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Der Todeskanal

Der Todeskanal

Titel: Der Todeskanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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deinen Augen aus? Kannst du dir eine Union der Welten vorstellen, eine galaktische Föderation? Willst du, daß Satannia unsere Angelegenheiten regelt? Soll uns ein Weganer sagen, was wir tun sollen? Soll die Erde selbst über ihr Schicksal bestimmen oder der Gnade einer Union von blindlings zusammengewürfelten Mächten ausgeliefert sein?«
    »Wir wären ihrer Gnade nicht weniger ausgeliefert als sie der unseren.«
    Abgesehen davon, daß wir die reichste Macht sind. Wir würden um des Notstandsgebiets im Sirius-Sektor willen geplündert werden.«
    »Und das zurückzahlen, was die Erde während der Kriege geplündert hat, die dann nicht mehr stattfinden.«
    »Weißt du auf alle Fragen eine Antwort, Dick?«
    »In zwanzig Jahren haben wir alle Fragen gefragt, Jeff.«
    »Dann beantworte mir folgende Frage: Wie willst du der unwilligen Menschheit diese Union aufzwingen?«
    »Deshalb wollte ich die Diaboli töten.« Zum erstenmal zeigte Altmayer eine innere Bewegung. »Es hätte einen Krieg mit den Diaboli heraufbeschworen, und zum erstenmal hätte sich die ganze Menschheit gegen einen gemeinsamen Feind vereint. Unsere politischen und ideologischen Differenzen hätten sich angesichts dieser Gefahr in nichts aufgelöst.«
    »Glaubst du das wirklich? Die Diaboli sind uns niemals zu nahe getreten. Sie können auf unseren Welten nicht leben. Sie müssen auf ihren eigenen Planeten mit der Sulfidatmosphäre und den Ozeanen bleiben, die aus Natriumsulfat-Lösungen bestehen.«
    »Die Menschheit weiß es besser, Jeff. Sie breiten sich von Welt zu Welt aus wie eine Atomexplosion. Sie blockieren die Raumfahrt in Regionen, wo es noch unbesetzte Sauerstoffweiten gibt, die wir gebrauchen könnten. Sie planen für die Zukunft. Sie schaffen Raum für ungezählte künftige Diaboli-Generationen, während wir uns in eine Ecke der Galaxis zurückziehen und uns zu Tode kämpfen müssen. In tausend Jahren werden wir ihre Sklaven sein. In zehntausend Jahren werden wir ausgelöscht sein. Oh, ja, sie sind ein gemeinsamer Feind, und die Menschheit wird es wissen. Vielleicht kommst du eher darauf, als du denkst.«
    »Deine Partei redet viel von den alten Griechen des präatomaren Zeitalters. Sie erzählen, daß die Griechen wunderbare Leute waren, die die höchste Kultur ihrer Zeit besaßen, vielleicht aller Zeiten. Sie wiesen der Menschheit den Weg, den sie nie gänzlich verlassen hat. Sie hatten nur einen Fehler. Sie konnten sich nicht einigen. Ihr Land wurde erobert, und die alten Griechen gingen unter. Und jetzt treten wir in ihre Fußstapfen, nicht wahr?«
    »Du hast deine Lektion gut gelernt, Jeff.«
    »Du auch, Dick?«
    »Was meinst du?«
    »Hatten die Griechen keinen gemeinsamen Feind, gegen den sie sich verbünden konnten?«
    Altmayer schwieg.
    »Die Griechen kämpften gegen Persien«, sagte Stock, »ihren großen gemeinsamen Feind. Ist es nicht Tatsache, daß ein guter Teil der griechischen Staaten auf der persischen Seite kämpfte?«
    »Ja. Weil sie dachten, daß der persische Sieg unvermeidlich war.«
    »Die Menschen haben sich nicht geändert, Dick. Warum, glaubst du, sind die Diaboli hier? Worüber verhandeln wir mit ihnen?«
    »Ich bin kein Regierungsmitglied.«
    »Nein«, sagte Stock wütend. »Aber ich. Wega hat sich mit den Diaboli verbündet.«
    »Das glaube ich nicht. Das kann nicht sein.«
    »Es ist so. Die Diaboli haben zugestimmt, sie mit fünfhundert Kriegsschiffen zu unterstützen, wann immer sie mit der Erde in Kriegszustand geraten. Als Gegenleistung gibt Wega alle Ansprüche auf die Nigellia-Sterne auf. Wenn dir der Meuchelmord an den Diaboli also wirklich gelungen wäre, hätte es einen Krieg gegeben. Aber die halbe Menschheit hätte auf der Seite der Diaboli gekämpft, auf der Seite unseres sogenannten gemeinsamen Feindes. Und das wollen wir verhindern.«
    Altmayer sagte langsam: »Ich bin bereit für die Gerichtsverhandlung. Oder soll ich ohne Prozeß exekutiert werden?«
    »Du bist und bleibst ein Narr, Dick. Wenn wir dich erschießen, machen wir einen Märtyrer aus dir. Wenn wir dich am Leben lassen und nur deine Mittäter exekutieren, wird man dich verdächtigen, daß du deine Gefährten verraten hast. Als mutmaßlicher Verräter wirst du in Zukunft nicht mehr gefährlich sein.«
    Und so wanderte Richard Sayama Altmayer am 5. September 2788 nach einem außerordentlich kurzen Prozeß hinter verschlossenen Türen für fünf Jahre ins Gefängnis. Im Jahr seiner Entlassung wurde Geoffrey Stock zum Präsidenten der Erde

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