Der träumende Diamant 1 - Feuermagie
was ist mit meinem Kleid?«
Christoff blickte erstaunt hoch.
»Es wird Monate dauern, die passenden Accessoires zu finden. Das richtige Muster. Einen passenden Besatz. Ein solches Kleid wird nicht einfach zusammengenäht wie das Sackleinen eines Fischhändlers.«
»Aha. Ich glaube, jetzt verstehe ich.« Er rückte ein paar Zentimeter näher. »Bei der Garderobe einer Dame darf nichts überstürzt werden. Wenn du denkst, dass es so lange dauern wird … dann könnte ich ja vielleicht einfach bei dir bleiben. Um eine ordentliche Anprobe zu gewährleisten. Ich bin, wenn ich so sagen darf, in gewisser Weise ein Experte für deine Figur.«
»Bist du das?«, hauchte sie, ließ sich zurück auf die Kissen sinken und streckte ihre Arme aus.
Er lächelte auf sie hinab, und dieses Mal war sein Lächeln echter als das vorherige. Seine Hand fand das Zugband ihres Hemdes, und er wand es um seinen Finger. »Jawohl. Ein sehr … verliebter … Experte.« Mit einem Ruck öffnete er die Schleife.
»Und was ist, wenn ich dir sagen würde …« Rue musste ihren Satz unterbrechen, denn er hatte sich mit seinen Lippen über ihre Brust gebeugt und fuhr mit der Zunge dort über ihre Haut, wo sich das Hemd geöffnet hatte. »… wenn ich dir sagen würde«, fuhr sie entschlossen fort, »dass ich gerne noch ein paar mehr solche Kleider hätte, jedes Jahr?«
»Ich schätze mal, jemand muss Far Perch in Schuss halten.« Seine Augen lachten, ein strahlendes, klares Grün, auch wenn sein Ton sanft blieb. »Es wäre ein Verbrechen, wenn man es die ganze Zeit unbewohnt verkommen ließe.«
»Da bin ich der gleichen Meinung. Und jemand sollte auch deswegen - gelegentlich - vorbeischauen, um es vor den üblichen Gefahren der Großstadt zu schützen. Spitzbuben. Schmuckdiebstahl. Skrupellose Diebe.«
»Meine kleine Maus.« Christoff streckte sich, um ihre Lippen zu küssen. Er gab seine Zurückhaltung auf, sein Körper schmiegte sich an ihren und presste sich dann mit harter, ungeduldiger Hitze an sie. »Lass sie kommen. Es gibt dort nichts, was es wert wäre, gestohlen zu werden. Alles von Wert auf dieser Welt ist hier vor mir, in deinen Augen.«
Die Dämmerung kam, eine Welle von Grün und Gold und Rötlichbraun, aber Rue schlief, ohne etwas davon zu sehen. Kit bewachte ihren Schlaf, ihr liebliches Gesicht lag ungeschützt vor ihm, und ihre Wangen waren vom Licht ein wenig gefärbt. Er fühlte ein Pochen in seinem Herzen, das ihm bisher völlig fremd gewesen war, und er dachte in Ruhe darüber nach, während er ihr das Haar aus der Stirn schob. Er brauchte eine ganze Weile, bis ihm klar wurde, dass das, was er fühlte, Glückseligkeit war, umfassend und vollkommen.
Es machte ihm ein wenig Angst. Er hatte nie zuvor so etwas verspürt. Es schien zerbrechlich und schwer fassbar, genauso zeitlich begrenzt wie der Strom der Farben, der den Himmel überzog.
Sie öffnete die Augen. Ohne zu sprechen, betrachtete sie ihn mit schlaftrunkenem Blick aus ihren dunklen Augen.
»Glaubst du, dass du mich lieben wirst?«, fragte er.
Sie lächelte ihn an, das Lächeln einer Frau, geheimnisvoll und tiefgründig.
»Wie komisch Männer doch manchmal sind. Ich habe dich mein ganzes Leben lang geliebt. Wusstest du das nicht?«
Er verbarg sein Gesicht in ihren Haaren, um seine Erleichterung
nicht zu zeigen. »Ein wahrer Gentleman verabscheut es, unbescheiden zu sein …«
Ihr Gelächter schüttelte sie beide. »Dafür ist es zu spät.«
Er legte sich entspannt auf die Seite und zog sie näher zu sich heran, ihren Rücken an seine Brust, und schlang seine Arme fest um sie, und seine Umarmung wurde immer kräftiger und kräftiger. Sie schmiegte sich ihrerseits an ihn, ihre Arme über seinen, die Füße angezogen.
»Wirst du mich heiraten, Rue? Wirst du mich wirklich heiraten, im Angesicht unseres Stammes?«
Ihre Antwort kam leise. »Ja, das werde ich.«
»Ich danke dir.«
»Gern geschehen.«
Ihr Körper war sanft gerundet. Ihr Gesäß drückte warm und verlockend gegen seine Leiste. Ihre Brüste waren eine angenehme Last zwischen seinen Armen, und ihr Haar lag eingeklemmt auf den Kissen und unter seiner Wange. Kit beugte seinen Kopf näher zu ihrem, und ihm kam ein neuer Gedanke.
»So werden wir es machen.«
»Was?«
Er knabberte mit seinen Zähnen an ihrer Schulter.
»Oh.«
»Heute Nacht«, sagte er leise. »Am Himmel.«
Rue drehte sich um, umrahmt von ihren wunderschönen, braunen Haaren, mit ihrer weißen Haut und den rosa Lippen, und
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