Der Tod wartet
endlich geheiratet haben? Und Lennox und Nadine haben zwei entzückende Kinder – zwei süße Bengel, wie Raymond immer sagt. Und Jinny – ich glaube, Jinny ist ein Genie.»
Sie betrachtete über den Tisch hinweg das wunderschöne Gesicht, umrahmt von dem rotgoldenen Haar, und zuckte plötzlich zusammen.
Einen Moment lang war ihr Gesicht sehr ernst. Dann hob sie langsam das Glas an die Lippen.
«Sie trinken auf jemanden, Madame?», erkundigte sich Poirot.
Langsam sagte Sarah: «Ich musste auf einmal – an sie denken. Als ich eben Jinny ansah, fiel mir zum ersten Mal – die Ähnlichkeit auf. Sie gleichen sich tatsächlich – nur dass bei Jinny alles hell ist, während bei ihr nur Dunkelheit war…»
Auf der anderen Seite sagte Ginevra unvermittelt:
«Arme Mutter… Sie war wirklich sonderbar… Jetzt, wo wir alle so glücklich sind – tut sie mir irgendwie Leid. Sie hat nicht bekommen, was sie sich vom Leben erwartet hatte. Das muss schlimm für sie gewesen sein.»
Fast übergangslos begann sie leise mit bebender Stimme einige Zeilen aus «Cymbeline» zu sprechen, während die anderen wie verzaubert der Musik ihrer Worte lauschten:
Fürchte nicht mehr Sonnenglut
Noch des Winters grimmen Hohn!
Jetzt dein irdisch Treiben ruht,
Heim gehst, nahmst den Tageslohn…
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