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Der Teufel in uns - Mord in Bonn

Titel: Der Teufel in uns - Mord in Bonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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Hausschlüssel? Oder fiel am Ende der Verwandtenbesuch ganz aus, weil Gabriel plötzlich schwer erkrankt war? Hoffentlich nicht!
    Im Flur drückte er auf den Öffner für die Haustür, riss die Wohnungstür auf und versuchte zu hören, wer ihm den freien Nachmittag versauen wollte. Die Schritte, die zügig näherkamen, klangen nicht nach Annika, und Sascha staunte nicht schlecht, als auf einmal der dunkel gelockte, bärtige Kopf von Gottfried auftauchte.
    Als er die zweite Treppe erreicht hatte, schaute er zu Sascha empor.
    „Hallo, Arthur“, begrüßte er ihn und lächelte entschuldigend. „Ich muss dir was erzählen. Ich glaube, ich weiß, wer euer Ritualmörder ist.“
    Sascha wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Auf jeden Fall duzte er Gottfried zurück. „So, glaubst du … Warum gehst du damit nicht zu meinen Kollegen im Präsidium?“
    „Das hat bestimmte Gründe“, behauptete Gottfried, der Jeans und ein schwarzes T-Shirt am Körper und eine Sporttasche in der Hand trug, und nun vor Saschas Tür angekommen war.
    Sascha gab sich grantig. „Das passt mir jetzt gar nicht, ich bin sehr beschäftigt und ich finde, du solltest damit zu Kommissar Montenar gehen!“
    „Mache ich ja auch! In fünf Minuten bin ich wieder weg, ich brauche nur mal eben deinen Rat.“ Gottfried guckte sehr ernst und finster und zeigte auf die Tasche in seiner Hand. „Hier sind vielleicht ein paar Beweise drin … aber ich weiß nicht, ob das reicht.“
    „Woher weißt du überhaupt, wo ich wohne?“
    „Zufall. Ich fuhr gerade hier vorbei, als ich dich draußen bei deiner Frau am Auto stehen sah. Ich habe extra gewartet, bis sie weg war.“
    „Na gut, komm rein, sehen wir uns das mal an.“ Sascha trat beiseite und ließ Gottfried eintreten. „Geh da geradeaus, ins Wohnzimmer.

    *

    Andreas traf alle Vorbereitungen, um den Mörder in seiner Wohnung zu verhaften.
    Er instruierte Jörg, Petra, Manfred und Klaus. Der Verbrecher durfte nicht entwischen. Alle Ein- und Ausgänge des Hauses mussten gesichert, die Straße überwacht werden.
    Manfred hörte sich in Andreas’ Büro alles an und ließ dann verlauten: „Das kannst du nicht machen.“
    „Was?“
    „Du musst Sascha Bescheid sagen. Der bringt dich um, wenn er erfährt, dass er bei der Verhaftung von Liebetrau nicht dabei war!“
    „Ich weiß nicht.“ Andreas hatte im Moment wenig Lust, sich um die mögliche Verletzung von Saschas Gefühlen zu sorgen. „Er wollte doch einen ruhigen Nachmittag mit der Familie verbringen. Aber gut, ich rufe ihn an, soll er selbst entscheiden.“

    *

    Gottfried hatte seine Tasche auf dem Couchtisch abgestellt, als das Telefon klingelte. Sascha wandte sich um und streckte die Hand nach dem Apparat aus, der auch auf dem Couchtisch lag. Zwei Sekunden später spürte er einen heftigen Schlag gegen seinen Hinterkopf. Er bekam noch mit, wie er fiel, und dann wurde ihm schwarz vor Augen.

    Als Sascha wieder zu sich kam, wunderte er sich erst einmal. Lag er wirklich auf dem Boden seiner Küche? Und warum?
    Und wieso tat ihm der Schädel so weh? Sascha ächzte und wollte sich an den Kopf fassen, aber das ging nicht. Stattdessen tauchte wie ein Springteufel aus der Kiste eine bärtige Gestalt in seinem Gesichtsfeld auf und setzte sich, noch bevor Sascha reagieren konnte, so auf seine Oberschenkel, dass er auch die Knie nicht mehr beugen konnte.
    Verdammt, das war Gottfried! Gottfried war der Ritualmörder!
    Saschas Erschrecken wurde zur Verärgerung. Die ganze Zeit hatte er den Kerl direkt vor der Nase gehabt! Warum hatte er ihn nie überprüft? Er wollte ihm eine Beleidigung an den Kopf werfen, aber auch das ging nicht … und da erst wurde ihm seine Situation richtig bewusst! Er lag gefesselt und geknebelt allein hier in seiner Küche, festgehalten von einem Mann, der bisher mindestens drei Menschen ermordet hatte, und das nicht eben schnell und schmerzlos! Scheiße! 
    Gottfried, der jetzt weißliche Gummihandschuhe trug, sah mit einem Gesichtsausdruck auf ihn herab, den Sascha in dieser Ausprägung noch nie an ihm wahrgenommen hatte: ein Ausdruck allertiefsten Abscheus.
    „Oh ja, ich weiß, du willst dich aus allem rausreden. So wie Jonas, der Schwätzer. Aber das werde ich mir nicht anhören!“, begann Gottfried, und auf einmal wurde seine Stimme eisig und monoton. „Du bist ein schlechter Mensch, Arthur. Du lügst und täuschst, du machst dich lustig, und du verletzt andere. Und du tötest sogar. Mit staatlicher Erlaubnis. Aber

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