Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
sie musste ihre Nase ja unbedingt in diese Angelegenheit stecken. Wie Ihr«, fügte er grimmig hinzu. »Mit dem einzigen Unterschied, dass sie zunächst mir ihren Plan anvertraute, sie wolle das Rätsel lösen. Sie malte sich aus, dass Cullen für die Reinwaschung seines Namens so dankbar sein würde, dass er ihr ewige Liebe schwören würde – die kleine Närrin. Ich versuchte, ihr das Ganze auszureden, aber auch sie glaubte, dass Jennys Tod mit den anderen in Verbindung stehe, und das lenkte ihren Verdacht auf Biddy. Da wusste ich, dass ich sie ebenfalls töten musste. Aber ich mochte das Mädchen und zögerte, und dann kam der Tag, an dem Maggie Biddys Kammer durchsuchte, so wie Ihr offenbar heute Morgen.«
    Evelinde sah kurz schuldbewusst zu Biddy hinüber, doch diese war ganz von dem gefesselt, was Fergus erzählte.
    »Nachdem Maggie den Brief gefunden hatte, rannte sie damit direkt zu mir«, fuhr er fort. »Ich führte sie eilig hier hinaus zu den Klippen. In ihrer Aufregung, mir von ihrem Fund zu berichten, merkte sie kaum, wohin ich sie brachte. Es war schon schlimm genug, dass sie Biddy für die Mörderin Darachs hielt, aber zu allem Überfluss schloss sie auch noch, dass Biddy auch Liam auf dem Gewissen haben musste, weil dieser, so nahm sie an, alles herausgefunden habe.«
    Er starrte aufs Meer. »Dann traten wir durch die Pforte und standen hier bei den Klippen, und der Wind peitschte so heftig, dass er uns beinahe den Atem raubte. Maggie fragte mich verwirrt, was wir hier draußen täten, und da habe ich sie mit einem Schlag niedergestreckt, auf Jennys Grab gebettet und überlegt, was zu tun sei. Maggie musste sterben, damit Biddy unentdeckt blieb, aber wie? Und dann beschloss ich, sie einfach über die Klippen zu werfen, während sie noch bewusstlos war. So würde sie nicht mehr aufwachen und nicht leiden müssen.«
    »Und meine Unfälle?«, bohrte Evelinde hartnäckig weiter, weil Fergus verstummte. »Auch das warst du, nicht wahr?«
    »Aye« ,gestand er. »Ich habe versucht, es wie Unglücksfälle aussehen zu lassen, damit niemand Cullen die Schuld geben konnte, aber Ihr seid immer mit dem Leben davongekommen.« Er verzog das Gesicht. »Und es tut mir leid, auch Euch beseitigen zu müssen, denn es sieht so aus, als habe der Junge wirklich einen Narren an Euch gefressen. Aber er wird schon darüber hinwegkommen.«
    Evelinde verkrampfte sich. Der Mann hatte keine Ahnung davon, was Liebe war, wenn er glaubte, dass man sie so schnell vergaß. Wieder machte er einen Schritt auf sie zu, und sie suchte verzweifelt nach einer weiteren Frage, um ihn zum Weiterreden zu bewegen.
    »Was ist mit den Gerüchten?«, fragte sie, während Cullen durch den Türspalt in Fergus’ Rücken glitt. »Hast du sie in die Welt gesetzt?«
    Wieder schwieg Fergus kurz. »Nicht absichtlich«, erwiderte er dann. »Nach Liams Tod begannen die Leute zu munkeln, es sei Mord gewesen, und auch über Darachs Tod stellten sie Mutmaßungen an. Ich hatte Angst, sie würden Biddy beschuldigen. Um das Gerede in eine andere Richtung zu lenken, erwähnte ich gegenüber einem der Männer, ich hätte eine dunkle männliche Gestalt fliehen sehen, ungefähr zu der Zeit, als Liam zu Tode gekommen sei. Als ich das Gerücht das nächste Mal hörte, war bereits Cullens Name an die Stelle der ›dunklen männlichen Gestalt‹ getreten. Ich hab’s immer bedauert, dir solche Schwierigkeiten bereitet zu haben, Cullen«, fügte er hinzu.
    Evelinde hatte verfolgt, wie ihr Gemahl langsam und lautlos an Fergus herangeschlichen war, während sie diesem zugehört hatte. Seine letzten Worte ließen sie erstarren – irgendein Geräusch oder vielleicht auch ihr Blick mussten ihm verraten haben, dass Cullen hinter ihm stand. Evelinde sah den Krieger wachsam an und stellte überrascht fest, dass dieser unbemerkt näher an sie herangerückt war, während sie ihren Gemahl beobachtet hatte. Nun stand der große Schotte nur noch eine Armeslänge von ihr entfernt. Ehe sie noch den Abstand vergrößern und außer Reichweite gelangen konnte, griff er schon nach ihr, packte sie am Oberarm und zog sie an sich, während er zugleich zu Cullen herumfuhr. »Aber du hast dich gut gehalten, mein Junge«, sagte er. »Dein Vater wäre stolz auf dich.«
    Cullen war stehen geblieben. Ein grimmiger Zug legte sich um seinen Mund, als er Evelinde so gefangen sah, doch ansonsten blieb seine Miene ausdruckslos, als er Fergus anstarrte. »Ja, das wäre er vielleicht, wenn er noch am Leben

Weitere Kostenlose Bücher