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Der Tod aus dem Norden

Der Tod aus dem Norden

Titel: Der Tod aus dem Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erzählen, was geschehen ist?« fragte ich, während Suko die Dochte der Kerzen wieder anzündete.
    »Nein.«
    »Aber…«
    »John, komm her.«
    Sukos Stimme klang beängstigend ruhig. Ich ging zu ihm. Durch das Kerzenlicht hatte er eine bessere Sicht bekommen, und ich sah sehr bald, was er gemeint hatte.
    Auf einem Feldbett lag eine Tote in ihrem Blut! Sie war von einer mörderischen Waffe umgebracht worden, wahrscheinlich einer Streitaxt. Ich ballte vor Wut die Hände zu Fäusten. Das sah mir nach einem brutalen Überfall der Wikinger aus.
    Hinter uns war das Orgeln des Sturms lauter zu hören. Es lag daran, daß eine Leiter zu einer offen Deckenluke hochführte. Der Kerzenschein leuchtete den Raum unter dem Dach zwar nicht aus, reichte jedoch so weil, daß ich das Schreckliche sehen konnte: Am Rand der Luke pendelten zwei Füße!
    Ich atmete hörbar tief durch, bevor ich Suko anstieß und in die Höhe deutete.
    »Mein Gott«, hauchte er nur.
    »Ich schaue nach.«
    »Okay.« Mein Freund ging auf den weinenden Mann zu, um ihn zu trösten und gleichzeitig etwas zu erfahren.
    Die Leiter war so stabil gebaut, daß sie mein Gewicht hielt. Beim Hochsteigen bogen sich die Sprossen nicht einmal durch. Ich war sehr vorsichtig. Im Nacken spürte ich das Ziehen, so etwas wie eine Warnung vor einer bestimmten Gefahr.
    Mit der Beretta in der Rechten schob ich die Hand und meinen Kopf über den Lukenrand hinweg, schaute sofort nach links und rechts, nahm aber nur den Geruch des feuchten Strohs und das Jaulen des Windes wahr. Der Mann hing rechts von mir. Man hatte ihn kurzerhand aufgeknüpft. Sein Gesicht sah schlimm aus, denn in den starren Zügen spiegelte sich noch die Anstrengung des Todeskampfes wider.
    Es kostete mich Überwindung, aber ich fühlte nach der Körpertemperatur. Der Tote war schon kalt, demnach mußte er schon einige Stunden hier oben hängen.
    Die Wikinger, die Wilde Horde, die blutrünstige Schar - die Begriffe jagten durch meinen Kopf. Sie waren gekommen, hatten vielleicht geplündert, aber auch getötet. Ich dachte an das Schiff und daran, daß wir an Deck keine Krieger gesehen hatten. Sie waren aber da, denn diese Spuren ließen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Mir gefiel die Düsternis hier oben nicht. Das Dach zeichnete sich als Schatten über meinem Kopf ab. Manchmal bewegte es sich. Der Sturm zerrte an dem harten Reetstroh. Ein paar Lücken hatte er bereits gerissen. Ich holte die Lampe hervor und leuchtete den Speicher aus. Hier oben standen alte Truhen und Kartons. Sie waren gefüllt mit allerlei Krempel, und auch eine alte Liege entdeckte ich. Daneben stand eine Truhe im spitzen Winkel zur Wand.
    Die Truhe bewegte sich plötzlich.
    Ich hatte sie nicht angeschoben. Hinter ihr mußte jemand hocken. Ich ging einen Schritt zurück, fast bis an den Rand der Luke, und zielte mit der Beretta in diese Richtung. Gleichzeitig leuchtete ich noch hin. Die Truhe rutschte nicht mehr. Von unten hörte ich Sukos und die Stimme des Fremden. Was sie besprachen, war für mich nicht zu verstehen.
    Ich wollte näher an die Truhe heran. Der durch die Ritzen fegende Wind hatte sie bestimmt nicht bewegt und schleuderte sie auch nicht in die Höhe, was jetzt plötzlich geschah.
    Sie flog auf mich zu, war nicht so schnell wie ein Messer, dafür größer von den Umrissen her, und ich hatte Mühe, dem kompakten Geschoß auszuweichen.
    Fast hätte ich mich in die falsche Richtung geworfen, fing mich aber noch und sprang nach links, wo ich gegen das Gebälk krachte und mitbekam, wie eine furchterregende, mit einem Fell bekleidete Gestalt vom Boden her in die Höhe schnellte und sich mir entgegenwarf. Bewaffnet war der langhaarige Wikinger-Krieger mit einer Streitaxt, deren Klinge einen Schädel spalten konnte.
    Er hämmerte die Waffe nach unten, ohne mich überhaupt treffen zu können. Wahrscheinlich wollte er mir nur eine Demonstration seiner Macht zeigen.
    Ich trat ihm seitlich in den Bauch.
    Er keuchte nicht einmal, sondern fuhr herum und holte zu einem erneuten Schlag aus.
    Noch einmal trat ich zu.
    Diesmal erwischte ich ihn zwischen den Beinen. Der Treffer schleuderte ihn zurück, über den Rand der Luke hinweg, gegen die schräge Leiter, deren Sprossen federten, als er nach unten stürzte und auf den Rücken krachte.
    Natürlich hatte Suko den Kampf mitbekommen. Blitzschnell war er auf den Beinen, während der trauernde Mann starr hockenblieb. Auch der Wikinger stand auf.
    »Pack ihn, Suko!« schrie

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