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Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Der Teufel kommt raus: Kriminalroman

Titel: Der Teufel kommt raus: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blair S. Walker
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dir deinen verdammten Arsch weg.«
    Burke schwieg, und eine flüchtige Sekunde lang fragte sich Dillard, ob er trotz allem den Helden spielen wollte.
    Der Staatspolizist gab ihnen ein Zeichen, als sollten sie rechts ranfahren, doch Burke fuhr weiter und winkte ihm so hölzern zu, dass sogar ein Fünfjähriger kapiert hätte, dass er in Schwierigkeiten war.
    Dillard sah die verdutzte Miene des Polizisten, als sie einfach weiterfuhren. Er könnte binnen Sekunden über Polizeifunk Alarm schlagen.
    »Echt schlau, du Wichser«, brüllte Dillard und schlug Burke mit seinem eigenen Dienstrevolver gegen den Adamsapfel. »Beschleunigen! Sofort!«
    Der Streifenwagen beschleunigte auf siebzig, während Burke keuchend mit einer Hand lenkte und sich mit der anderen die Kehle massierte. »Was soll das alles?«, gelang es ihm, zwischen mühevollen Schnaufern zu krächzen, während sein böser Gesichtsausdruck keinen Zweifel daran ließ, dass Dillard ein toter Mann wäre, sobald er seine Kanone wieder in die Finger bekäme.
    »Ich könnte es dir verraten, Mann«, antwortete Dillard mit unbewegter Miene, »aber dann müsste ich dich umlegen. Jetzt fahr schneller – und mach das Blaulicht an.«
    Im Nu zeigte der Tacho fünfundachtzig an, sodass sie sich rasch wieder der Ausfahrt nach Beltsville näherten.
    »Fahr hier runter. Los!«
    Dillard spürte, wie der Wagen leicht ins Schleudern geriet und die Reifen fast abhoben, als Burke abrupt rechts abbog und heftigbremste, um an der Ausfahrt, wo ein Tempo von 35 Meilen pro Stunde vorgeschrieben war, keinen Unfall zu bauen. Mit quietschenden Reifen kam der Wagen an der Ampel gerade noch zum Stehen und wurde von einer blauen Qualmwolke überholt.
    »Überfahr die gottverdammte Ampel und fahr wieder auf die Schnellstraße nach Norden. Und schalt das Blaulicht aus.«
    Dillard machte sich Sorgen, dass der Beamte der Staatspolizei ihnen vielleicht gefolgt war, um nach dem Rechten zu sehen. In Richtung Baltimore kehrtzumachen würde ihm etwas Zeit verschaffen, falls das der Fall sein sollte.
    »Beeil dich und fahr zurück zur Autobahnauffahrt«, blaffte Dillard und deutete mit seiner Beretta hektisch auf ein grünweißes Verkehrsschild mit der Aufschrift B/W SCHNELLSTRASSE NORD, BALTIMORE. Er warf einen kurzen Blick in den Außenspiegel, um zu sehen, ob sie verfolgt wurden.
    Plötzlich lag der stechende, penetrante Geruch von Benzin in der Luft. In seiner Eile hatte Dillard vergessen, den Verschluss des Benzinkanisters zuzudrehen, sodass von dem Kraftstoff ein wenig auf den Boden gesickert war. Wenn seine Klamotten etwas davon abbekamen, wäre es ein Kinderspiel, Dillard überall aufzuspüren.
    »Halt an!«
    Mit aller Kraft, die er in sein rechtes Bein lenken konnte, trat Burke boshaft aufs Bremspedal. Das Heck des Wagens rutschte nach links weg und drückte Dillard unerwartet gegen seinen Sicherheitsgurt. Der Dienstrevolver flog ihm aus der linken Hand, traf auf das Armaturenbrett und fiel polternd zu Boden. Bevor das Fahrzeug ganz zum Halten kam, hatte sich Burke schon von seinem Gurt befreit und kämpfte mit Dillard um die Beretta.
    Es gelang Dillard, einen einzigen Schuss abzufeuern, der in dem geschlossenen Wagen wie die Explosion einer Haubitze klang. Die Kugel trat unmittelbar über dem Brustbein in Burkes Brust ein, raubte ihm den Atem und schleuderte ihn gegen die Tür. Er krallte sich verzweifelt an seinen Türgriff, genau wie Dillard.
    Burke schaffte es als Erster, aus dem Wagen zu springen, und rannte gekrümmt in Richtung einer dichten Waldfläche nahe derrechten Seite der Straße. Dillard sprang halb, halb fiel er aus dem Wagen, als der Polizist gerade unter einem Schutzdach aus Grün verschwand. Dillard gab noch einen Schuss ab, der an der Stelle, an der Burke noch den Bruchteil einer Sekunde zuvor gewesen war, ein kleines Stück schwarzer Erde aufwirbelte.
    Er lief hinter Burke her, um ihn zu erledigen, wie er es mit jenen zwei schwer verwundeten irakischen Soldaten getan hatte, auf die er während des Desert Storm getroffen war. Es war ein Kinderspiel gewesen. In beiden Fällen hatte er kein größeres Hochgefühl und keine größere Reue empfunden wie damals, als er in seiner Kindheit bei Jagdausflügen ins benachbarte Pennsylvania Rotwild geschossen hatte.
    Doch Dillard rief sich ins Gedächtnis, dass es bei dem Feuer, das in ihm brannte, nicht um irgendeinen Niggerbullen ging. Es ging um viel, viel mehr als das.
    Als er hörte, wie Burke durch das Dickicht brach wie ein

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