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Der Tod traegt Turnschuhe

Der Tod traegt Turnschuhe

Titel: Der Tod traegt Turnschuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Erklärung. »Wirklich?« Was hätte ich sonst sagen sollen? Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen und das Schweigen machte mich ganz zappelig.
    »Madison …«, begann er und ich warf die Decke zurück und sprang auf der anderen Seite aus dem Bett.
    »Ich muss los, Dad«, rief ich hastig und schnappte mir meinen Bademantel von der Innenseite der Badezimmertür. Mein Blick fiel auf das zerrissene T-Shirt und ich knallte die Tür schnell wieder zu. »Ich bin jetzt schon zu spät und ich muss noch duschen. Ich weiß nicht, warum Shoe diesen Quatsch erzählt hat. Er ist einfach nur ein Typ, mit dem ich vor einer Weile mal was zu tun hatte.«
    Wie zum Beispiel gestern Abend. Aber das war ja schließlich auch schon eine ganze Weile her.
    Mit einem tiefen Seufzer stand mein Dad auf. »Tja, dann sehen wir uns gleich unten«, sagte er und klang enttäuscht. »Was möchtest du heute zum Abendessen?« Ich zögerte kurz und überlegte, was ich am leichtesten in meinen Hosentaschen verschwinden lassen könnte. »Suppe und Pommes«, sagte ich. Suppe würde ich wohl am ehesten herunterbekommen. Und die Pommes gestern waren wirklich lecker gewesen. Ich hatte immerhin Ace das Leben gerettet, dann würde ich doch wohl vor ein paar Pommes nicht kapitulieren.
    Mein Dad verzog das Gesicht. »Suppe und Pommes?«, echote er und seufzte dann wieder. »Wenn du willst. Frühstück ist fertig, beeil dich.«
    »Mach ich«, versprach ich und überlegte schon, dass ich einfach im letzten Moment nach unten rennen würde. Dann könnte ich mir schnell eine Scheibe Toast schnappen, die ich draußen an Sandy verfüttern würde. Lächelnd winkte ich meinem Dad zu, der im Flur stand, und schloss meine Zimmertür. Und dann versetzte ich mir im Geiste einen ordentlichen Tritt, als ich seine Schritte auf der Treppe hörte. Ich hatte ihm zugewinkt*. Wie bescheuert war das denn?
    Immerhin hatte ich nicht gelogen, was das Duschen betraf. Also ging ich, noch immer mit einem schlechten Gefühl im Bauch, ins Badezimmer, drehte das Wasser auf und schlüpfte aus meinem Pyjama. Als es plötzlich leise an der Badezimmertür klopfte, schnappte ich mir hastig ein Handtuch. »Bin sofort fertig, Dad!«, rief ich durch die Tür.
    Aber es war nicht mein Dad, der antwortete: »Ahm, Madison?«
    Ich erstarrte. Beunruhigt öffnete ich die Tür einen Spalt.
    »Du?«, rief ich und riss die Tür weit auf, als ich Paul mitten in meinem Zimmer stehen sah. Das Fenster stand sperrangelweit offen und das Fliegengitter lehnte an der Wand. »Was machst du denn hier?«, zischte ich, während ich aus dem Badezimmer stürmte. Dann fiel mir ein, dass ich nur ein Handtuch trug, und ich verlangsamte meinen Schritt etwas. »Du kannst hier doch nicht einfach so reinspazieren! Mein Dad ist unten. Wenn der dich hier oben sieht, kriegt er Zustände!« Paul wurde knallrot und friemelte an seinem Hemd herum, das in einer schwarzen Hose steckte. Seine Klamotten waren heute zwar ziemlich spießig, aber wenigstens lief er nicht mehr rum wie ein Typ aus einem Science-Fiction-Streifen. »Tut mir leid«, sagte er, ohne mich anzusehen. Mein Teppich schien ihn ganz schön zu faszinieren. »Ich wollte dich was fragen, aber Ron lässt mich fast nie aus den Augen.«
    »Was denn?«, fragte ich knapp. Ich fühlte mich ziemlich nackt unter meinem flauschigen Handtuch.
    Paul sah erst mich an, dann an die Decke. »Du glaubst also an den freien Willen?«
    Ich spürte, wie mein Ärger verrauchte. »Ja«, sagte ich schon etwas sanfter. Er hatte mir schließlich geholfen. Da schuldete ich ihm wohl wenigstens ein paar Antworten. »Aber du bist doch die schwarze Zeitwächterin«, erwiderte Paul verständnislos.
    »Tja, sieht ganz so aus«, sagte ich trocken und fügte dann hinzu: »Es ergibt nicht gerade viel Sinn, aber so ist es nun mal. Und sobald ich meinen Körper wiedergefunden habe, bin ich sowieso nichts wie weg. Es sei denn … ich kann vielleicht was verändern.«
    Pauls glänzende Schuhe scharrten über meinen Teppich. »Das heißt, du willst gar keine Zeitwächterin sein?«
    Ich dachte an das schreckliche Gefühl der Hilflosigkeit während der Zeitsprünge und an meine Jubelstimmung, als Shoe gegangen war und sein ganzes Leben noch vor sich hatte. »Ich hab keine Ahnung.«
    »Vielleicht hast du eigentlich meinen Job«, sagte Paul zu meiner Überraschung.
    Ich lehnte mich gegen den Türrahmen, nur um mich gleich darauf wieder gerade aufzurichten. Egal wie sehr ich mich bemühte, nur mit einem Handtuch

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