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Der Tod aus dem Norden

Der Tod aus dem Norden

Titel: Der Tod aus dem Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich.
    »Und ob!« Mein Freund warf sich dem Krieger entgegen, als dieser wieder zuschlug.
    Der Inspektor packte dessen Arm in halber Höhe, drehte ihn. Ich hörte es knacken. Er bückte sich und schleuderte den Wikinger mit einem Schulterwurf derart schwungvoll über sich hinweg, daß der Mann dicht neben der Tür zu Boden prallte. Aber er war sofort wieder auf den Füßen. Er packte die Streitaxt und holte aus, wobei er sich um seinen lädierten Arm nicht kümmerte.
    Er zielte auf den Mann am lisch. Da schoß ich.
    Die Beretta zeigte über den Lukenrand hinweg schräg in die Tiefe. Ich konnte ihn nicht verfehlen.
    Schwer durchschlug die Kugel das Fell und klatschte in seinen Körper. Er schrie nicht einmal, als ihn die Wucht des Silbergeschosses gegen die Tür schmetterte, an der er für einen Moment wie angenagelt zu stehen schien, bevorer in die Knie sackte und mit dem Gesicht zuerst auf den Boden knallte.
    Reglos blieb er liegen.
    Ich schluckte hart, bevor ich die noch heil gebliebene Leiter nach unten stieg. »Das war der Killer«, sagte ich leise zu meinem Freund.
    Suko schwieg und nickte. Er hatte seinen Blick auf den Mann gerichtet, der nicht mehr weinte und ins Leere stierte. »Er heißt Clive Braddock und ist der Sohn der beiden Leute, die hier wohnten. Er hat die Eltern tot vorgefunden.«
    »Das dachte ich mir.«
    Einen Kerzenständer hatte der Wikinger bei seinem Fall umgerissen. Ich stellte ihn wieder auf.
    Neben dem Wikinger blieb ich stehen. Die geweihte Silberkugel hatte sich tief in seinen Körper gebohrt. Wenn er ein Zombie, ein Untoter war, mußte sie sein Dasein entgültig ausgelöscht haben. Die Gestalt war ziemlich schwer. Es kostete mich Mühe, sie auf den Rücken zu drehen.
    Dann starrte ich in das Gesicht - und bekam einen Schock!
    Ich hatte ihn unter dem Dach nicht genau erkennen können, aber so wie jetzt hatte das Gesicht des Kriegers nicht ausgesehen. Es hatte sich in eine schaurige Totenmaske verwandelt, in der die Augen fehlten und nur mehr leere Höhlen zurückgeblieben waren.
    Es war auch keine Haut vorhanden. Seine Körperoberfläche glänzte eigenartig, so, als hätte ihn jemand mit Fett eingerieben. Mit dem Fingerknöchel klopfte ich dagegen und bekam ein hohles Echo zu hören.
    Suko trat an mich heran und schaute auf den Krieger. »Er sah zuvor anders aus - oder täusche ich mich?«
    »Nein. Meine Kugel hat ihn verändert. Sie hat die Haut hart werden lassen.«
    »Wieso?«
    »Ich weiß es nicht.« Um die Festigkeit feststellen zu können, klopfte ich mit dem Berettagriff dagegen. Schon beim ersten Schlag hörten wir das Splittern.
    Die rechte Gesichtshälfte und ein Teil der Nase waren zerstört worden. Ich nahm eine ›Scherbe‹ hoch, reichte sie an Suko weiter, der sie ebenfalls betastete und keine Lösung wußte. »Sorry, John, ich habe keine Ahnung, was das für ein Material ist.«
    »So also reagiert geweihtes Silber bei Wikinger-Zombies«, murmelte ich.
    »Vorausgesetzt, es war einer.«
    »Und ob, mein Lieber!« widersprach ich heftig. »Oder glaubst du, daß sich da jemand verkleidet hat?«
    »Jetzt nicht mehr.«
    »Eben.« Ich schob die Gestalt von der Tür weg und hörte Suko murmeln:
    »Warum nur der Kopf und nicht der Körper?«
    »Keine Ahnung. Lins aber ist sicher, Alter, wir werden das schon herausbekommen.«
    »Und was machen wir mit Braddock?«
    »Wollte ich dich gerade fragen. Wo wohnt er denn? Doch nicht etwa hier im Haus?«
    »Nein, in Seabrake.«
    »Trifft sich gut, da wollten wir auch hin.«
    »Doch er ist nicht ansprechbar.« Suko hob die Schultern. »Kein Wunder, der hat einen Schock bekommen. Er wollte seine Eltern besuchen und hat sich bis hierher durchgeschlagen. Er fand sie tot.«
    »Was ist mit den Wikingern gewesen? Hat er sie zu Gesicht bekommen?«
    »Einige.«
    »Wie das?«
    »Sie befanden sich auf dem Rückzug, aber einer ist zurückgeblieben. Wahrscheinlich, um Clive zu töten. Wir sind ihm wohl in die Quere gekommen.«
    In meiner nächsten Frage klang Spott mit: »Sind die Kerle zu ihrem Schiff gelaufen?«
    »So ist es John.«
    »Moment mal, ich…«
    »Sag nichts, Alter. Das Schiff ist tatsächlich gelandet oder hat hier auf dem Boden angelegt. Braddock hat davon gesprochen. Er konnte es noch sehen.«
    Ich strich durch mein Haar. »Wie wir«, murmelte ich. »Verdammt noch mal, das stößt mir bitter auf. Ich komme mir vor, als hätte ich etwas falsch gemacht.«
    »Was denn?«
    »Keine Ahnung. Ich hoffe nur, daß er mit uns fährt. Weißt du, ob

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