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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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Geldverleiher zu geben bereit war. Ich habe die Dokumente.»
    «Wie viel ist noch davon übrig?»
    «Nichts. Alles ist aufgebraucht.»
    «Ihr habt mehr als hundert Pfund vom Geld meiner Mutter ausgegeben, und alles, was Ihr vorweisen könnt, ist ein einziger Gerfalke?»
    «Der Preis war viel höher als das.»
    «Wie viel habt Ihr für Euch selbst behalten?»
    Vallon blieb stehen. «Keinen Penny.»
    Walter konnte sich gerade noch zurückhalten, Vallon mit dem Zeigefinger gegen die Brust zu tippen. «Es fällt mir schwer, das zu glauben. Ihr seid schließlich Söldner. Ich erwarte eine vollständige Abrechnung.»
    Vallon musterte Walters ausgestreckten Finger. «Eines muss ich noch ergänzen. Ihr seid über den Tod Eures Bruders falsch informiert. Er befindet sich hier im Lager des Emirs.»
    Walter sah ihn verständnislos an. «Ihr habt mir doch selbst erzählt, dass Richard am Dnjepr gestorben ist.»
    «Ich rede von Drogo.»
    Das Blut wich aus Walters Gesicht. «Drogo ist in Schottland umgekommen.»
    «Er ist nach Norden gezogen, das stimmt. Er hat uns verfolgt, weil er unseren Versuch, Euch zu befreien, zunichtemachen wollte. Ich weiß, dass es ein trübes Licht auf unser Vorhaben wirft, aber wenn ich Euch die Umstände schildere …»
    «Schweigt.» Walter trat einige Schritte zurück. «Ihr stolziert in meine Unterkunft und behauptet, Ihr wärt gekommen, um mich auszulösen, und mit dem nächsten Atemzug erwähnt Ihr, dass Ihr Drogo mitgebracht habt.»
    «Sir Walter, lasst mich erklären.»
    «Dafür gibt es nur eine einzige Erklärung. Ich wusste in dem Moment, als ich zum ersten Mal in Eure kalten Augen gesehen habe, dass ein Feind vor mir steht.»
    Hero schob sich vor Vallon. «Lasst mich sprechen. Sir Walter, wir haben Euren ärgsten Feind nicht aus freien Stücken mitgebracht. Ich will Euch erklären, wie es dazu kam, dass er sich an uns gehängt hat.»
    Doch die alte Geschwisterrivalität hatte einen Teil von Walters Gehirn für alle Vernunft unzugänglich werden lassen. Ein stieß einen erstickten Laut aus. «Ich weiß nicht, welchen Plan Ihr und Drogo ausgebrütet habt, aber ich rate Euch, keine Spielchen mit mir zu treiben. Der Emir schätzt mich. Wenn ich ihm erzähle, dass Ihr mit Mord im Herzen gekommen seid, werdet Ihr seine Antwort außerordentlich unangenehm finden.»
     
    Auf dem Weg zurück zu ihrer Unterkunft bemerkte Vallon Heros vorwurfsvolle Seitenblicke.
    «Du findest, dass ich dieses Gespräch schlecht angepackt habe.»
    «Jämmerlich schlecht. Warum konntet Ihr nicht ein bisschen diplomatischer sein?»
    «Das hätte keinen Unterschied gemacht.» Vallon warf einen Blick zurück und sagte kopfschüttelnd: «Der undankbare Hund hat uns nicht einmal für all die Mühen gedankt.» Mit großen Schritten durchquerte er das Lager. «Gott sei mir gnädig, aber da bevorzuge ich beinahe Drogo.»
    Hero beeilte sich, um mit Vallon Schritt zu halten. «Jetzt werden wir das verlorene Evangelium niemals zu Gesicht bekommen.»
    «Wir hatten schon alle Aussicht darauf verloren, als die Falken eingegangen sind. Es ist wahr, was Walter gesagt hat, und ich hätte ihn nicht gebraucht, um mir darüber klarzuwerden. Der Emir ist kein Mann, der Abstriche an einmal gestellten Bedingungen macht.»
    In ihrer Unterkunft ließ sich Vallon auf sein Bett fallen und legte den Unterarm über die Augen. Hero ging mit Trauermiene auf und ab.
    Da wurde die Zeltklappe zurückgeschlagen, und boshaft lächelnd steckte Drogo den Kopf herein. «Und? Wie hat er dir gefallen?»
    Vallon atmete tief ein. «Er ist nicht so einnehmend, wie ich nach den Erzählungen über ihn angenommen hatte. Und für so einen aufgeblasenen Schuft haben Richard und Raul ihr Leben geopfert. Die andere bittere Pille ist: Es scheint, als könnte Walter gehen, wann immer es ihm gefällt. Unsere Ankunft hier und dass wir die Lösegeld-Forderung nicht vollständig erfüllen können, hat die Situation nur komplizierter gemacht, und er ärgert sich, statt dankbar zu sein.»
    Drogo lachte. «Wie hat er darauf reagiert, dass ich hier bin?»
    «Mit Angst, Wut und blindem Hass. Er hat einen gewissen Einfluss am Hof des Emirs. Wenn ich du wäre, würde ich im Dunkeln nicht alleine herumlaufen, und ich würde mir jemanden suchen, der mein Essen vorkostet.»
    Drogo sah beinahe mitleidig auf Vallon hinab. «Du hättest auf mich hören sollen. Du hättest die Aufgabe bestimmt nicht so eifrig angenommen, wenn du gewusst hättest, was für ein Mensch mein Bruder

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