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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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»Sehr schön. Diese hier ist prächtig. Die Schmerzen waren sicherlich immens exquisit.«
    Chandalen sah Kahlan fragend an und wollte in seiner Sprache wissen: »Was bedeutet das letzte Wort?«
    »Es bedeutet, daß die Schmerzen sehr groß gewesen sein müssen« , erklärte ihm Kahlan. Sie hatte Chandalen in ihrer Sprache unterrichtet, und er hatte sich als sehr gelehrig erwiesen, trotzdem kannte er noch nicht alle Wörter.
    Chandalen strahlte vor Stolz. »Ja. Das war sehr schmerzhaft. Ich habe geweint und nach meiner Mutter gerufen.«
    Cara sah Kahlan erstaunt an. »Der gefällt mir.«
    Chandalen musterte Cara von Kopf bis Fuß, erfaßte mit einem Blick ihre rote Lederkleidung und ihre Körperformen.
    »Du hast schöne Brüste.«
    Im Nu hatte sie ihren Strafer in der Hand.
    Kahlan legte ihr besänftigend die Hand auf den Arm. »Bei den Schlammenschen gelten andere Sitten«, erklärte sie leise. »Für sie bedeutet das, daß Ihr ausseht wie eine gesunde, kräftige Frau, die prächtige Kinder bekommen und großziehen kann. Ein ganz und gar anständiges Kompliment.« Sie beugte sich noch näher und senkte die Stimme, damit Chandalen sie nicht hören konnte. »Ihr dürft ihm aber auf keinen Fall erzählen, daß Ihr ihn ohne den Schlamm in seinen Haaren sehen wollt, denn damit fordert Ihr ihn auf, Euch diese Kinder zu schenken.«
    Cara hörte sich das alles an und überlegte sich Kahlans Worte mit Bedacht. Schließlich drehte sie sich um, beugte sich ein wenig vor und öffnete ihre rote Lederkleidung ein wenig, so daß man eine häßliche Narbe sehen konnte.
    »Diese hier war auch sehr schmerzhaft, genau wie deine.« Chandalen gab ein kennerhaftes Brummen von sich. »Ich hatte noch mehr auf meinem Bauch, aber Lord Rahl hat dafür gesorgt, daß sie nicht mehr zu sehen sind. Eigentlich schade, sie waren ziemlich bemerkenswert.«
    Richard und Kahlan gingen hinter Chandalen, der Cara seine Waffen zeigte und mit ihr über die schlimmste Stelle diskutierte, an der man verwundet werden konnte. Seine Kenntnisse schienen sie zu beeindrucken.
    »Chandalen«, fragte Kahlan, »was ist eigentlich bei euch los? Wieso hat man ein Festessen angesetzt?«
    Er sah sie über seine Schulter hinweg an, als sei sie nicht recht bei Verstand.
    »Es ist ein Hochzeitsessen. Für eure Hochzeit.«
    Kahlan und Richard wechselten einen Blick. »Aber woher wußtest du, daß wir kommen, um zu heiraten?«
    Chandalen zuckte die Achseln. »Der Vogelmann hat es mir erzählt.«
    Bei ihrer Ankunft im Dorf wurden sie von einer Flut von Menschen umringt. Kinder drängten sich zu ihnen vor und berührten die ›Umherziehenden Schlammenschen‹, wie sie Richard und Kahlan nannten. Menschen, die sie kannten, kamen, um sie zur Begrüßung sachte zu ohrfeigen.
    Savidlin erschien und gab Richard einen Klaps auf den Rücken, und seine Frau Weselan herzte und küßte sie beide. Ihr Sohn Siddin schlang die Arme um Kahlans Bein und überschüttete sie mit einem Wortschwall in seiner Sprache. Es tat gut, ihm wieder das Haar zu zerzausen. Richard und Cara verstanden nichts von alledem. Außer Chandalen sprach niemand ihre
    Sprache.
    »Wir sind gekommen, um getraut zu werden« , erklärte Kahlan Weselan.
    »Ich habe das wundervolle Kleid mitgebracht, daß du für mich genäht hast. Hoffentlich erinnerst du dich noch, daß ich dich gebeten habe, meine Trauzeugin zu sein.«
    Weselan strahlte. »Ich erinnere mich noch.«
    Kahlan erblickte einen Mann mit langem silbergrauem Haar, der sich ihnen, bekleidet mit Wildlederhosen und ebensolchem Hemd, näherte. Sie beugte sich zu Cara hinüber. »Das ist ihr Anführer.«
    Der Vogelmann begrüßte sie mit sachten Ohrfeigen, wie es Brauch war. Er schloß Kahlan väterlich in die Arme. »Das Fieber ist vorbei. Unsere  Ahnenseelen haben dir offenbar geholfen.« Kahlan nickte. »Ich freue mich, daß du zu Hause bist. Es wird gut sein, dich und Richard mit dem Zorn zu vermählen. Es ist alles vorbereitet.«
    »Was hat er gesagt?« wollte Richard wissen.
    »Für unsere Hochzeit ist alles vorbereitet.«
    Richards Blick verfinsterte sich. »Es macht mich nervös, wenn Menschen Dinge wissen, von denen wir ihnen nichts erzählt haben.« »Richard mit dem Zorn ist verstimmt? Er ist mit unseren Vorbereitungen nicht zufrieden?«
    »Nein, das ist es nicht«, widersprach Kahlan. »Alles ist wunderbar. Nur verstehen wir nicht, wie ihr wissen konntet, daß wir herkommen würden, um getraut zu werden. Wir sind ein wenig verwirrt. Wir wissen

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