Der Totenleser

todbringenden Waffe.
    Darüber hinaus habe ich auch fiktionale Elemente eingebaut, die mir erlaubten, im Rahmen einer Atmosphäre der Wahrscheinlichkeit die Gesellschaft, den Grundkonflikt und die Entwicklung der damaligen Epoche wiedererstehen zu lassen. Zu diesem Zweck entwarf ich eine komplizierteHandlung, in deren Verlauf ich darüber spekulierte, wie die Formel des Schießpulvers, die von den Chinesen wie ein erstrangiges Staatsgeheimnis gehütet wurde, in die Hände ihrer Feinde, der Mongolen, geraten konnte, um schließlich bis nach Europa zu gelangen.
    Was die seltene Krankheit betrifft, an der Song Ci leidet, wissenschaftlich CIPA (Congenital Insensivity to Pain with Anhidrosis) genannt, die die normale Bildung der für die Übertragung von Schmerz- und Temperatursignalen ans Gehirn verantwortlichen Nervenzellen verhindert, so fällt sie in den Bereich der erzählerischen Freiheit. Ich habe sie hinzugefügt, um die Dramatik der Hauptfigur zu erhöhen. Doch diese Krankheit ist nicht bloß eine wunderbare Gabe, die Song Ci hilft, an Folter grenzende Schmerzen zu überstehen, sie zeigt auch ihre dunkle, negative Seite, die den Helden verändert, abhärtet, beschädigt und ihm das Gefühl gibt, ein fluchbeladenes Monstrum zu sein.

DANKSAGUNG
    »Das Wichtigste zum Schluss.«
    Wenn du endlich nach Jahren der intensiven Arbeit endlich das abgeschlossene Manuskript in Händen hältst, atmest du einen Moment durch, bevor dich eine schmerzliche Ungewissheit befällt. Du bist zufrieden, weil du das Beste gegeben hast, doch im Innern sagst du dir, dass es vielleicht nicht genug gewesen ist. Gern hättest du noch mehr recherchiert, mehr überarbeitet, deinen Text noch lebendiger und überraschender gemacht. Doch in diesem Moment denkst du auch an alle, die dir auf deinem Weg geholfen haben. An deine Eltern, deine Geschwister, an deine Tochter.
    Du denkst an alte und neue Freunde. An die, die dich schon immer begleitet haben, und an die, die du kennenlernen durftest. Freunde wie Santiago Morata, Fernando Marías, Antonio Penadés, Alejandro Noguera, Lucía Bartolomé, Manuel Valente, Anika Lillo oder Carlos Aimeur. Freunde, denen du für ihre Hilfe, ihre Nähe und ihre Zuneigung danken möchtest. Du denkst an die heimischen und ausländischen Verlage, die Vertrauen hatten und auf dich setzten. Du denkstan Ramón Conesa, deinen Agenten bei Carmen Balcells, der stets bereit war, dir mit klugem Rat zur Seite zu stehen.
    Mein besonderer Dank geht an Zhuang Lixiao, Kulturbeauftragte der chinesischen Botschaft in Spanien, für ihre uneigennützigen Bemühungen, mich mit den Direktoren des Chinesischen Nationalmuseums in Peking, des Museums für Alte Architektur in Peking, des Hu Qing Yu Tang Museums für Chinesische Medizin in Hangzhou, des Provinzmuseums von Zhejiang, des Museums für Geschichte in Hangzhou und des Mausoleums des Generals Yue Fei in Kontakt zu bringen. Nicht vergessen darf ich Dr. Phil A. R. Hill, Buchhändler in White City, London, der mich zu verschiedenen Texten und zu bibliographischen Fragen beriet, genauso wie ich dem schon erwähnten Forensiker Dr. Devaraj Mandal und dem namhaften Sinologen Jacques Gernet danken muss, ohne deren Wissen es mir unmöglich gewesen wäre, diesen Roman mit der notwendigen Glaubwürdigkeit auszustatten.
    Ich danke meiner Frau Maite, sie ist mein Licht in den guten und in den schlechten Momenten. Sie ist das größte Geschenk meines Lebens.
    Die letzten Worte schließlich möchte ich jemandem widmen, den wir alle, die ihn kannten, vermissen. Ein Mensch, der wenig sprach, aber von dem ich viel lernte. Mit seinen Taten, mit seiner Bescheidenheit und Ehrlichkeit lehrte er mich Dinge, die man nicht in den Büchern findet.
    Für ihn und in seinem Angedenken.
    Danke, Eugenio.

BIBLIOGRAPHIE
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    DAVIS, E.L., Society and the Supernatural in Song China , University of Hawai’i Press, Honolulu, 2001.
    EBREY, P.B.u. GREGORY, P.N., Religion