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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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sich vom Tisch ab und torkelte in die falsche Richtung. «Hoppla.» Er korrigierte seinen Kurs und kreuzte zur Tür hinüber. «Hoppla.»
    Als sie gegangen waren, legte der Unteroffizier ein Damebrett heraus. «Fünf Spiele. Der Gewinner kriegt einen Viertelpenny.»
    Mitten im zweiten Spiel lachte sein Gegenspieler mit einem Mal kehlig auf und rieb sich die Augen. «Verflixt, dieser Wein steigt einem mächtig zu Kopf. Ich sehe schon zwei Spielbretter.» Blinzelnd saß er da, mehrmals sank ihm der Kopf auf die Brust, und er riss ihn wieder hoch, doch mit jedem Mal sackte der Mann tiefer und unausweichlicher Richtung Tischplatte, bis er schließlich darauf eingeschlafen war.
    Der Atem des Unteroffiziers ging immer schwerer. Unter großer Anstrengung gelang es ihm, seinen Kopf zu wenden, zu spät dämmerte ihm die Erkenntnis. Fluchend versuchte er aufzustehen und wischte dabei die Essschalen vom Tisch. Fast hatte er es geschafft, auf die Füße zu kommen, als seine Beine nachgaben und er zusammenbrach. Sein Kopf schlug auf die Sitzbank, und er blieb als schlaffes Gliederbündel liegen.
    «Allmächtiger», murmelte Vallon. «Und was jetzt?»
    «Welche der Wände geht stadtauswärts?»
    «Diese hier.»
    Hero ging zu einer Schießscharte, zog das Leinentuch unter seinem Gürtel heraus, streckte den Arm durch die Schießscharte und begann mit dem Tuch zu wedeln.
    «Ich weiß nicht, wie viel Zeit wir haben», sagte Vallon. «Die wachhabenden Soldaten kommen manchmal herauf.»
    Hero legte den Finger auf die konzentriert zusammengepressten Lippen.
    Von draußen war ein Fuchsschrei zu hören.
    «Das ist Wayland. Er wartet unten mit einem Seil.»
    Vallon betrachtete stirnrunzelnd die Schießscharte.
    «Nein, nicht dort entlang», sagte Hero und hob den Daumen Richtung Dach.
    Vallon lächelte. Dann ging er in die Hocke. «Auf meine Schulter.»
    Er erhob sich, und Hero schlang seine Arme um einen der Dachbalken. Vallon schob ihn schwungvoll noch weiter hinauf, sodass Hero über dem Balken hing. Von dort zog er die Beine nach und stellte sich schwankend auf den Balken. Während er sich mit einer Hand an einem Dachsparren festhielt, schob er sich weiter nach rechts und begann die Latten herauszuzerren, zwischen denen das Stroh steckte.
    Vallon versuchte zu dem Balken hochzuspringen, doch er erreichte ihn nicht. Raul stemmte sich mit den Füßen gegen die Wand und mühte sich, den Ring, in den seine Ketten eingehängt waren, aus der Wand zu zerren. Vallon kam ihm zu Hilfe. Mit einem knirschenden Geräusch löste sich der Ring aus der Wand. Raul legte seine gefesselten Hände zu einem Steigbügel zusammen und schob Vallon zu dem Balken hinauf. Dort riss er zusammen mit Hero so lange Latten von den Dachsparren und zog Dachstroh herunter, bis Hero spuckend und blinzelnd endlich den Himmel über sich sah.
    «Weitermachen», sagte Vallon.
    Sie vergrößerten das Loch in dem Strohdach weiter, bis sie ein gutes Stück zwischen den Dachsparren freigelegt hatten.
    «Rück zur Seite», sagte Vallon.
    Er ging auf dem Querbalken in die Hocke, schnellte durch das Loch in die Höhe und schlang rechts und links je einen Arm um nebeneinanderliegende Sparren. So hing er zappelnd da, keuchend vor Anstrengung, und zog sich schließlich durch die Öffnung ins Freie. Dann legte er sich auf das Dach, hielt sich mit einer Hand an einem Dachsparren fest und streckte Hero die andere entgegen.
    «Gib mir deine Hand.»
    Er erwischte Hero am Handgelenk und zog ihn nach oben. Hero bohrte seine Füße ins Dachstroh, bis er auf einen Balken traf, an dem er sich abstützen konnte. Nebeneinander saßen sie auf dem Dach und sahen über die Stadt hinweg. Der Himmel im Osten wurde heller. Mondlicht ließ die Ränder einer Wolkenbank leuchten. Von unten herauf hörten sie Wortfetzen und Gelächter.
    Hero riss den Saum seines Gewandes auf und zog die Schnur heraus. Er band ein Bleigewicht an ein Ende und ließ sie in die Tiefe hinab. Als er schon begann, sich Sorgen darüber zu machen, ob er die Länge falsch berechnet hatte, spürte er, wie die Schnur schlaff wurde. Und einen Augenblick später spürte er, wie dreimal kurz daran gezogen wurde.
    «Wayland hat die Schnur.»
    «Gib sie mir.»
    Vallon holte die Schnur ein, an deren Ende ein Seil über das Dach heraufkroch. Vallon rollte es neben sich auf. Nach einer Weile straffte sich das Seil, und von unten war ein dumpfer Stoß zu hören.
    «Vorsichtig», sagte Hero. «Wayland hat eine Axt ans Ende gebunden.»
    Vallon

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