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Der Tempelmord

Der Tempelmord

Titel: Der Tempelmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Septimius sie erreichte.
    »Wir hätten ... Bogenschützen ... mitnehmen sollen.« Der Tribun rang nach Luft. »Aber noch ... hat dieser ... heimtückische Meuchler nicht . gewonnen. Lauf zum anderen Hafen . Priesterin. Antonius hat den Trierarchen ... Befehl gegeben, die Schiffe bis zum Abend hin ... klar zum Auslaufen zu halten. Die kleinen Segler werden vorerst nicht weit kommen. Sie können keine Segel setzen, weil der Wind vom Meer her bläst und sie gegen die Küste abgetrieben würden. Vielleicht kannst du sie noch einholen. Frag im Hafen nach Gaius Sosius. Er kommandiert eine wendige kleine Trireme. Sein Schiff ist für die Verfolgung am besten geeignet. Lauf jetzt, Priesterin! Du bist schneller als ich und meine Männer.«
    Samu schüttelte resignierend den Kopf. »Glaubst du, die Trierarchen werden auf irgendein fremdes Weib in Männerkleidern hören? Sie werden mich verspotten!«
    Septimius streifte einen protzigen, goldenen Siegelring von seiner Linken. »Zeig Sosius das hier, dann wird er wissen, daß ich dich geschickt habe. Und jetzt lauf! Jeder Augenblick zählt. Sobald der Wind dreht, werden die Schurken mit ihren Seglern aufs offene Meer entkommen.«

2 3 . KAPITEL

     
    E inen Moment lang glaubte Philippos, das Rauschen der mächtigen Schwingen des Thanatos zu hören. Die Öllampen in der kleinen Kammer, in die man Hophra gebracht hatte, erzitterten. Es sind nur ein Luftzug unter der Tür und der Regen draußen, redete sich der Grieche ein, doch die Anwesenheit des Todes war unübersehbar. Hophras Gesicht war blaß und wirkte seltsam unecht, so als habe man es mit einer dünnen Schicht Wachs überzogen. Die Augen des Kriegers glänzten wie im Fieber, doch seine Hand, die Philippos hielt, war eiskalt.
    Hophras weißer Leinenpanzer war blutdurchtränkt. Das Schwert, das Philippos ihm in den Bauch getrieben hatte, erzitterte bei jedem der flachen Atemzüge.
    »Ich . möchte sie noch . einmal . sehen .«
    Der Grieche überlegte, ob er auf den Wahn des Ägypters eingehen sollte. Immer wieder fragte der Söldner nach Samu.
    Dabei war er es doch gewesen, der sie ermordet hatte! Dieser Mann hatte in seinem Leben keine Gnade gekannt, dachte der Arzt. Warum sollte er ihm jetzt gnädig sein? »Soll ich sie für dich vom Grund des Meeres holen? Man hat ihr blutiges Himation im Hafenbecken gefunden. Du hast sie umgebracht, Hophra. Elagabal hat es dir befohlen. Hast du es schon vergessen?«
    Ein schwaches Lächeln spielte um die Lippen des Ägypters.
    »Hundeblut . sie . zurückgekehrt . Mit Antonius! Sie ist . der parthische . Reiter . Bitte . bring sie . zu mir.«
    Philippos schüttelte den Kopf. Er kannte die Wahnvorstellungen von Sterbenden. Er hatte schon erlebt, wie mächtige Krieger in ihrer Todesstunde geglaubt hatten, nicht er, sondern ihre Mutter würde ihm die Hand halten. Doch mit Hophra konnte er kein Mitleid empfinden. Immer wieder sah er ihn im Geiste die zerbrechliche Priesterin mit seinem Langschwert niederschlagen. Hophras Wunsch bot ihm die willkommene Gelegenheit, sich vom Lager des Sterbenden zurückzuziehen. Vor dem Zimmer wartete Chelbes auf den Arzt. »Ist es zu Ende?«
    Philippos schüttelte den Kopf. »Er behauptet, im Gefolge des Antonius eine Frau gesehen zu haben, die wie ein parthischer Reiter gekleidet ist. Er will sie unbedingt sehen, bevor er stirbt.«
    »Ich werde sehen, ob ich ihm diesen Wunsch erfüllen kann.«
    Chelbes wandte sich um und wollte gehen, als Philippos ihn festhielt.
    »Du brauchst dir keine Mühe zu geben. Die Frau, die Hophra sehen will, ist von seiner Hand gestorben! Du wirst sie ihm nicht bringen können!«
    Der Hohepriester musterte den Griechen mit seinen dunklen Augen. »Hat sie dir viel bedeutet?«
    Philippos biß sich auf die Lippe. Warum nur bedeutete ihm die zänkische kleine Priesterin jetzt so viel? Er blickte zu Chelbes auf und schüttelte den Kopf. »Ich habe sie kaum gekannt, und die meiste Zeit haben wir miteinander gestritten. Es ist nicht so, wie du denkst.«
    Chelbes lächelte. »Ich glaube nicht, daß du weißt, was ich denke. Doch laß uns darüber später reden. Ich werde den parthischen Reiter suchen lassen. Wenn Hophra einen leichteren Tod hat, wenn dieser Mann an seiner Seite sitzt, dann ist es mir allemal einen Weg durch den Regen wert.«
    Schwer pflügte die Trireme durch die See. Samu stand ganz vorne am Bug, direkt neben dem Trierarchen. Zwei Schritt unter sich konnte sie den bronzebeschlagenen Rammsporn durch das schäumende Wasser

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