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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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waren, um eine Durchschnittsfrau zu verführen. Nicht, daß er zu ungeschickt gewesen wäre, eine Frau ins Bett zu bekommen; im Gegenteil, er konnte genügend Erfolge auf diesem Gebiet vorweisen. Aber er mußte sich dazu immer erst einen Ruck geben. Er liebte die geradlinigen, offenen Frauen, doch gerade die waren selten.
    Pitt schob die Steuersäule nach vorn, und die PBY senkte die Nase und setzte zu einem langgezogenen Gleitflug auf das Flammenmeer von Brady Field an. Auf dem schwarzen Höhenmesser glitt der Zeiger langsam zurück. Die fünfundzwanzig Jahre alte Maschine begann zu vibrieren, als er sie noch steiler nach unten zwang. Sie war nicht für so hohe Geschwindigkeiten angelegt. Man hatte sie für Aufklärungs- und Langstreckenflüge konstruiert. Sie war äußerst zuverlässig, doch damit waren ihre Qualitäten auch schon erschöpft.
    Pitt hatte seinerzeit den Kauf des Flugbootes beantragt, als er von der Air Force zur National Underwater and Marine Agency übergewechselt war. Das war damals auf Bitten von dem Direktor der NUMA, Admiral James Sandecker, geschehen. Pitt hatte seinen Dienstgrad als Major behalten; offiziell rangierte er jedoch als Leiter des Sonderdezernats. Eine geregelte Bürozeit gab es nicht für ihn; er hatte nur die anfallenden Schreibarbeiten zu erledigen. Seine Hauptaufgabe bestand darin, immer dann einzugreifen, wenn irgendein Projekt an Schwierigkeiten nicht wissenschaftlicher Natur zu scheitern drohte. Und gerade für solche Aufgaben eignete sich die PBY
Catalina
ideal. Sie war wie geschaffen für den Transport von Passagieren und Frachtgut, und man konnte mit ihr wassern. Das war das wichtigste; denn die meisten Unternehmungen der NUMA fanden auf offenem Meer statt.
    Plötzlich sah Pitt einen Farbfleck vor der schwarzen Rauchwolke aufleuc hten. Ein knallgelbes Flugzeug tauchte aus dem Rauch auf, zog eine enge Schleife, was auf eine gute Manövrierfähigkeit deutete, und verschwand wieder. Pitt nahm die Geschwindigkeit zurück.
    Das gelbe Flugzeug schoß auf der anderen Seite wieder aus der Rauchwolke heraus und nahm Brady Field erneut unter Beschuß.
    »Das gibt’s doch nicht«, rief Pitt unwillkürlich aus. »Eine
Albatros!
« Die
Catalina
stieß, die Sonne im Rücken, auf die
Albatros
hinab. Der Pilot, ganz in sein grausames Geschäft vertieft, bemerkte sie nicht. Ein bitteres Lächeln überflog Pitts Züge.
    Schade, daß im Bug der PBY keine Maschinengewehre installiert waren, mit denen er das Feuer auf den Doppeldecker hätte eröffnen können. Er ließ das Flugboot über den linken Flügel abkippen, um in die für Giordino günstigste Schußposition zu kommen. Noch immer hatte ihr Gegner sie nicht entdeckt. Plötzlich bellte Giordinos Karabiner wiederholt auf.
    Sie flogen direkt über dem Doppeldecker, als der Lederhelm endlich herumwirbelte. Pitt konnte deutlich erkennen, wie der Pilot in sprachlosem Entsetzen den Mund aufriß, als er das große Flugboot auf sich zustürzen sah – der Jäger war plötzlich der Gejagte. Doch er erholte sich rasch von seinem Schreck, und die
Albatros
wich in einem engen Bogen nach unten aus.
    Giordinos Salve hatte sie aber jedenfalls erwischt.
    Der zweite Akt des erbitterten Kampfes begann. Die beiden ungleichen Gegner gingen erneut in Gefechtsstellung. Die PBY war zwar schneller, der
Albatros
an Manövrierfähigkeit jedoch weit unterlegen. Zudem besaß sie keine Maschinengewehre.
Die Albatros
ist nicht so bekannt wie ihr berühmtes Gegenstück, die
Fokker.
Doch sie war ein ausgezeichnetes Kampfflugzeug und bildete in den Jahren 1916-1918 das Rückgrat der deutschen Luftwaffe.
    Der Pilot der
Albatros
hatte seine Maschine kurz über dem Boden abgefangen. Er wendete und nahm direkt Kurs auf das Cockpit der PBY. Pitt reagierte rasch und riß den Steuerknüppel bis zum Anschlag zurück. Er schickte ein Stoßgebet zum Himmel, daß die Schweißnähte zwischen den Tragflächen und dem Rumpf hielten, als das schwerfällige Flugboot ächzend zu einem Looping ansetzte. Er ließ alle Vorsicht, alle Flugregeln außer acht und konzentrierte sich ganz auf den tödlichen Zweikampf. Er meinte, das Metall reißen zu hören, als die PBY kreis förmig in den Himmel stieß. Auf dieses ungewöhnliche Ausweichmanöver war sein Gegner nicht gefaßt gewesen. Seine Maschinengewehrgarbe traf weit unter der PBY ins Leere.
    Die
Albatros
zog nun in einem steilen Linksbogen ebenfalls nach oben und startete abermals einen Frontalangriff auf das Flugboot. Pitt sah, wie

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