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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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küssen.
    «Setz dich», sagte Aaron und führte Hero zu einem Stuhl. «Du bist erschöpft. Du bist krank. Das allerdings ist paradox. Dein Meister sagt nämlich, dass du Medizin studierst.»
    Schniefend nickte Hero.
    «Welche Universität besuchst du?»
    «Die von Salerno.»
    Aarons Miene hellte sich auf. «Die beste in der gesamten Christenheit. Bist du jemals Konstantin dem Afrikaner begegnet?»
    «Er war einer meiner Lehrer. Konstantin ist dafür verantwortlich, dass ich hier bin.»
    Aarons Augenbrauen verschwanden beinahe unter seinem Turban. Er legte seinen Arm um Heros Schultern. «Das erklärst du mir jetzt einmal ganz genau. Moise, bring ein bisschen Suppe für den Jungen. Und für unsere anderen Gäste Wein und Gebäck.»
    Während Hero berichtete, wie Konstantin ihn ausgewählt hatte, nippten Vallon und Richard an Wein aus edlen Bechern aus Damaskus-Glas. Als Hero fertig war, klopfte Aaron leise auf den Tisch. «Dein Meister hat recht. Geh zurück auf die Universität und schließe deine Ausbildung ab. Das ist ein aberwitziges Vorhaben. Vier Gerfalken sollen von Norwegen über Russland nach Anatolien gebracht werden, und das von Männern, die weder Händler noch Seefahrer sind. Das würde ich keinen Augenblick lang ernsthaft in Betracht ziehen.»
    «Und doch nehmen wir das Risiko auf uns», sagte Vallon. «Ganz gleich, was uns geschieht, Ihr verliert dabei kein Geld.»
    Aaron ging über diese Unhöflichkeit hinweg. Er stellte sich ans Feuer und wärmte sich die Hände. «Wie hoch ist die Mindestsumme, die Ihr bräuchtet?»
    «Nicht weniger als einhundert Pfund.»
    «Einschließlich der Kosten für die Handelswaren?»
    «Ich bin kein Händler. Ich habe nicht vor, daraus eine Geschäftsreise zu machen.»
    «Ihr müsst schon entschuldigen, aber wenn ich das Geld vorlegen soll, will ich, dass der Plan auch aufgeht. Es ist unsinnig, auf einem leeren Schiff zu reisen. Ich kann mir vorstellen, dass es in Norwegen an vielem fehlt.»
    Hero nickte. «Sie haben keinen Wein und nur wenig Getreide.»
    «Und die Norweger wiederum haben vermutlich Güter, die weiter südlich einen Markt finden würden.»
    «Wolle, Salz- und Räucherfisch, Eiderdaunen.»
    Aaron breitete die Arme aus. «Seht Ihr. Ihr müsst kaufmännisch denken. Die Falken sind sehr empfindliche Güter. Ihr solltet Euch wenigstens gegen ihren möglichen Verlust absichern.»
    Vallon kniff die Augen zusammen. «Soll das heißen, Ihr gebt uns das Geld?»
    Aaron erlaubte sich ein kleines Lächeln. «Ich strecke Euch einhundertundzwanzig Pfund vor. Die Kreditfrist beträgt ein Kalenderjahr. Pro Pfund werden wöchentlich zwei Pence Zinsen fällig. Das sind mehr als fünfzig Prozent im Jahr. Ich weiß, was Ihr denkt. Wucher. Aber der König bekommt davon mehr als die Hälfte. Außerdem erwarte ich nicht, dass Ihr das Pfand auslöst.»
    Unwillkürlich ließ Vallon seinen Blick umherschweifen. Aaron erriet, was ihm durch den Kopf ging.
    «Ich bewahre das Geld nicht hier auf. Kommt übermorgen um die Mittagszeit wieder.»
    Vallon stand auf. «Könnt Ihr uns helfen, ein Schiff zu mieten?»
    «Ich kenne mehrere Händler, die in Flandern und der Normandie Geschäfte betreiben. Ich werde mich erkundigen, aber ich vermute, dass keiner von ihnen eine Überfahrt nach Norwegen machen will.»
    Vallon wusste nicht recht, wie er seinen Dank ausdrücken sollte und ob das überhaupt klug wäre. Schließlich streckte er die Hand aus.
    Aaron nahm sie. «Euer Gesicht kommt mir bekannt vor. Habt Ihr in Kastilien gekämpft?»
    Vallon sah ihm in die Augen. «Ja.»
    Aaron ließ seine Hand los. «Moise bringt Euch hinaus.»
    Als sich Vallon und Richard schon umgedreht hatten, flüsterten Vater und Sohn kurz miteinander.
    «Einen Augenblick noch.»
    Vallon drehte sich um.
    «Mein Sohn hat mich daran erinnert, dass vergangenen Sommer ein Mann hier war, um sich Geld zu leihen. Wie hieß er noch gleich? Nun gut, das spielt keine Rolle. Er war Norweger, einer der wenigen Angreifer, die den englischen Sieg bei Stamford Bridge überlebt haben. Er war auf einem Schiff entkommen, das dann von einem Sturm an die Küste von Ostanglien gedrückt wurde. Er wollte Geld, um das Schiff instand zu setzen. Im Tausch bot er mir Fisch an, und als ich ihm erklärte, kein Fischhändler zu sein, hat er versucht, mir ein englisches Waisenmädchen zu verkaufen. Doch selbst wenn er eine Sicherheit hätte bereitstellen können, hätte ich abgelehnt. Er war ein widerwärtiger Kerl, der es mit der Wahrheit nicht so

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