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Der Totenschmuck

Titel: Der Totenschmuck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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tun sollte. Ich wollte dazwischen gehen, damit sie aufhörten, aber dann habe ich ihren Schrei gehört, und als ich in den Flur geschaut habe, habe ich sie gefunden. Drew war verschwunden.«
    Alle schwiegen. Dann wandte Drew sich an seine Eltern und sagte: »Wusstet ihr …? Wir haben nie etwas gesagt.«
    »Ich habe es gewusst«, sagte Kitty unter Tränen. »Ich wusste, dass der einzige Grund, weshalb du lügen würdest, Brad sein konnte. Ihr Geschwister habt ihn immer beschützt. Als er sechs war, hat er die Waterford-Vase meiner Mutter zerbrochen, und Jack hat gelogen und gesagt, dass er es gewesen war. Weil du immer irgendwelchen Ärger hattest, Jack. Du konntest damit fertig werden. Aber irgendwie hast du gewusst, dass Brad das nicht konnte. Daran habe ich gedacht, als du nichts sagen wolltest. Ich habe es sofort gewusst. Deshalb haben wir dich auch nie gefragt. Du musst es merkwürdig gefunden haben, dass wir dich nie gefragt haben.«
    Andrew griff nach Kittys Hand. »Ich war dort an jenem Abend. Als der Unfall passiert ist. In der Bar. Ihr Kinder habt der Polizei gegenüber nichts gesagt, und auch sonst haben alle
geschwiegen. Aber du kannst dir nicht vorstellen, wie schuldig ich mich gefühlt habe. Ich … ich habe keinen einzigen Drink mehr angerührt seitdem, und ich habe eure Mutter verlassen.«
    »Er war so zerfressen von Schuld. Er konnte mir nicht einmal mehr in die Augen sehen. Ich habe ihn an Petey erinnert«, sagte Kitty und wischte sich die Tränen von ihren Wangen. Andrew legte den Arm um sie und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Sweeney fiel auf, wie gut die beiden zusammen in dieses Haus passten, Andrews Korrektheit gemildert durch Kittys gelegentliche Schlampigkeit.

Siebenundvierzig
    Marino und ein Newporter Kollege nahmen Drew mit aufs Präsidium, um seine Aussage über den Unfall mit Fahrerflucht aufzunehmen, und Quinn kündigte an, dass sie am morgigen Tag von allen anderen die Aussagen brauchten.
    »Fürs Erste versuchen Sie, sich etwas auszuruhen. Das Krankenhaus wird Sie bald benachrichtigen.«
    Jack begleitete Sweeney zu Quinns Auto, und Quinn zählte rasch, nachdem er verwundert den Blick registriert hatte, mit dem Jack sie ansah, zwei und zwei zusammen und sagte: »Ich muss nur noch … ich muss noch ein Telefonat erledigen. Ich warte im Auto.«
    »Wo schläfst du heute Nacht?« Jack ergriff ihre Hand, und sie ließ ihn gewähren.
    »Ich weiß auch nicht. Vielleicht bei Anna.«
    »Mein Vater kommt her und bleibt ein paar Wochen«, sagte er. »Ist das nichts? Sie wollen versuchen, die alten Scherben wieder zusammenzukleben.«
    »Das ist großartig«, entgegnete Sweeney. »Ich freue mich für dich.«
    »Ja.« Er lächelte und für einen Moment, bevor er wieder ernst wurde, sah er wie ein kleiner Junge aus, und sie bemerkte, wie erschöpft und wie traurig er war.
    »Wenn das alles vorbei ist, kann ich dich dann anrufen?«
    Sweeney sog die feuchte Frühlingsluft ein und betrachtete ihn stumm.

    »Ich weiß es nicht, Jack.«
    Er zog sie an sich, und sie sah, dass seine Augen rot waren vom Trinken und von Schlaflosigkeit. Sie konnte die strenge Schalheit seines Atems riechen. »Schau. Das war nicht gerade der optimale Weg, eine Beziehung anzufangen, aber ich spüre, dass da noch etwas sein kann. Wenn ich nicht herauszufinden versuche, was das ist, bereue ich es vielleicht hinterher.«
    Sweeney ließ ihren Blick in die Dunkelheit schweifen. Sie konnte die Meerluft riechen.
    »Jack, warum glaubst du, dass du dich für mich interessierst?«
    »Weil du schön bist und klug, und weil ich mich von dir angezogen fühle, woraus sich übrigens nicht notwendigerweise schön und klug schlussfolgern lässt. Aber in diesem Fall ist es so.«
    »Ich will keine Komplimente einheimsen. Ich möchte es ehrlich wissen.«
    »Ich habe keine Ahnung.« Er sah sie unsicher an. »Muss ich das denn erklären können?«
    »Ich denke, du interessierst dich für mich, weil ich trinke«, sagte sie und zog ihre Hand aus seiner.
    Er versuchte ein charmantes Lächeln. »Na ja, was ist denn daran verkehrt?«
    Sie musterte ihn im Dunkeln, aber er war nur noch ein Schatten. »Ich muss los.«
    »Aber -« Sie kehrte ihm den Rücken zu, stieg ins Auto und nickte Quinn zu. Sie waren verschwunden, bevor er sie aufhalten konnte, und Sweeney stellte sich vor, wie er in der Auffahrt stand und der Garten hinter ihm immer kleiner wurde.
     
    »Möchten Sie, dass ich Sie zu Ihrer Tante fahre, damit Sie Ihr Auto holen können?«, fragte

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