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Der Tod ist mein Nachbar

Der Tod ist mein Nachbar

Titel: Der Tod ist mein Nachbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Dexter
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»Victor Borge; Fußball; Prinzessin Diana; Champagner; Private Eye. Jetzt kann ich nur hoffen, daß Lady Di gern Schampus trinkt.«
    »Sicher nicht die schlechteste Art, seine letzte Woche auf Erden zu verbringen«, meinte Morse zustimmend.
    »Bei der Bewertung hab ich allerdings nicht besonders gut abgeschnitten, offenbar gehöre ich nicht zu dem Kreis der wirklich Gebildeten und Kultivierten.«
    »Hatten Sie etwa damit gerechnet?«
    »Würden Sie sich denn dazu zählen?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann lassen Sie mal hören.«
    »Meine Präferenzen, Lewis …« (Morse formulierte seine Worte mit Bedacht) »… lauten wie folgt: (b); (c); (b); (c); keins davon.«
    Lewis schlug die letzte Seite auf und rief sich die richtigen Antworten noch einmal in Erinnerung.
    »Ich glaub es einfach nicht«, flüsterte er zu sich selbst. Dann sah er Morse an: »Sie haben die höchste Punktzahl erreicht.«
    »Wundert Sie das?«
    Lewis schüttelte leicht verwirrt den Kopf.
    »Sie haben sich für das Requiem entschieden.«
    »Ja und?«
    »Dabei glauben Sie doch gar nicht an diesen ganzen religiösen Kram.«
    »Und falls es doch stimmen sollte? Eine Art Versicherungspolice. Im übrigen ein sehr schönes Werk.«
    »Hier steht: Vier Punkte für (b). Als Empfehlung mag ausreichen, daß es drei der letzten vier Päpste für ihre Beerdigung gewählt haben.«
    Morse zog die Augenbrauen hoch. »War Ihnen das etwa nicht bekannt?«
    Geflissentlich die Frage überhörend, fuhr Lewis fort: »Dann haben Sie das Sex-Video angekreuzt.«
    »Sonst wäre mir nur der Eisvogel geblieben. Casablanca habe ich schon ein paarmal gesehen, und nichts und niemand wird mich je dazu bringen, ein Fußballspiel ein zweites Mal über mich ergehen zu lassen.«
    »Aber ein Sex-Video …«
    Morse schien von der Mißbilligung seines Sergeant unbeeindruckt. »Wahrscheinlich hätten sich die drei Päpste das auch ausgesucht.«
    »Aber das … das wird doch nach einer Weile so langweilig.«
    »Mag sein, Lewis, aber ich nehme für mich ja auch nur das Recht in Anspruch, mich genauso langweilen zu dürfen wie andere Leute auch. Es ist schließlich nur eine Woche …«
    »Die nächste Antwort finde ich gut, Sir. Kim Basinger ist wirklich eine tolle Frau.«
    »Ich habe lange zwischen ihr und Mutter Teresa geschwankt. Aber die Gott-Karte hatte ich schon gesetzt.«
    »Bei der nächsten Frage …« (Lewis las rasch noch einmal die Antwort) »… ah, kommen Sie, Sir! Sie haben nicht mal das Bier angekreuzt. Wenn Sie nicht ehrlich sind, hat das Ganze keinen Wert.«
    »Ich vermute, daß meine Alkoholvorräte auch so bis zum Jüngsten Gericht reichen«, entgegnete Morse. »Außerdem will ich mich nicht mit einem gewaltigen Kater im Jenseits wiederfinden. Tranquilizer – das wäre eine neue Erfahrung für mich.«
    Lewis sah wieder auf seinen Text. »Zu Frage fünf heißt es hier: Wer einen der genannten Titel gewählt hat, ist ganz offensichtlich nicht für eine hohe Bewertung geeignet und muß hinnehmen, daß man ihm vom Gesamtergebnis vier Punkte abzieht. Besteht die Antwort aus einem unentschlossenen Strich – oder ähnlichem –, werden keine Punkte vergeben, aber auch keine abgezogen. Eine positivere Negativ-Antwort – z.B. ›Auf gar keinen Fall so etwas‹ – wird mit einem Bonus von vier Punkten belohnt.« Wieder schüttelte Lewis den Kopf. »So ein Blödsinn! Die ›positivere Negativ-Antwort‹, meine ich …«
    »Ich finde die Formulierung recht gelungen«, sagte Morse.
    »Jedenfalls kriegen Sie alle zwanzig Punkte, wenn man diesem Schlaumeier glauben darf, der sich das ausgedacht hat.« Lewis las den Namen, der unter dem Artikel stand. »Diesem ›Rhadamanthys‹. Wer immer das auch sein mag.«
    »Oberrichter der Berufungskammer in der Unterwelt.«
    Lewis runzelte die Stirn, dann mußte er grinsen. »Sie haben geschummelt. Sie kennen die Gazette schon …«
    »Nein!« Morses blaue Augen funkelten seinen Sergeant zornig an. »Ich sehe diese Ausgabe jetzt zum erstenmal.«
    »Nun, wenn Sie es sagen …« Lewis klang nicht allzu überzeugt.
    »Sie wundern sich doch hoffentlich nicht, daß ich in den erhabenen Reihen der Intelligenzija gelandet bin?«
    »Eigentlich eher irgendwo im Kreis der Gebildeten und Kultivierten, wie es hier heißt.«
    »Und noch etwas, Lewis: Es gibt drei Dinge, die ich beim besten Willen nicht mehr hören kann: ›Hark the Herald Angels Sing‹, Eine kleine Nachtmusik und dieses verfluchte irgendwo .«
    »Tut mir leid, Sir.«
    Jetzt grinste

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