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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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höchstpersönlich aus. Von seiner Haut wird nicht viel übrig bleiben. Ich will sein nacktes Rückgrat vor mir sehen, verflucht.»
    Hero konnte vor Angst kaum sprechen. «Er hat nur seine Aufgabe erfüllt. Wenn er etwas Strafbares getan hat, bezahlen wir das Bußgeld. Ihr braucht wegen Eures Schadens keine Beschwerde vor Gericht einzureichen.»
    Ein Lächeln breitete sich über das Gesicht des Unteroffiziers aus. «Freunde, sieht so aus, als wäre hier noch einiges für uns drin.»
    Einer der Soldaten steckte den Finger in den Eintopf und leckte ihn ab. «Mmm. Aalsuppe mit Pflaumen, wie meine Mutter sie gemacht hat.»
    Der Unteroffizier schlug ihm auf die Hand. «Du bekommst deinen Anteil, wenn dein Dienst vorbei ist.» Dann nickte er den anderen Wachsoldaten zu. «Durchsucht ihn.»
    Nach einer ruppigen Überprüfung traten die Wachen kopfschüttelnd zurück.
    «Bringt ihn rauf.»
    Zwei Soldaten packten Hero an den Armen und führten ihn die Treppe hinauf. Während er in das Turmgebäude stieg, versuchte er sich die Lage der Räume genau einzuprägen. Im ersten Stockwerk befanden sich ein Lagerraum und eine Waffenkammer. Bis er an den Schlafquartieren im zweiten Stockwerk vorbeikam, waren von unten keinerlei Geräusche mehr vernehmbar. Als der Unteroffizier die Tür zum obersten Stock aufzog, sah Hero als erstes Vallons Schwert und Rauls Armbrust. Sie lehnten an der Wand hinter einem Tisch, an dem die Wachen saßen, die gerade dienstfrei hatten. Vallon hockte auf einer Pritsche hinter eng gesetzten Stangen, die den Raum wie eine durchlässige Wand von der Decke bis zum Boden teilten. Raul lag wie eine bösartige Puppe in einer Ecke der Zelle, an Händen und Füßen an einen in die Wand eingelassenen Ring gekettet. Seine verschwollenen Augen waren nur noch Schlitze, und sein von Schlägen aufgedunsener Mund schien zu einem schrecklichen Lächeln verzerrt.
    Vallon sprang auf und umklammerte mit beiden Händen die Stangen. «Es wird auch Zeit. Hast du für unsere Freilassung gesorgt?»
    «Hört euch bloß den an», sagte der Unteroffizier. Er ging zu den Stangen. «Die einzige Freiheit, mit der du noch rechnen kannst, erwartet dich am Ende eines Stricks. Aber vorher spieße ich dich noch vom Arsch bis zu den Augen auf einen Stock. Noch eine Nacht, dann ist Drogo mit deinem rechtskräftigen Todesurteil hier. In der Zwischenzeit kannst du uns dabei zusehen, wie wir uns das Essen schmecken lassen, das dein Diener für dich gebracht hat.»
    Vallon trat mit dem Fuß gegen die Stangen und wandte sich ab.
    Der Unteroffizier fummelte an einem schweren Holzzapfen herum, der von einem groben Fallriegelschloss gesichert wurde. Dann zog er die Tür auf und schob Hero in die Zelle.
    Vallon nahm seinen Arm. «Wie haben sie dich erwischt?»
    «Das haben sie nicht. Ich habe mich freiwillig ergeben.»
    Vallon zuckte zurück. «Das heißt die Treue wirklich zu weit treiben.»
    «Nein, Herr. Ich bin gekommen, um Euch herauszuholen.»
    «Und wie?»
    «Ich habe etwas in den Wein gemischt.»
    Sie beobachteten, wie sich die Soldaten an den Tisch setzten. Der Unteroffizier verteilte Suppe und schenkte Wein aus. Dann hob er seinen Becher in Richtung der Gefangenen. «Seid ihr sicher, dass ihr nichts davon haben wollt? Er schmeckt köstlich.»
    «Uff. Dieser Wein hat’s wirklich in sich», sagte einer der Soldaten.
    «Das ist das Lieblingsgetränk der Deutschen», sagte Hero. «Aber vielleicht ist es für Normannen zu stark.»
    Einer der Wachmänner knurrte: «Ich kann jeden von diesen beschränkten Deutschen unter den Tisch trinken.»
    «Ich habe ihn aber einmal zwei Schläuche an einem Abend leeren sehen.»
    Vallon schubste Hero mit dem Fuß an, um ihn vor allzu viel Übertreibung zu warnen. «Was ist drin?», flüsterte er.
    «Opium, Schafkraut und Alraune. Da ist ein Betäubungssaft, den die Wundärzte in Salerno verwenden.»
    «Wie lange dauert es, bis die Wirkung einsetzt?»
    «Das weiß ich nicht. Konstantinus hat es Cosmas gegen seine Brustschmerzen verschrieben – ein Löffel voll sollte ihm beim Einschlafen helfen.»
    «Und wie viel davon hast du in den Wein gemischt?»
    «Ungefähr einen Schoppen.»
    Als die Soldaten mit dem Essen fertig waren, wirkten sie außerordentlich entspannt. Einer von ihnen gähnte. «Zeit, dass ich in die Falle komme», sagte er und taumelte zur Tür hinaus.
    «Für mich auch», sagte ein anderer. Er stand auf und hielt sich am Tisch fest. Dann schaute er zur Tür, als wollte er ein Ziel anpeilen, stieß

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