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Der Torwächter Bd. 2 - Die verlorene Stadt

Der Torwächter Bd. 2 - Die verlorene Stadt

Titel: Der Torwächter Bd. 2 - Die verlorene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Stromiedel
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schief und fauchte leise, ihre leuchtenden Augen auf Simon gerichtet. Sie wirkte nachdenklich. »Wir sollten wissen, was sie besprechen.« Sie sah zu Ira. »Danke, dass ihr uns gewarnt habt.« Ohne eine Antwort abzuwarten, huschte sie davon. Sekunden später war ihr Körper mit der Dunkelheit verschmolzen.
    »Und jetzt?« Simon schaute die anderen fragend an.
    Luc blickte unruhig zum Mond, der ein Stück weitergezogen war. »Ich muss nach Hause. Ich kriege riesigen Ärger, wenn meine Eltern mitbekommen, dass ich mich nachts heimlich weggeschlichen habe.«
    Filippo zuckte mit den Schultern. »Meine Tante bemerkt nie was. Und mein Vater …« Er verstummte.
    Einen Moment lang sagte keiner etwas.
    Simon beobachtete unauffällig Ira, er konnte nicht anders, so fasziniert war er von der Ähnlichkeit zwischen ihr und der Ira in seiner Welt: Ihr Blick, ihr Lachen, der Klang ihrer Stimme, alles war ihm vertraut. Er wusste sogar, wie sie sich durch die Haare fuhr und die Augen niederschlug, wenn sie verlegen war.
    Tomas bemerkte seinen Blick und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Er drehte sich zu den anderen um. »Ich glaube, es ist besser, wenn er hier verschwindet.«
    »Warum das denn?«, fragte Filippo.
    »Warum sollten wir ihm trauen? Glaubst du, die Erwachsenen treffen sich ohne Grund?« Tomas sah Simon misstrauisch an. »Jetzt sag schon: Woher kommst du wirklich?«
    »Aber das hab ich euch doch erzählt.« Simon ärgerte sich, dass Tomas an seinen Worten zweifelte. »Ich bin durch ein Weltentor hierher geflohen.«
    Tomas schnaubte spöttisch durch seine Nasenlöcher.
    Filippo grinste breit. »Jetzt mal ehrlich: Das ist doch ein Scherz, oder? Das mit diesem Weltentor hast du dir doch ausgedacht.«
    »Nein! Das ist die Wahrheit!«
    Filippo riss die Augen auf. »Du meinst wirklich, es gibt sieben Welten, die alle so ähnlich sind wie unsere? Das heißt ja, dass es mich sieben Mal gibt! Wow!« Er lachte ungläubig, der Gedanke war für ihn unvorstellbar. »Erzähl mir von mir. Wie bin ich so?«
    »In meiner Welt schlägt dich dein Vater. Tut er das hier auch?« Simon hatte spontan gesagt, was ihm als Erstes in den Kopf gekommen war.
    Filippo starrte ihn mit offenem Mund an, sein Lachen war wie weggewischt. »Woher weißt du das?«
    Simon erzählte, wie der Filippo in seiner Welt in dem Versteck unter dem Dach des Abbruchhauses lebte, um seinem Vater nicht begegnen zu müssen.
    Filippo hörte ihm mit großen Augen zu. Dann seufzte er. »Das würde ich mich niemals trauen …« Er verstummte.
    Tomas betrachtete Simon herausfordernd. »Und dich, gibt es dich auch sieben Mal? Ist doch komisch. Dann müssten wir dich doch eigentlich kennen, weil dein Doppelgänger hier im Dorf lebt.«
    Simon wusste nicht, was er antworten sollte. Die gleiche Frage hatte er sich auch schon gestellt. Doch niemand hier schien ihn zu kennen, und er hatte in dieser Welt auch keine Spur von seiner Familie gefunden.
    Luc zog nervös an Tomas’ Ärmel. »Ich muss los! Komm, lass uns gehen.«
    Tomas zögerte. Er sah zu Ira, die keine Anstalten machte, mit ihnen zu kommen. »Geht vor«, sagte sie, »ich komme nach. Meiner Oma ist es egal, was ich tue.«
    »Jetzt mach schon, Tomas«, bettelte Luc. »Komm!« Und er zog ihn mit sich. Tomas folgte ihm widerstrebend. Filippo schloss sich den beiden an, nicht ohne Simon vorher das Versprechen abzunehmen, ihnen am nächsten Tag mehr von seiner Welt zu erzählen. Bald waren die drei in der Dunkelheit verschwunden, Simon und Ira waren allein.
    Sie setzten sich an das Lagerfeuer. Das Holz knackte leise, ein paar Funken stoben auf. Keiner der beiden sagte etwas. Schließlich brach Ira ihr Schweigen. »Ganz schön verrückt, deine Geschichte …«
    Simon zuckte mit den Schultern. Sie hatte ja recht, er konnte es selbst kaum fassen.
    Er traute sich nicht, sie zu fragen, ob sie ihm glaubte.
    »Und jetzt? Was hast du vor?« Sie betrachtete ihn forschend.
    »Das weißt du doch. Ich suche meinen Großvater. Er muss hier irgendwo sein.« Simon, der ihre Zweifel spürte, erinnerte sich an das Skizzenbuch, das er aus dem Atelier unter dem Dach mitgenommen hatte. Er holte es aus seinem Rucksack und gab es ihr. »Das gehört ihm. Er hat es für mich zurückgelassen, bevor er verschwunden ist. Ich glaube, dass das Bilder von den verschiedenen Welten sind.«
    Ira schlug das Buch auf. Eine der ersten Skizzen war ein Selbstporträt seines Großvaters, er durchschritt gerade ein Weltentor. Nachdenklich betrachtete Simon

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