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Der Todesflieger

Der Todesflieger

Titel: Der Todesflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Klotür.«
    Pitt sah ihn entgeistert an, dann lachte er lauthals los.
    Giordino ließ sich von seiner Heiterkeit anstecken, und das Cockpit hallte von schallendem Gelächter wider. Es dauerte eine Weile, bis sie sich zu beruhigen vermochten und ihnen der Ernst der Situation bewußt wurde.
    Zwar besaß Pitt noch einen klaren Kopf, doch allmählich verließen ihn seine Kräfte. Die Anstrengungen des stundenlangen Fluges und des nervenaufreibenden Luftkampfes schlugen in eine bleierne Müdigkeit um. Er stellte sich vor, wie wohltuend es wäre, unter einer kalten Dusche zu stehen, sich den Schweiß vom Körper zu spülen und danach frische Kleidung anzuziehen. Plötzlich erschien ihm das als die wichtigste Sache der Welt. Ihr eigentliches Ziel war die
First Attempt,
doch eine dunkle Ahnung ließ Pitt seine Absicht ändern.
    »Statt gleich zur
First Attempt
zu fliegen und dort zu wassern, sollten wir lieber auf Brady Field zwischenlanden. Ich fürchte, wir haben ein paar böse Löcher im Rumpf.«
    »Eine gute Idee«, pflichtete ihm Giordino bei. »Ich habe keine Lust zu schwimmen.«
    Das große Flugboot setzte zur Landung an und ging hinter den Flugzeugtrümmern, die verstreut auf der Rollbahn herumlagen, nieder. Man hörte die Reifen aufjaulen, als das Fahrwerk hart auf dem glühend heißen Asphalt aufsetzte.
    Pitt stellte die
Catalina
auf dem Vorfeld ab, so weit wie möglich von den lodernden Wracks entfernt. Er schaltete die Zündung aus, und die Umdrehungen der beiden Propeller wurden langsamer, bis sie silbern funkelnd in der Sonne stillstanden. Es herrschte völlige Stille. Er und Giordino saßen eine Zeitlang bewegungslos da, um die wohltuende Ruhe zu genießen.
    Pitt ließ den Riegel seines Seitenfensters aufschnappen und sah gleichgültig zu, wie die Flughafenfeuerwehr gegen das Flammeninferno ankämpfte. Überall lagen Schläuche herum, und alle Männer rannten laut rufend durcheinander und vergrößerten so die allgemeine Verwirrung nur noch. Die F-105 waren bereits fast gelöscht, nur eine der beiden C-133 Cargomaster brannte noch lichterloh. »Schau mal da hinüber«, sagte Giordino und deutete über das Vorfeld.
    Pitt beugte sich über die Instrumententafel und starrte durch Giordinos Seitenfenster auf den blauen Kleinbus, der über die Rollbahn auf die PBY zugerast kam. Er war mit einigen Offizieren besetzt. Dem Bus folgten, wie eine rasende Hundemeute, dreißig oder vierzig jubelnde Rekruten.
    »Na, das ist aber mal ein Empfang.« Pitt lächelte belustigt.
    Giordino wischte sich mit einem Taschentuch über seine Kopfwunde. Als es sich mit Blut vollgesogen hatte, knüllte er es zusammen und warf es aus dem Fenster. Sein Blick glitt zur nahen Küste hinüber, und er starrte eine Zeitlang gedankenverloren aufs Meer. Schließlich wandte er sich zu Pitt um. »Ich nehme an, du weißt, daß wir verdammt viel Glück gehabt haben.«
    »Ja, ich weiß«, erwiderte Pitt gleichmütig. »Ich war ein paarmal davon überzeugt, daß uns das Phantom gleich erwischen würde.«
    »Ich möchte für mein Leben gern wissen, wer das eigentlich war und wozu die ganze Wahnsinnsaktion gut sein sollte.«
    Man konnte sehen, wie es in Pitt arbeitete. »Vielleicht hilft es uns weiter, daß die
Albatros
gelb angestrichen war.«
    Giordino sah seinen Freund fragend an. »Wieso? Hat denn die Farbe der alten Kiste etwas zu bedeuten?«
    »Wenn du so brav die Geschichte der Luftfahrt studiert hättest wie ich«, frotzelte Pitt seinen Kameraden, »wüßtest du, daß die deutschen Piloten im Ersten Weltkrieg ihre Maschinen selbst angestrichen haben. Dabei verfielen sie manchmal auf die seltsamsten Muster.«
    »Heb dir deine Geschichtsstunden für später auf«, brummte Giordino. »Ich will jetzt nichts weiter, als endlich aus diesem Käfig klettern, um den Drink zu kassieren, den du mir schuldest.« Er erhob sich von seinem Sitz und ging auf die Ausstiegsluke zu.
    Der Kleinbus hielt mit kreischenden Bremsen neben der PBY.
    Alle vier Türen wurden aufgerissen, die Insassen stürzten johlend heraus und pochten wie verrückt gegen die Ausstiegsluke. Bald waren auch die Rekruten da, umringten das Flugzeug, ließen Pitt und Giordino hochleben und winkten ihnen im Cockpit zu.
    Pitt blieb sitzen und winkte durch das Fenster zurück. Er war erschöpft und schlapp, doch in seinem Kopf arbeitete es immer noch.
    Ein Name ging ihm nicht aus dem Sinn.
»Der mazedonische Falke«,
murmelte er vor sich hin.
    Giordino, der schon in der Tür stand, drehte sich

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