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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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»Ich habe nur versucht, sie davon abzuhalten, dass sie die Dinge überstürzt. Maggie ist noch nicht mal zweiundzwanzig, trotzdem ist sie schon verheiratet und hat sogar das erste Kind.«
    Robbie blieb vor der Veranda stehen und blickte seinen Vater an. »In welchem Alter haben die Frauen in der alten Zeit geheiratet?«
    »Seither haben die Menschen achthundert Jahre Zeit zum Lernen gehabt. Mit zweiundzwanzig ist man einfach noch zu jung, um sich schon bis ans Lebensende festzulegen.«
    Robbie nahm immer zwei Verandastufen auf einmal und hielt seinem Vater die Haustür auf. »Wenn ich mich recht entsinne, gibt es da eine Geschichte von einem noch jüngeren Mann, der mit einem Mädchen aus einem anderen Clan durchbrennen wollte«, meinte er und fügte sanft hinzu: »Warst du nicht vor achthundert Jahren so heftig in Maura MacKeage verliebt, dass es für dich nichts anderes mehr gab?«
    Michael blieb auf der Schwelle stehen und sah Robbie ins Gesicht. »Ich war damals jung und dumm und derart egozentrisch, dass ich sogar einen Krieg vom Zaun gebrochen habe, weil ich den MacKeages die Schuld an Mauras Tod gegeben habe statt mir selbst. Ich war so unwissend und arrogant, wie es nur junge Menschen sind.«
    »Fehlen dir die alten Zeiten manchmal, Papa? Wärst du manchmal gern dorthin zurückgekehrt, wenn auch vielleicht nur für eine kurze Zeit?«
    Michael starrte ihn einen Moment lang schweigend an. »Manchmal schon«, räumte er mit belegter Stimme ein und fuhr kopfschüttelnd fort: »Nachdem deine Mutter gestorben war und bevor ich Libby begegnet bin, habe ich dich mehr als einmal auf den Arm genommen und mich in der Absicht, uns beide von dem alten Druiden zurückschicken zu lassen, auf den Weg zum Gipfel des Berges gemacht.«
    Robbie sah ihn reglos an. »Und was hat dich letztendlich davon abgehalten?«
    »Du«, antwortete Michael und legte eine ruhige, starke Hand auf die Schulter seines Sohns. »Immer, wenn ich auf dem Weg zur Hütte des Druiden war, hast du etwas so Einfaches getan, wie einem Streifenhörnchen zuzuwinken, dann habe ich dich angestarrt und gedacht…«
    »Was?«, wollte Robbie von ihm wissen. »Was hat dich daran gehindert weiterzugehen?«
    »Deine Mama«, flüsterte Michael und blickte in Richtung des Bergs. »Mary hat meinen Kopf mit Erinnerungen an sie und an unser Zusammensein gefüllt. Da wurde mir bewusst, dass ich es nicht konnte.« Er wandte sich wieder Robbie zu. »Dass ich dir nicht einfach die Zukunft nehmen konnte, die für dich vorgesehen war.«
    »Daar hat mir erzählt, dass es ein Unfall war, dass du hierhergekommen bist.«
    »Das ist eine ebenso gute Erklärung wie jede andere, wenn man nicht an das Schicksal glaubt.«
    »Dann hast du also wirklich das Gefühl, dass es dein Schicksal war, vor fünfunddreißig Jahren hier zu landen und dich in meine Mutter zu verlieben?«
    »Ja«, antwortete Michael, marschierte ins Haus, warf seine Jacke über einen Stuhl und führte Robbie durch die Küche in die Bibliothek. »Ich habe dir nie etwas verschwiegen.« Er trat vor den Kamin, rührte in der sterbenden Glut der Kohlen und sah seinen Sohn über seine Schulter an. »Du kennst meine Geschichte und auch die der MacKeages und Vater Daar. Du hast mehr Verständnis für den Zauber, der uns hierhergebracht hat, als wir selbst. Du glaubst daran, dass das Schicksal Winter MacKeage als Erbin des Druiden auserkoren hat und hast deiner Rolle als Beschützer bereits im zarten Alter von acht Jahren alle Ehre gemacht.«
    »Als ich Rose Dolan durch den Schneesturm getragen habe.«
    »Ja.« Michael wandte sich ihm wieder zu. »Du wusstest schon damals, vor uns anderen, dass du eine besondere Berufung hast.« Er verzog den Mund zu einem Lächeln und wollte von seinem Jungen wissen: »Hast du mir verziehen, dass ich dich vor fünf Jahren gebeten habe heimzukommen?«
    »Da gab’s und gibt’s nichts zu verzeihen«, antwortete Robbie, bevor er seinen Vater grinsend mit seinen eigenen Worten schlug: »Als ich weggelaufen und zum Militär gegangen bin, war ich so unwissend und arrogant, wie es nur junge Menschen sind.«
    Michaels Augen fingen an zu blitzen. »Bist du dir sicher, dass du nicht vor Vicky Jones davongelaufen bist?«
    Robbie erschauderte. »Das Mädchen hat mir wirklich eine Heidenangst gemacht«, räumte er murmelnd ein. »Sie hat mir tatsächlich erzählt, sie hätte unsere Hochzeit bereits in der Grundschule geplant.«
    Michel wurde wieder ernst. »Auch wenn man meiner Meinung nach mit zwanzig

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