richard retten willst, mußt du Richards Bruder etwas anbieten, was er wirklich will. Vielleicht konnte sie Cara damit retten.
    »Richard? Was habe ich mit Richard zu schaffen? Du weißt doch ganz genau, daß ich dich will!«
    Er lächelte ein wissendes, zufriedenes Lächeln. »Bald, mein Liebling. Noch ein kurzes Weilchen. Du wirst es abwarten können.«
    Er wandte sich wieder Cara zu.
    »Nein, Drefan! Ich kann nicht länger warten. Ich brauche dich jetzt. Ich will dich jetzt. Ich halte es nicht länger aus. Ich kann mir nichts mehr vormachen. Ich brauche dich.«
    »Ich sagte –«
    »Genau wie deine Mutter.« Bei ihren Worten erstarrte er. »Ich brauche dich, wie deine Hure von einer Mutter deinen Vater gebraucht hat.«
    Seine Miene verfinsterte sich. Wie ein gereizter Bulle drehte er sich zu ihr herum, die stechenden Augen auf sie geheftet. »Was soll das heißen?«
    »Du weißt sehr gut, was das heißt. Ich brauche das: daß man mich nimmt, genau wie dein Vater deine Mutter genommen hat. Ich will, daß du mich genauso nimmst. Nur du kannst mich befriedigen. Mach es. Mach es jetzt. Bitte.«
    Er erhob sich, riesenhaft und beeindruckend. Seine Muskeln spannten und entspannten sich. Er zog die Brauen herunter und funkelte sie grimmig wütend mit seinem Rahl-Blick an.
    »Wußte ich’s doch«, hauchte er. »Ich wußte es. Am Ende würdest du deinen dreckigen Perversionen nachgeben.«
    Er zögerte, drehte sich zu Cara um.
    »Ja, ganz recht, Drefan. Du hast immer recht. Du bist klüger als ich. Du hattest die ganze Zeit recht. Ich kann dich nicht länger hinters Licht führen. Gib mir, was ich will. Gib mir, was ich brauche. Bitte Drefan, ich flehe dich an. Ich brauche dich.«
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht war beängstigend. Der schiere Wahnsinn. Hätte sie im Gestein versinken können, sie hätte es getan.
    Drefan ließ das Messer langsam aus dem Gürtel gleiten, während er sich mit der Zunge die Lippen benetzte. Er kam auf sie zu.
    Sie hätte sich nicht träumen lassen, wie wirkungsvoll ihre Worte gewesen waren. Von plötzlicher Panik ergriffen, ruckelte Kahlan an dem Stöpsel. Drefans Gesicht, seine ganze Körperhaltung, veränderte sich. Er verwandelte sich in ein wutschäumendes Ungeheuer, das im Begriff stand, über sie herzufallen. Auf bestialische Weise kniff er die Augen zusammen vor primitivem Ekel und vor Haß auf sie.
    Kahlan unterdrückte das plötzliche Entsetzen, das ihr in die Kehle stieg. Gütige Seelen, was hatte sie bloß angerichtet? Sie scharrte mit den Füßen über den Boden und drückte sich rücklings zurück. Doch sie kauerte bereits an der Wand.
    Wie sollte sie das Pulver nur in sein Gesicht schleudern?
    Gütige Seelen, was mache ich bloß?
    Kahlan zerrte mit aller Kraft an dem Stöpsel. Er löste sich mit einem leisen Ploppen. Drefan hockte sich neben ihr auf ein Knie.
    »Sag mir, wie sehr du willst, daß ich dich befriedige.«
    »Ja! Ich will dich. Jetzt. Gib mir die Freuden, die nur du mir geben kannst.«
    Er hob das Messer und beugte sich über sie.
    Kahlan warf sich ihm

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