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Der Teufel in uns - Mord in Bonn

Titel: Der Teufel in uns - Mord in Bonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Lempertz GmbH
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Mann seine Gemeinde ernsthaft wochenlang allein lasse. Und im Übrigen glaube sie auch nicht, dass ihr geliebter Prediger ein gemeiner Betrüger sei!
    Dann brach sie zusammen und wurde dem Notarzt übergeben.
    Sascha gefiel die ganze Aufregung. Andreas allerdings sprach ihn eine Viertelstunde später schräg von der Seite an.
    „Du scheinst den Rummel hier ja richtig zu genießen. Ich nicht. Weißt du was? Bring du doch das Chaos hier zu Ende, ich hab noch einen anderen Termin.“

    *

    Königswinter, Ölberg - 18.05  Uhr
    Andreas gönnte sich eine halbe Stunde Auszeit auf seinem Sofa und machte sich dann auf den Weg zum Ölberg, wo er in einem kleinen Restaurant einen Tisch reserviert hatte. Er war ganz massiv über seinen Schatten gesprungen und hatte Sabine zum Essen eingeladen, um ihr seine Entscheidung bezüglich des Urlaubs mitzuteilen. Ein bisschen mulmig war ihm schon.
    Als er fast in Königswinter war, lenkte ein Anruf aus dem Labor ihn ab. Die DNA an der Uhr von Marcel Jaeger gehörte zu Gottfried Liebetrau. Ansonsten hatte sich ergeben, dass der Mann tatsächlich nicht an MS litt. Zumindest in diesem Fall hätte ein rechtzeitiger Arztbesuch vielleicht Leben gerettet.
    Darüber dachte Andreas noch eine Weile nach, doch je näher er dem Ölberg kam, desto mehr rückte eine andere Frage in den Vordergrund: Hatte er sich richtig entschieden?
    Als er auf den Parkplatz fuhr, sah er Sabine bereits neben ihrem schwarzen Kleinwagen stehen. Ihr blondes Haar leuchtete in der noch kräftigen Abendsonne, ein mit Blümchen gemustertes Kleid ließ einen Blick auf ihre schönen Beine zu. Ihr Lächeln schien jedoch etwas angespannt.
    Sie begrüßten sich mit Küsschen auf die Wange, spazierten nebeneinander her zum Restaurant hinauf und plauderten über das milde Maiwetter, über Andreas´ unverwüstliche Oma Elli und über Saschas Heldentat.
    Auf dem Berg angekommen, wurden sie an einen Tisch draußen auf der Terrasse gesetzt, von dem aus sich eine überwältigende Aussicht auf das Rheintal bot. 
    Sabine lächelte angestrengt. „Dass du mich zum Essen einlädst und dann auch noch an einen so ungewöhnlichen Ort... Das macht mir schon ein bisschen Angst. Was hat das alles zu bedeuten?“
    Andreas konnte es nicht lassen, sie noch ein bisschen auf die Folter zu spannen. „Was glaubst du denn, was es bedeuten könnte?“
    Ganz kurz verzog Sabine genervt das Gesicht, dann war die Bedienung da und nahm ihre Bestellungen auf. Als die Frau schon fast wieder in der Küche angekommen sein musste, antwortete Sabine in auffällig unbekümmertem Ton: „Also entweder ist es ein Abschiedsessen, weil dir das alles zu anstrengend wird mit mir, oder du willst nicht mitfahren, und das hier ist eine Art Entschädigung, oder du willst um meine Hand anhalten.“
    Letzteres entlockte Andreas ein Lachen, für das er sich schleunigst entschuldigte. „War nicht so gemeint. Also dann“, Andreas räusperte sich, „ich habe dich eingeladen, weil ich etwas feiern möchte, und zwar...äh...eigentlich mich: Ich werde zum ersten Mal in meinem Leben mit einer Frau in Urlaub fahren!“ 
    Er wartete auf ihre Reaktion, aber statt jubelnder Anerkennung erntete er einen spöttischen Blick von ihr.
    „Ich bin völlig überwältigt von deiner Entschlussfähigkeit“, eröffnete sie ihm und griff zu dem Glas Wein, dass die Kellnerin soeben auf dem Tisch abgestellt hatte. 
    „Lass uns darauf trinken, dass du endlich das tust, was Millionen Männer schon vor dir getan haben!“
    Nein, darauf wollte Andreas nicht trinken. Er versetzte ihr lieber einen Dämpfer. „Eigentlich solltest du gemerkt haben, dass ich nicht so bin wie Millionen anderer Männer. Und ich fahre nur mit, wenn du dich an unsere Abmachungen hältst.“
    „Richtig.“ Sabine wurde ernst, zog ihre Handtasche auf ihren Schoß, öffnete sie und schaute Andreas in die Augen. „Ich habe einen Vertrag ausgearbeitet, in dem genau festgelegt ist, wer wo und wann welche Rechte und Pflichten hat. Den können wir jetzt mal durchgehen und unterschreiben.“
    Andreas war leicht verwundert, meinte aber: „Ja, warum nicht.“
    Sabine schaute ihn weiter an, fragend, zweifelnd und allmählich breitete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus.
    „Das ist ja nicht zu fassen! Du hast das geglaubt, oder?“, rief sie aus. „Und du hättest so einen Vertrag auch unterschrieben, stimmt’s? Du bist tatsächlich einmalig!“ 
    Damit hatte Andreas nicht gerechnet. Er fühlte sich schwer auf den Arm

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