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Der Tempel der vier Winde - 8

Der Tempel der vier Winde - 8

Titel: Der Tempel der vier Winde - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gefunden, sich umzuziehen. Die Soldaten, die den Südostflügel des Palasts der Konfessoren bewachten, grüßten mit einem Faustschlag aufs Herz und traten für Richard, Kahlan, Ulic, Egan und Raina in ihrer braunen Lederkleidung zur Seite. Für Cara wichen sie einen zusätzlichen Schritt zurück. Kein D’Haraner wollte die Aufmerksamkeit einer Mord-Sith in roter Lederkleidung auf sich lenken.
    Nachdem sie den Palast in forschem Tempo durchquert hatten, blieben sie alle vor einer einfachen, von Leder, Muskeln und Stahl flankierten Tür stehen. Richard zog abwesend das Schwert ein Stück heraus, ließ es wieder zurückgleiten und vergewisserte sich auf diese Weise, daß es locker in der Scheide steckte.
    »Ich glaube, er hat mehr Angst als du«, flüsterte ihm Kahlan zu. »Er ist ein Heiler. Er sagte, er sei gekommen, um dir seine Hilfe anzubieten.«
    »Er ist am selben Tag hier aufgetaucht wie Nadine und Marlin. Ich glaube nicht an Zufälle.«
    Kahlan kannte den Blick in seinen Augen. Er verband sich mit seinem Schwert über einen tödlichen Magiestrom, ohne es auch nur anzufassen. Jeder Zoll von ihm, jeder harte Muskelstrang, jede fließende Bewegung verriet den ruhig und dennoch angespannt lauernden Tod.
    Richard stieß die Tür auf, ohne anzuklopfen, und betrat den kleinen fensterlosen Raum. Es war eines der einfachen Gästezimmer, kärglich mit einem Bett, einem kleinen Tisch und zwei einfachen Holzstühlen möbliert. An der Seite stand ein schlichter Kiefernkleiderschrank. Ein kleiner gemauerter Kamin sorgte in der kalten, parfümierten Luft für ein wenig Wärme.
    Kahlan hielt sich nahe bei Richard, und da sie klug genug war, sich seinem Schwert nicht in den Weg zu stellen, blieb sie einen halben Schritt hinter ihm zurück, ließ seinen Arm jedoch nicht los. Ulic und Egan nahmen zu beiden Seiten Aufstellung. Ihr blondes Haar streifte fast die niedrige Decke. Cara und Raina kamen hinter ihnen hervor und schirmten Richard und Kahlan ab.
    Drefan kniete vor dem Tisch an der gegenüberliegenden Wand. Jemand hatte Dutzende von Kerzen beliebig auf dem Tisch verteilt. Auf den Lärm des ganzen Durcheinanders hin erhob er sich geschmeidig und drehte sich um.
    Seine blauen Augen erfaßten Richard, als hätte er das Zimmer allein betreten. Die beiden schätzten einander ab, versunken in stumme Gedanken, die Kahlan allenfalls erraten konnte.
    Und dann fiel Drefan auf die Knie und berührte mit der Stirn den Fußboden.
    »Herrscher Rahl, führe uns. Herrscher Rahl, lehre uns. Herrscher Rahl, beschütze uns. In Deinem Licht gedeihen wir. In Deiner Gnade finden wir Schutz. Deine Weisheit erfüllt uns mit Demut. Wir leben nur, um zu dienen. Unser Leben gehört Dir.«
    Kahlan sah, wie Richards zwei riesenhafte Leibwächter und beide MordSith fast reflexartig auf die Knie fielen, um sich der Preisung des Herrschers von D’Hara anzuschließen. In Aydindril hatte sie zahllose D’Haraner bei dieser Anbetung gesehen. Sie hatte an Richards Seite gestanden, als die Schwestern des Lichts niedergekniet waren und ihm die Treue geschworen hatten. Richard hatte ihr erzählt, daß im Palast des Volkes zu Darken Rahls Zeiten jeder zweimal täglich jeweils zwei Stunden die Andachtsplätze aufsuchte, ebendiese Worte wieder und wieder vor sich hin sagte und dabei den gefliesten Boden mit der Stirn berührte.
    Drefan erhob sich wieder und nahm eine entspannte, selbstsichere Haltung an. Er war edel gekleidet, trug ein weißes Rüschenhemd, das bis zur Brustmitte offen war, hohe Stiefel, die knapp unterhalb der Knie umgeschlagen waren, und enge, dunkle Hosen, die seine Männlichkeit genug herausstellten, um Kahlan die Schamesröte auf die Wangen zu treiben. Sie zwang sich, ihre Augen abzuwenden. An seinem breiten Ledergürtel konnte sie wenigstens vier Beutel erkennen, deren Laschen von geschnitzten Knochenstiften zugehalten wurden. Lose über seine Schultern drapiert, hing das einfache Flachsgewand, das sie schon kannte.
    Von derselben Größe und demselben Körperbau wie Richard und mit den schönen Gesichtszügen Darken Rahls, bot er einen eindrucksvollen Anblick. Sein locker herabhängendes blondes Haar ließ sein braungebranntes Gesicht noch schöner erscheinen. Kahlan konnte nicht umhin, sie mußte die Fleisch und Blut gewordene Mischung von Darken Rahl und Richard einfach ausgiebig betrachten.
    Richard deutete mit der Hand auf die Kerzen. »Was ist das?«
    Drefan hielt die blauen Augen weiter auf Richard gerichtet. »Ich habe gebetet,

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