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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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hier?«
    »Mir ist zu Ohren gekommen, dass du mich hierher eingeladen hast«, antwortete er, machte ein paar Schritte vor und baute sich zwischen ihr und der Stalltür auf. »Obwohl du offenkundig keine allzu große Sehnsucht nach mir hattest. Denn sonst hättest du schließlich daheim auf mich gewartet, als ich aus dem Knast gekommen bin.«
    Catherine verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken und strich mit ihrem Daumen über ihren Ehering. »Wir feiern meine Hochzeit. Ich habe gestern geheiratet.«
    Rons Miene wurde düster, er ballte die Fäuste und machte einen Schritt nach vorn. »Warum hast du dann überall herumerzählt, dass du mich sehen willst?«
    Sie zog ihre Hände wieder hinter dem Rücken hervor, kreuzte sie vor der Brust und sah sich unauffällig nach etwas, was sich als Waffe benutzen ließe, um. »Ich dachte, dass du vielleicht deine Kinder sehen willst«, antwortete sie und stellte sich, ohne den Abstand zu ihrem Gegenüber zu verringern, mitten in den Gang. »Ein letztes Mal, bevor du endgültig aus unserem Leben verschwindest.«
    Auch er machte einen Schritt zur Seite, wodurch er sich zwischen sie und die an der Wand lehnende Schaufel schob. »Wie nett von dir«, schnaubte er verächtlich. »Hast du eigentlich eine Vorstellung davon, wie es im Knast für einen Polizisten ist?«, fragte er mit der gefährlich leisen Stimme, von der Catherine wusste, dass sie das erste Zeichen eines Wutanfalles war. »Ich musste um mein Leben kämpfen.«
    Unweigerlich verzog sie ihren Mund zu einem Lächeln. »Willkommen in meiner Welt, Ron. Ich habe sechs Jahre damit zugebracht, um mein Leben zu kämpfen.«
    Als sie merkte, dass sich seine Wut noch steigerte, ließ sie äußerlich entspannt die Arme sinken und sah ihn mit einem noch breiteren Lächeln an. »Willst du deine Kinder noch einmal sehen oder nicht? Ich muss langsam zu meinem Ehemann zurück.«
    Er sprang auf sie zu, bevor er auch nur merkte, was er tat. Aber Catherine war gewappnet, täuschte einen Sprung nach rechts, in Richtung Freiheit, an, hechtete dann aber nach links, schnappte sich die Schaufel, und als Ron erneut zu ihr herumfuhr, drehte sie sich um die eigene Achse, stieß den Griff kraftvoll mit der rechten Hand in Richtung seiner Schulter, und als Ron genauso reagierte, wie Robbie vorhergesagt hatte, nutzte sie den Augenblick, in dem er abwehrend die Arme in die Höhe riss, und rammte ihm den Stil unter das Kinn.
    Rons vor Überraschung aufgerissene Augen wurden glasig, dann klappten sie zu, als er wie ein Stein zu Boden ging und dort mit einem Krachen aufschlug, das so schmerzhaft klang, dass Cat zusammenfuhr.
    Doch die Phase, in der sie Mitleid mit ihm hatte, dauerte höchstens eine Sekunde.
    Als plötzlich von oben ein fröhliches »Huhu« an ihre Ohren drang, hob sie erstaunt den Kopf und sah, dass Mary auf einem der Deckenbalken saß.
    »Wag es ja nicht zu lachen«, schnauzte sie den Vogel an. »Man soll sich nicht darüber freuen, wenn man Gewalt angewendet hat.«
    Mary glitt von ihrem Balken, landete mitten auf Rons Brust, piekste ihm so kräftig mit dem Schnabel in die Wange, dass es blutete, hüpfte frohgemut von ihm herunter und spazierte durch den Gang in Richtung Tür.
    Catherine warf die Schaufel fort und rieb sich die Stirn. »Okay«, murmelte sie. »Vielleicht war Robbies Plan besser, als ich dachte. Aber nur, weil Ron ein Mann ist und weil Gewalt die einzige Sprache ist, die er versteht. Geh nur«, sagte sie und scheuchte Mary aus dem Stall. »Hol du meinen Mann, damit er hier Ordnung schaffen kann. Schließlich war das alles seine Idee.«
    »Aber weißt du was?«, hielt sie den Vogel noch einmal auf. »Nach all der Angst, die ich die ganzen Jahre hatte, ist es geradezu enttäuschend, wie problemlos er sich von mir fertigmachen lässt. Ich dachte, ich würde irgendwas empfinden, Wut, Erleichterung oder vielleicht sogar Mitleid. Aber da ist … nichts«, beendete sie ihren Satz mit einem gleichgültigen Schulterzucken und sah Mary hinterher, als sie durch die Stalltür fog.
    Sie selber setzte sich auf einen Heuballen, blickte nachdenklich auf Ron und war überrascht, wie klein er war. Vor drei Jahren – verdammt, noch vor drei Monaten – war er ihr wie ein Riese vorgekommen. Aber seit sie einen echten Riesen liebte, wusste sie, dass ein Mann mit einem Meter achtundsiebzig winzig … vollkommen bedeutungslos … eine Gestalt des Jammers war.
    Außerdem hatte er zugenommen, merkte sie, und sah mit seinem Bauch, dem

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