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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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bedankt«, sagte sie, auch wenn sie die Zähne zusammenbeißen musste, um die Worte auszusprechen. »Das tue ich hiermit. Er lebt nur wegen Euch. Das ist mir klar. Allerdings ist das nicht der Augenblick, um mich herumzuschubsen, Myrelle. Heute musste ich mit ansehen, wie geliebte Menschen abgeschlachtet wurden, ich war gezwungen, Kinder in einer lebenden Hölle zurückzulassen. Man hat mich verbrannt, gegeißelt und gequält.
    Ich schwöre Euch, Frau, wenn Ihr Lans Behüterbund nicht in diesem Moment auf mich übertragt, komme ich in dieses Zelt und bringe Euch die Bedeutung des Wortes Gehorsam bei. Bedrängt mich nicht. Morgen früh lege ich die Drei Eide ab. In dieser Nacht bin ich noch frei von ihnen.«
    Myrelle erstarrte. Dann seufzte sie und trat aus dem Zelteingang heraus. »Also gut.« Sie schloss die Augen, webte Geist und schickte die Gewebe in Nynaeve hinein.
    Es fühlte sich an, als ramme man einen festen Gegenstand in ihren Verstand. Nynaeve keuchte auf, alles um sie herum drehte sich.
    Myrelle wandte sich ab und schlüpfte zurück in ihr Zelt. Nynaeve rutschte an der Seite herunter, bis sie auf dem Boden saß. In ihrem Geist blühte etwas auf. Eine Wahrnehmung. Wunderschön, großartig.
    Er war es. Und er lebte noch.
    Gesegnetes Licht, dachte sie mit geschlossenen Augen. Danke.

KAPITEL 21
    Ein offenes Tor
    W ir hielten es für das Beste«, sagte Seonid, »nur eine von uns Bericht erstatten zu lassen. Von den anderen habe ich die Informationen eingeholt.«
    Perrin nickte abwesend. Er saß auf den Kissen im Empfangspavillon, Faile an seiner Seite. Der Pavillon war wieder voller Menschen.
    »Natürlich ist Cairhien noch immer eine Katastrophe«, fing Seonid an. Die geschäftsmäßige Grüne war immer kurz angebunden. Nicht bösartig oder streitsüchtig, aber selbst ihr Umgang mit ihren Behütern erschien immer wie der eines Großbauern mit seinen Knechten. »Der Sonnenthron ist zu lange verwaist. Alle wissen, dass der Lord Drache den Thron Elayne Trakand versprach, aber sie musste ihren eigenen Thron sichern. Berichten nach zu urteilen, ist ihr das endlich gelungen.«
    Sie schaute Perrin fragend an und roch zufrieden. Er kratzte sich am Bart. Das hier war wichtig, und er musste aufmerksam sein. Aber ständig schweiften seine Gedanken zu der Ausbildung im Wolfstraum ab. »Also ist Elayne nun Königin. Das muss Rand sehr glücklich machen.«
    »Die Reaktion des Wiedergeborenen Drachen ist nicht bekannt«, fuhr Seonid fort, als würde sie einen weiteren Eintrag auf einer Liste abhaken. Die Weisen Frauen enthielten sich jeder Bemerkung und stellten auch keine Fragen; sie saßen in einer kleinen, dicht gedrängten Gruppe auf ihren Kissen wie Nieten an einer Türangel. Vermutlich hatten ihr die Töchter bereits alles erzählt.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Lord Drache in Arad Doman ist«, sagte Seonid. »Davon künden mehrere Gerüchte - obwohl ihn die Gerüchte natürlich vielen Orten zurechnen. Aber Arad Doman macht Sinn als taktische Eroberung, und die dortigen Unruhen drohen die Grenzlande zu destabilisieren. Ich bin mir nicht sicher, ob es stimmt, dass er Aiel dort hinschickte oder nicht.«
    »Das tat er«, sagte Edarra schlicht. Sie enthielt sich jeder weiteren Erklärung.
    »Ja«, sagte Seonid. »Nun, viele dieser Gerüchte besagen, dass er sich in Arad Doman mit den Seanchanern treffen will. Vermutlich würde er die Clans dort als Unterstützung brauchen.«
    Das brachte die Erinnerung an Maiden zurück. Perrin stellte sich Damane und Weise Frauen im Krieg vor, wie die Eine Macht durch die Ränge der Soldaten fuhr, wie Blut, Erde und Feuer durch die Luft wirbelten. Es würde wie bei Dumai sein, nur noch schlimmer. Er fröstelte. Aber wie dem auch sei, seine Visionen - sie erschienen, als Seonid davon sprach - verrieten ihm, dass Rand genau da war, wo sie behauptete.
    Seonid fuhr fort, sprach vom Handel und den Lebensmittelreserven in Cairhien. Perrin dachte an die seltsame violette Mauer, die er im Wolfstraum gesehen hatte. Idiot, wies er sich selbst streng zurecht. Hör gefälligst zu! Beim Licht! Er war wirklich ein schlechter Herrscher. Er hatte keinerlei Probleme damit, sich an die Spitze des Wolfsrudels zu setzen, wenn sie ihn jagen ließen. Warum konnte er nicht das Gleiche bei seinen Leuten tun?
    »Tear zieht Truppen zusammen«, berichtete Seonid. »Die Gerüchte besagen, dass der Lord Drache König Darlin befohlen hat, Männer für den Krieg zu rekrutieren. Übrigens hat Tear jetzt

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